Brauchst du ein Mini-Produkt?

Brauchst du ein Mini-Produkt?

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Neulichst habe ich den Mini-Kurs „Business ohne Herumgewurschtel“ gelauncht. 

Naja, gelauncht ist vielleicht etwas übertrieben, ich habe ihn einfach meinen Newsletter-AbonnentInnen angeboten, weil die bekommen immer als Erste die neuesten Angebote präsentiert.

Und ja, ich konnte damit einige Verkäufe erzielen 😊 Daneben sind bei mir aber auch eine Menge Rückmeldungen eingetrudelt. Viele davon klangen ungefähr so:

„Das ist ja cool! Ich will auch so ein Mini-Produkt machen!“

Oder auch:

„Ich hab jetzt schon öfter gehört, dass man ohne Mini-Produkt heute gar nichts mehr verkaufen kann. Stimmt das wirklich?“

Und da war sie wieder – diese typische Online-Business-Aufregung, bei der man glaubt, man müsste sofort aufspringen, weil sonst der Zug abgefahren ist. Aus, vorbei, auf Niemehrwiedersehen, Chance für immer und ewig verpasst 😂

Ganz ehrlich? Auf der einen Seite verstehe ich das ja, wenn man sieht, dass jemand mit einem kleinen Produkt Sichtbarkeit bekommt, Umsatz macht und nebenbei auch noch vielleicht die Ads-Kosten reinholt, denkt man sich schnell: „Das will ich auch!“

Aber wie so oft lohnt sich ein zweiter Blick. Denn die eigentliche Frage lautet nicht: Wie baue ich ein Mini-Produkt? – sondern: brauche ich überhaupt ein Mini-Produkt?

Und genau deswegen habe ich mir gedacht "na, da mache ich doch einen Blogbeitrag dazu".

Wir schauen uns heute gemeinsam an, wann ein Mini-Produkt Sinn macht, aber auch wann nicht – und wie du entscheiden kannst, ob das für dich und dein Business der nächste logische Schritt ist.

Gleich vorweg: Nein, du brauchst nicht immer ein Mini-Produkt. Aber in der richtigen Phase deines Business und mit einem klaren Ziel vor Augen kann ein Mini-Produkt eine ziemlich schlaue Ergänzung in deiner Produkt-Palette sein.

Was ist überhaupt ein Mini-Produkt?

Der Begriff „Mini-Produkt“ klingt ja schon fast ein bissi herzig (wie wir in Wien sagen würden).

Gemeint ist damit ein kleines, digitales Produkt, das in kurzer Zeit konsumiert werden kann, und das ein sehr spezifisches Problem deiner Zielgruppe löst. Der Preis liegt irgendwo zwischen 7 und 49 Euro – also niedrig genug, um als Impulskauf durchzugehen, aber hoch genug, damit jemand bewusst „Ja“ dazu sagen muss.

Das kann eine gut gemachte Checkliste sein, ein Mini-Kurs, ein Workbook, das durch eine Entscheidung führt, oder auch eine Sammlung von Vorlagen. Möglichkeiten gibt es, wie immer, sehr viele.

Wichtig jedoch ist: dein Mini-Produkt soll ein klar umrissenes Problem deiner Zielgruppe lösen, und zwar ohne viel Drumherum. Es soll jedoch auch Lust auf mehr machen.

Klingt doch nach Freebie, oder? Vorsicht!

Was ein Mini-Produkt nicht ist: Es ist eben kein Freebie.

Der Hauptunterschied zwischen einem Mini-Produkt und einem Freebie ist: ein Mini-Produkt hat einen psychologischen Vorteil. Wer einmal bezahlt hat – und sei es nur ein kleiner Betrag – hat eine gewisse Hürde überwunden.

Diese Menschen haben eine Entscheidung getroffen. Sie haben „Ja“ gesagt und ihre Geldbörse geöffnet. Sie sind vielleicht auch kaufbereiter als andere ...

Jedoch ist ein Mini-Produkt kein Ersatz für ein ordentlich durchdachtes Hauptangebot, das womöglich dein Hauptumsatz-Bringer ist! Das wird leider häufig verwechselt .... Darauf werden wir auch gleich näher eingehen.

Ein Mini-Produkt steht also idealerweise am Anfang deiner Produkttreppe – als Einstieg bzw. als Türöffner in deine Welt.

Warum überhaupt ein Mini-Produkt anbieten?

Viele glauben, ein Mini-Produkt sei vor allem dazu da, Geld zu verdienen. Und ja, man erzielt damit ja auch Umsatz, das ist nicht gaaaanz falsch.

Aber (und das ist ein großes ABER) in der Praxis ist ein Mini-Produkt eher ein strategischer Baustein als ein Einkommensstrom

Es geht also nicht darum, mit 27-Euro-Produkten reich zu werden – sondern darum, ein System aufzubauen, das dir langfristig KundInnen bringt.

Ein Mini-Produkt eignet sich hervorragend dazu, um neue Menschen auf dich aufmerksam zu machen – vor allem, wenn sie noch nicht bereit sind, gleich ein größeres Paket zu buchen. Schlicht und einfach deswegen nicht, weil sie dich noch nicht gut genug kennen und daher noch keine Chance gehabt haben Vertrauen zu dir aufzubauen.

So ein kleines Angebote senkt jedoch die Hemmschwelle. Wer bei dir schon einmal für 19 oder 29 Euro gekauft hat, der sagt beim nächsten Mal viel leichter „Ja“ zu deinem Hauptangebot. Vorausgesetzt, die Person war mit deinem Mini-Produkt zufrieden ...

Ein Mini-Produkt ist eben auch eine gute Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen. Wenn jemand dein Mini-Produkt kauft und dabei eine positive Erfahrung macht – sei es durch Struktur, Klarheit oder einfach einen nützlichen Tipp, den er im besten Fall sofort umsetzen kann – dann bleibt das hängen. Diese Person merkt sich: „Von der lerne ich gerne. Die versteht mein Problem.“

Noch ein Vorteil: Mini-Produkte helfen dir, deine Zielgruppe besser zu filtern. Menschen, die bereit sind, auch nur einen kleinen Betrag auszugeben, sind grundsätzlich kaufbereiter als jene, die sich nur durch Freebies klicken.

Und: Du kannst mit so einem Produkt sogar deine Werbekosten refinanzieren, wenn du es z. B. direkt nach einem Freebie als Upsell anbietest oder direkt bewirbst. Ich habe so (mit einem anderen Mini-Produkt) jahrelang meine Freebies teils refinanziert.

Aber – und das ist wichtig – ein Mini-Produkt funktioniert nur dann richtig gut, wenn du weißt, wohin du die KäuferInnen danach führen willst!

Es braucht eine klare Verbindung zu deinen anderen Angeboten. Sonst bleibt es ein hübsches Einzelstück, das zwar nett ist, aber dein Business nicht wirklich weiterbringt. Ein Mini-Produkt ist eben ein strategisches Produkt und keine Einnahmequelle im Sinne von "bringt mir Millionen" 😉

Wann ein Mini-Produkt wirklich sinnvoll ist

Nochmals (gleich vorweg): Ein Mini-Produkt ist kein Wundermittel. Aber es kann in bestimmten Situationen sehr wohl schlau eingesetzt werden und so dein gesamtes Business nach vorne bringen.

Wenn du schon ein oder mehrere Hauptangebote hast und du merkst, dass viele deiner potenziellen KundInnen noch nicht bereit sind, gleich das große Paket zu buchen, dann kannst du ein Mini-Produkt als niederschwelligen Einstieg anbieten – ein kleiner Vorgeschmack auf das, was du sonst tust.

Auch wenn du mit Ads arbeiten willst, ist ein Mini-Produkt spannend. Du könntest z. B. ein starkes Freebie bewerben und direkt danach ein Mini-Produkt als bezahlte Ergänzung anbieten. Wenn das Produkt gut gemacht ist und echten Mehrwert liefert, hast du damit vielleicht schon die Ads-Kosten wieder drinnen – oder sogar einen kleinen Gewinn gemacht.

Oder sagen wir mal so: Wenn du im Supermarkt an der Kassa stehst, greifst du vielleicht noch zu einem kleinen Extra – weil es gerade da liegt, nicht viel kostet und einfach Gusto macht - kennst du wahrscheinlich 😉. Genau das ist ein Mini-Produkt. Es sollte genau zum Moment passen und keinen langen Entscheidungsprozess erfordern.

Ein weiterer Pluspunkt: Du kannst mit Mini-Produkten auch neue Themen oder Zielgruppen testen. Statt gleich einen großen Kurs zu produzieren, kannst du mit einem kleinen Produkt ausprobieren, ob Interesse da ist. So sparst du Zeit und Energie – und bekommst trotzdem wertvolles Feedback.

Zusammengefasst: wenn du schon ein stabiles Fundament hast – also Hauptangebote, die dir bereits Umsatz bringen, deine Zielgruppe wirklich klar hast (und nicht nur larifari) und nach einem funktionierenden Verkaufsweg suchst – dann kann ein Mini-Produkt ein super Weg sein, um noch mehr Menschen in deine Welt zu holen.

Aber nochmals meine Warnung: ein Mini-Produkt wird dich nicht reich machen! Du musst genau wissen, was du mit dem Mini-Produkt bezweckst und zwar noch bevor du das Mini-Produkt erstellst!

Wann du besser (noch) die Finger von einem Mini-Produkt lässt

Wenn du noch ganz am Anfang stehst und weder eine klare Positionierung noch ein durchdachtes Hauptangebot hast, dann ist ein Mini-Produkt einfach zu früh. Sorry, wenn ich das so gnadenlos formuliere ....

Aber du brauchst zuerst ein stabiles Fundament, bevor du anfängst, Zusatzprodukte zu bauen. Und ein Mini-Produkt ist nichts anderes als ein Zusatzprodukt.

Auch wenn du denkst, ein Mini-Produkt könnte deine Umsätze retten oder dir endlich die Umsätze bescheren, die du dir eigentlich wünscht, solltest du nochmal (und zwar gut) darüber nachdenken. 

Ein Produkt um 19 Euro bringt dir halt nur 19 Euro – und selbst wenn du 100 Stück verkaufst, bist du damit noch nicht besonders weit gekommen. Der "große" Umsatz kommt mit deinen (darauffolgenden) Hauptangeboten, nicht mit deinem Mini-Produkt.

Es muss dir auch klar sein, dass ein Mini-Produkt ein Massengeschäft ist! D.h. du brauchst auch eine entsprechend große Reichweite, Newsletter-Liste & Co. Von 0 auf 100 wird nicht funktionieren ...

Der häufigste Fehler, den ich bei der Entwicklung von Mini-Produkten sehe ist: du entwickelst ein Mini-Produkt, steckst Wochen oder sogar Monate hinein – und hast auf deiner Produkttrepe danach weder einen Funnel noch einen klaren Verkaufsweg stehen.

Dann liegt das super Mini-Produkt zwar da, aber niemand kauft es. Das frustriert (verstehe ich) – und führt oft dazu, dass man denkt, das Angebot war schlecht. Dabei war es einfach nur falsch platziert.

Ein weiterer Fehler, den ich ebenso oft sehe, ist: du entwickelst ein Mini-Produkt, der Verkauf/Funnel funktioniert nicht auf Anhieb, so wie du es dir erwartet hast und was machst du? Das Mini-Produkt wieder streichen, statt den Funnel dahinter zu optimieren!

Wenn du ein Mini-Produkt anbieten willst, dann musst du auch bereit sein, dich mit dem Funnel dahinter - das heißt auch mit den Zahlen dahinter - auseinanderzusetzen und regelmäßig zu optimieren (nein, du änderst nicht alles auf einmal, sondern Schritt für Schritt).

Du siehst (hoffe ich jetzt zumindest): ein Mini-Produkt ist nicht mal so eben aus dem Boden gestampft und rennt dann einfach von selbst ....

Beachte auch bitte: nur weil etwas klein ist, heißt das nicht, dass es auch leicht ist. Ein Mini-Produkt will durchdacht sein – sonst wird’s ein Mini-Problem 😉.

Also: Bevor du dich in die Produktentwicklung stürzt, frag dich ganz ehrlich – ist das jetzt wirklich der nächste logische Schritt in meinem Business, oder ist es nur wieder eine Ablenkung vom Wesentlichen? Erwischt? 😉

Fazit

Wie ist das jetzt: brauchst du ein Mini-Produkt? Vielleicht. Aber sicher nicht unbedingt – und schon gar nicht, wenn du erst am Anfang stehst.

Wenn du schon ein oder mehrere Angebote hast, deine Zielgruppe kennst, und dir überlegst, wie du neue Menschen leichter in deine Welt holen kannst – dann kann ein Mini-Produkt eine wirklich schlaue Ergänzung sein.

Wenn du allerdings gerade erst loslegst, noch mit deiner Positionierung kämpfst oder dir erhoffst, dass so ein kleines Produkt deine Umsatz-Probleme löst – dann ist es wahrscheinlich noch zu früh.

Was du im letzteren Fall brauchst? Ein solides Hauptangebot, das du klar kommunizieren und verkaufen kannst!

Ein Mini-Produkt ist kein Allheilmittel. Aber eingesetzt zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Ziel, kann es ein ganz schön starker kleiner Baustein in deinem Business werden.

Herzlichst, deine

Karin

PS Wenn du beim Lesen gemerkt hast: „Hm, vielleicht wäre das wirklich etwas für mich… aber wo fange ich nur an?“ – dann buche dir ein kostenloses Erstgespräch mit mir. Dort schauen wir gemeinsam darauf, wo du gerade stehst – und wenn es passt, basteln wir gemeinsam an deinem Mini-Produkt.

Und zwar von der Einbettung in deine Gesamtstrategie über die Entwicklung des Mini-Produkts mit passenden Bump- und Up-Sales bis hin zum Verkauf und der Optimierung.

Was mir wichtig ist: nicht einfach irgendetwas zu machen, weil „man das jetzt halt so macht“, sondern das, was wirklich zu dir, deinem Angebot und deiner Zielgruppe passt.

Also, lass uns mal darüber quatschen 😉 

Karin Cvrtila
Karin Cvrtila

Hol dir um 0€ die
4 Masterpläne 

Finde heraus, wo du gerade stehst und dann folge dem Wegweiser - für jede Phase in deinem Business!
Da will ich mehr wissen ->

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?

..