Digitale Kommunikation – fremde versus eigene Kanäle

Digitale Kommunikation – fremde versus eigene Kanäle

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Was sind eigentlich eigene Kanäle und was sind fremde? Und warum solltest du zwischen diesen unterscheiden?

Letzte Woche habe ich mich mit der PR-Expertin Susanne Eiselt über die Rolle der Kommunikation in der digitalen Welt unterhalten.

Klar, wenn man über digitale Kommunikation spricht, ist man sehr schnell beim Thema Social Media Kanäle wie Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, XING und Co. Heute wird viel via Social Media Plattformen kommuniziert.

Durch diese hat sich unsere Kommunikation verändert: sie wird schneller, teils privater, teils empörender, teils informativer, und teils auch leider ungustiöser.

Die einen werden das gut finden, andere sind davon weniger begeistert. Rund um Social Media gibt es fast unendlich viele Aspekte, über die man diskutieren könnte, die Buchhandlungen haben oftmals bereits eigene Abteilungen zum Thema Social Media, ebenso ist das Netz voll an Beiträgen zu den neuen, oder nicht mehr ganz so neuen, Plattformen.

Mir geht es jedoch heute um einen grundsätzlichen Kommunikationsaspekt in Zusammenhang mit Social Media: Fremde Kanäle versus eigene Kanäle.

Fremde Kanäle

Social Media Plattformen sind heute selbstverständlich gleichzeitig auch Marketing-Kanäle. Unternehmen kommunizieren Ihre Botschaften immer häufiger über Social Media.

Nie war es leichter so viele Menschen zu erreichen und in persönlichen Kontakt zu treten, noch dazu kostengünstig. Der größte Vorteil aus Marketing-Sicht ist wohl, dass in den Social Media Kommunikation als Dialog stattfindet. Nicht, wie in der herkömmlichen Werbung, als Einweg-Kommunikation.

Ich kann dich als UnternehmerIn daher auch nur ermutigen, Social-Media Kanäle zu nutzen. Trete in Dialog mit deinen bestehenden und potenziellen Kunden. Und nein, da treiben sich nicht "lauter Wahnsinnige" herum und nein, es sind nicht nur Junge, die Social Media Plattformen nutzen.

Bei all den Vorteilen aus Marketing-Sicht, möchte ich dennoch auf einen manchmal unterschätzten Aspekt hinweisen: sobald du Social Media für deine Kommunikation und dein Marketing nutzt, darfst du nie vergessen, dass du dich auf einer fremden Plattform befindest.

Stelle dir folgendes Szenario vor: du bist auf einer Plattform als UnternehmerIn besonders viel aktiv. Von heute auf morgen bricht diese Plattform hinsichtlich ihrer Reichweite ein (wir kennen das teilweise), schläft langsam ein oder wird gar ganz eingestellt oder schmeißt dich einfach raus (ja, auch das passiert immer wieder mal).

Mit einem Schlag sind all deine Bemühungen und Anstrengungen ausgewischt, du kannst nichts dagegen tun, bist machtlos. In dieser Situation kannst du bestenfalls nur reagieren, nicht jedoch agieren. Und ersteres ist als UnternehmerIn nie die beste Voraussetzung.

Besonders im Fokus steht meist Facebook, und sobald Mark Zuckerberg eine Neuerung bei Facebook ankündigt, ist mit fast panischen Reaktionen im Netz zu rechnen.

Warum? Weil die jeweiligen Unternehmen eben nichts dagegen tun können, wenn es wieder einmal eine Änderung gibt. Womöglich immer weniger Leute Ihre Postings sehen können, nicht zuletzt deswegen, weil eben immer mehr Menschen Facebook nutzen und der Platz nun mal begrenzt ist - auch wenn es sich um eine digitale Plattform handelt.

Eigene Kanäle

Die Lösung? Achte auf deine eigenen Kanäle, d.h. Plattformen und Kommunikationskanäle, die du selbst bespielen und die in deinem Einflussbereich liegen. Du bestimmst, ob und welche Inhalte du kommunizierst.

Im Wesentlichen sind das in der digitalen Welt:

Die eigene Webseite:

Interessanterweise wird die eigene Webseite noch immer häufig als reine "Visitenkarte" des Unternehmens interpretiert.

Viele vergessen, dass die eigene Webseite in erster Linie Kommunikation bedeutet!

Klar präsentierst du dich als UnternehmerIn auf deiner Webseite, du stellst deine Angebote dar, du erzählst wer du bist, wo du anzutreffen bist und vieles mehr. Dies ist bereits Kommunikation!

Der eigene Blog:

Wenn du einen Blog betreibst, wie ich hier, dann trittst du meist bereits in Dialog mit deinen Leserinnen und Lesern.

Meistens gibt es ja eine Kommentarfunktion unter jedem Blog-Beitrag (übrigens: nutze diese hier, ich freue mich über jeden Kommentar, jeden Input und jedes Feedback!).

Wenn du noch keinen Blog betreibst, dann kann ich dich nur dazu ermuntern einen Blog aufzusetzen. Wie du damit anfangen und was dazu notwendig ist? Dazu findest du jede Menge Informationen auf der Überblicksseite mit Tipps zum Thema Content-Marketing.

Der eigene Newsletter:

Ja, und schlussendlich kannst du Personen via E-Mail anschreiben und erreichen.

Aber Achtung: oft höre ich in Gesprächen noch immer, dass man irgendwen per E-Mail anschreiben könnte. Nein, kann man nicht! Du brauchst selbstverständlich, und das ist gut so, das Einverständnis des Empfängers deines Newsletters! Oder möchtest du etwa unaufgefordert irgendwelche E-Mails von irgendjemanden erhalten? Eben. Also achte bitte auf die Vorgaben der DSGVO.

Manchmal werden unter eigenen Kanälen (oder im Marketing Jargon owned media) auch eigene Profile auf diversen Social Media Plattformen genannt.

Ja klar, kannst du auf deinem Profil bestimmen, was du postest oder auch nicht. Dennoch gehören diese für mich zu den fremden Kanälen, da du, wie oben dargelegt, nicht über die Plattformen an sich verfügst und somit Änderungen der Plattformen oder gar die Einstellung dieser auch nicht verhindern kannst.

Fazit

Du wirst vielleicht einwenden "aber ich muss ja auf verschiedenen Plattformen präsent sein". Ja eh, bin ich auch. Ich möchte dich nur daran erinnern, sich bewusst zu machen, dass Social Media Kanäle nie deine eigenen Plattformen sind.

Außer du bist Mark Zuckerberg (Facebook), Jeff Bezos (Amazon), Jack Dorsey (Twitter) oder beschließt eine eigene Social Media-Plattform zu entwickeln 😉 .

In diesem Sinne: lege den Schwerpunkt deiner Content-Produktion doch lieber auf deine eigenen Kanäle, deine Webseite, deinen Blog und deinen Newsletter! Und nutze die Möglichkeiten der Kommunikation auf Social Media, um die Inhalte deiner Website bekannt zu machen, immer mit dem Bewusstsein, dass es nicht deine Kanäle sind.

Herzlichst, deine

Karin 

PS Wie ich es mit Social Media halte? Ich nutze folgende Plattformen: Facebook, Instagram und LinkedIn. Natürlich freue ich mich sehr, wenn du mir auf einem dieser Kanäle auch folgen würdest 🙂 Welche nutzt du?

Karin Cvrtila
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