In Beratungsgesprächen höre ich oft die unterschiedlichsten Argumente auf die Frage: „Warum hast du keinen Unternehmensblog?“ – selbst dann, wenn die Vorteile durchaus gesehen werden.
Aber mal ehrlich, die Antworten lassen sich im Wesentlichen auf diese sechs Mythen zusammenfassen:
1. Ich habe keine Inhalte
Ganz ehrlich – das glaube ich dir nicht! Du hast doch ein Thema, mit dem du dich in deinem Unternehmen befasst, oder? Und es gibt sicher auch Neuigkeiten, die du teilen könntest.
Und nein, ich meine damit keine reinen Eigenlob-Themen wie „Schau mal, wie toll mein Unternehmen ist.“ Denk stattdessen an Themen, die deine LeserInnen interessieren, an deine KundInnen! Worüber sprichst du mit deinen KundInnen? Welche Fragen stellen sie dir? Welche Infos suchen sie, die ihnen weiterhelfen könnten? Hier geht es um die Interessen deiner KundInnen, nicht um deine eigenen. Wenn du dabei Hilfe brauchst, stehe ich natürlich bereit 😉
Diese Fragen bedeuten, dass du eine Content-Strategie für deinen Blog entwickeln musst. So kannst du gezielt festlegen, welche Themen wann kommen und damit deine KundInnen im Blick behalten.
2. Technik? Das kann ich nicht!
Lass ich nicht gelten – das ist wirklich einfacher, als du vielleicht denkst! Die meisten arbeiten heutzutage mit WordPress, und das erfordert null Programmierkenntnisse. Klar, ein bisschen Einarbeitung brauchst du, wie bei jedem neuen Programm, aber das Grundgerüst ist einfach. Probier es aus, teste, experimentiere. Und falls du doch hängen bleibst: Frag mich einfach 😉
3. Ein Blog ist doch unseriös – das ist mir peinlich
Die Zeiten, in denen ein Blog wie ein persönliches Tagebuch geführt wurde, sind längst vorbei. Du sollst auf deinem Unternehmensblog ja nicht über deine Hobbys berichten – es geht um relevante Themen rund um dein Unternehmen.
Anfangs mag es sich ungewohnt anfühlen, deine Meinung zu Themen zu äußern. Aber hey, du hast doch sicher eine Meinung zu deinem Fachgebiet, oder? Und klar, ein Blog könnte Widerspruch hervorrufen – aber das passiert dir im „echten“ Leben doch auch! Ziel ist nicht, es allen recht zu machen. Außerdem, falls du mit deiner Website unzufrieden bist – auch das lässt sich ändern! Eine Webseite ist heute dynamisch und lebt, oft gerade dank eines Unternehmensblogs.
4. Ich habe keine Zeit für einen Blog
Das Killer-Argument: „Ich habe keine Zeit!“
Aber seien wir ehrlich: Dahinter steckt meist das Eingeständnis „Ich will nicht“. Wenn du wirklich bloggen möchtest, wirst du auch Zeit dafür finden. Niemand erwartet, dass du täglich schreibst – ja, manche empfehlen das, aber seien wir realistisch.
Einen Unternehmensblog zu führen erfordert Aufwand, keine Frage. Aber mit festen Schreibzeiten und einer Content-Strategie wird es einfacher, dranzubleiben. Wichtig ist Regelmäßigkeit: Ein Beitrag pro Woche oder alle zwei Wochen reicht völlig. Anfangseuphorie, in der viele mit drei oder mehr Beiträgen pro Woche loslegen, endet oft in einer langen Schreibpause nach ein paar Monaten – das wollen wir nicht!
5. Ein Blog bringt doch nichts
Tatsächlich? Wie sollen potenzielle KundInnen sich dann ein Bild von dir und deinem Unternehmen machen? Woher sollen sie wissen, wer du bist und was du machst? Vertrauen ist entscheidend in jeder Kundenbeziehung.
Klar, du kannst alternativ Geld in Werbung stecken. Werbung sorgt für Reichweite, ein Blog hingegen für Inhalte, Meinungen und Mehrwert. Und mal unter uns: Bloggen kostet weniger als klassische Werbung.
Außerdem hast du mit Blogbeiträgen auch Inhalte für deine Social Media Kanäle. Und ja, aus eigener Erfahrung: Ich habe über Blogbeiträge schon KundInnen gewonnen! Das ist doch wohl das beste Argument, oder?
Und wohl das schlagendste Argument: wie sollen sonst BesucherInnen auf deine Website kommen?
6. Ich kann nicht schreiben
Gut, dann sind wir schon zwei 😉 Die gute Nachricht ist: Schreiben kann man lernen. Je öfter du schreibst, desto leichter wird es dir fallen. Klar, nicht jeder Beitrag wird perfekt, aber Übung macht auch hier den Meister!
Natürlich kannst du auch jemanden beauftragen, deine Blogbeiträge zu schreiben – aber dabei geht dein persönlicher Stil und vor allem deine Gedanken verloren. Ein Blogbeitrag ist schließlich kein formaler Pressetext. Deine Perspektive und Stimme kann nur von dir selbst authentisch rübergebracht werden.
Falls Schreiben aber wirklich nichts für dich ist, dann habe ich noch einen Tipp: Du musst ja nicht unbedingt schreiben. Videos, Audios oder Infografiken bieten genauso gute Inhalte, abhängig von deinem Thema. Welches Format dir am besten liegt, ist das richtige für deinen Blog. Und du kannst auch zwischen den Formaten wechseln.
Fazit
Was hält dich noch davon ab, einen Unternehmensblog zu starten? Mach den ersten Schritt! Überleg dir ein paar Themen, erstell, einen Redaktionsplan – und dann los. Deine LeserInnen werden es dir danken. Und wer weiß, vielleicht kommen bald auch neue KundInnen hinzu.
Herzlichst, deine
Karin
PS Du willst noch mehr zu Content Marketing lesen? Dann geht es hier entlang.
2 Kommentare
du hast die Killer-Argumente gegen einen Unternehmensblog super zusammengefasst. Das Argument „Ich kann nicht schreiben“ bekomme ich auch oft zu hören. Und ich gebe dir Recht: Schreiben ist zu einem großen Teil Handwerk, das man erlernen kann. Texte folgen Regeln und auch die kann man sich aneignen. Und wenn das Schreiben wirklich gar nicht von der Hand geht, gibt es ja auch Profis, die einen unterstützen ;-)
Wie man Werbetexte (und dazu zählen auch Blogtexte) optimal strukturiert, habe ich in diesem Blogpost beschrieben: https://www.wort-spiel.at/werbetexte-schreiben-mit-dem-lasagne-rezept/
Liebe Grüße
Margit
danke für deinen Kommentar! Oh, als Texterin kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du immer wieder diesen Satz hörst - ich auch ;-) Und richtig, wenn es so gar nicht geht oder man selbst beim Schreiben Bauchschmerzen empfindet, dann ist tatsächlich darüber nachzudenken das Schreiben auszulagern oder eben auf andere Formate umsteigen.
Danke auch für den link zu deinem Blogartikel: über den Titel habe ich herzlichst lachen müssen :-)
Lieben Gruß
Karin
Was denkst du?