Online-Business im Home-Office

By Karin Cvrtila

September 27, 2018


Ach, diese Anglizismen, aber so wissen Sie gleich, worum es im heutigen Beitrag geht, oder? Richtig, es geht um das Arbeiten von zu Hause aus.

Natürlich kann man einwenden, dass man gar kein Home-Office benötigt, wenn man ein Online-Business betreibt. Im Grunde stimmt das auch: ein Laptop mit einigen, eher mehr, Programmen und eine gute Internetverbindung reichen vollkommen aus. Man sieht gleich die Bilder vor sich, die im Netz massenweise vorkommen, wie Leute arbeitend mit ihrem Laptop am Strand sitzen oder mit dem Laptop auf der Couch.

Aber seien wir doch ehrlich: im besten Fall können Sie nämlich nur bei Schlechtwetter mit Ihrem Laptop am Strand sitzen und arbeiten, anderenfalls wird die Sonne wohl zu stark blenden. Von der Couch rate ich übrigens auch ab, da werden Sie Ihrem Rücken keinen Gefallen machen.

Die Wahrheit? Nun, die sieht ziemlich sicher anders aus. Den Großteil Ihrer Arbeitszeit werden Sie nämlich im eigenen Home-Office verbringen. Sicher, man kann immer wieder mal den Ort wechseln und im Sommer auch mal draussen arbeiten oder auch mal in einem der mittlerweile vielen Coworking-Spaces. Ich plädiere jedoch dafür sich zu Hause einen Arbeitsplatz, am besten einen ganzen Raum, für das Arbeiten zu schaffen.

Was brauche ich in einem Home-Office für mein Online-Business?

Aber wie soll dieser Raum oder Teil des Raumes aussehen? Was benötigt man dazu?

Im Grunde nicht viel. Aus meiner Sicht sollte Ihr Arbeitsplatz einerseits praktisch sein, andererseits sollen Sie sich dort auch wohl fühlen, weil Sie nicht wenig Zeit in Ihrem Home-Office verbringen werden.

Folgende „Hardware“, um bei den Anglizismen zu bleiben, würde ich mir für das Home-Office anschaffen bzw. nutze ich. Diese Liste kann auch gleich als Einkaufsliste dienen, falls Sie über ein Home-Office nachdenken:

  1. Ein stabiler, nicht zu kleiner Schreibtisch, im besten Fall höhenverstellbar. Auch wenn Sie online arbeiten, werden Sie dennoch Platz benötigen, um sich ausbreiten zu können.
  2. Ein richtiger Schreibtischsessel: Sie werden viel sitzen, daher ist aus ergonomischer Sicht der Sessel fast das wichtigste Einrichtungsmöbel. Und es gibt mittlerweile auch schöne Schreibtischsessel, die auf Ihren Rücken ausgerichtet sind und dennoch nicht wie die herkömmlichen Bürodrehstühle daher kommen.
  3. Ein Regal oder Aktenschrank, weil Sie dennoch vermutlich nicht ganz papierlos unterwegs sein werden. Ich habe das versucht und arbeite ständig am papierlosen Büro, aber zur Gänze ist es mir noch nicht gelungen. Wenn Sie viel lesen, so wie ich, dann werden Sie vermutlich auch nicht nur mit einem Regal auskommen.
  4. Einen Monitor: glauben Sie mir, wenn Sie den ganzen Tag mehr oder weniger vor dem Bildschirm verbringen, dann macht ein Monitor, an den Sie Ihren Laptop anschließen können, mehr als Sinn. Ihre Augen werden es Ihnen danken! Alternativ können Sie natürlich auch einen Desktop-Computer anschaffen. Da sollten Sie dann aber zuvor überlegen, wie Sie Ihre Daten zwischen Ihrem Desktop-Computer und Ihrem Laptop synchronisieren wollen. Unbedingt notwendig ist ein Desktop-Computer aus meiner Sicht jedoch nicht.
  5. Tastatur und Maus sind, wenn Sie am Schreibtisch arbeiten, einfach leichter und angenehmer zu bedienen.
  6. Eine starke Internetleitung und WLAN: versteht sich von selbst, dennoch würde ich darauf achten ausreichend Bandbreite zu erhalten. Klar, das hängt auch von Ihrer Wohngegend und dem entsprechenden Angebot bzw. Nicht-Angebot ab. Und ein WLAN in der Wohnung werden Sie ebenso benötigen, falls Sie doch einmal auf der Couch arbeiten wollen.
  7. Backup: hm, eigentlich fast das Wichtigste in einem Online-Business. Wie sichern Sie Ihre Daten? Nur am Laptop sollten diese nie liegen. Stellen Sie sich vor (oder besser nicht, ich will Ihnen ja keine Angst machen), Ihr Laptop gibt von einem Tag auf den anderen einfach den Geist auf und alle Ihre Daten sind weg. Stellen Sie also sicher, wie Sie Ihre Daten schützen werden. Entweder in dem Sie Ihre Daten in einem Cloud-Dienst speichern oder auf einer externen Festplatte bzw. Backup-System. Ahja, die Lösung sollte auch DSGVO-konform sein und in Ihren „technischen und organisatorischen Maßnahmenkatalog“ vermerkt werden.
  8. Licht: natürlich sollen Sie nicht im Dunkeln arbeiten. Aber wenn Sie tatsächlich auch online Meetings oder online Kurse anbieten möchten, dann benötigen Sie neben einer guten Schreibtischlampe für Ihre Augen eventuell auch Ringleuchten oder sogenannte Softboxen, um den Raum bzw. sich selbst gut auszuleuchten.
  9. Kamera: oft reicht die Kamera Ihres Laptops aus. Das hängt in erster Linie von Ihrem Laptop ab. Ansonsten kaufen Sie noch eine Webkamera, die muss gar nicht teuer sein. Ich selbst verwende eine Logitech 922 und bin mit dieser auch sehr zufrieden.
  10. Mikrofon: ja, richtig Ihr Laptop verfügt auch über ein Mikrofon, meistens ist jedoch der Ton nicht ausreichend. Empfehlen kann ich das Samson Meteor Mikrofon, das übrigens auch leicht überall hin mitzunehmen ist.
  11. Drucker/Scanner: natürlich können Sie sagen „brauche ich nicht, ich mache ja alles online“. Jein, Sie werden dennoch immer wieder mal etwas ausdrucken wollen. Und eben wenn Sie tatsächlich ein papierloses Büro starten möchten, dann benötigen Sie auf jeden Fall einen Scanner, da Sie weiterhin viele Rechnungen und Unterlagen per Post und auf Papier erhalten werden. Am besten Sie schaffen sich ein Kombi-Gerät an. Je nachdem, ob Sie viel oder eher weniger drucken werden, kann dies ein Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker sein. Für die meisten Online-Unternehmer wird aufgrund des kleineren Papieraufkommens eher ein Laserdrucker in Frage kommen.
  12. Notizbuch, Stifte und Bürokram: ab und zu werden Sie auch etwas notieren oder? Ich selbst bin ja ein Fan von Notizbüchern, trotz aller Digitalisierungs-Predigten. Was Sie sich allerdings abgewöhnen sollten, ist sich Notizen auf irgendwelchen herumfliegenden Zetteln oder Post-It’s zu machen. Sammeln Sie lieber alle Gedanken und Kurznotizen in einem Notizbuch, das Sie immer bei der Hand haben. Ansonsten versuchen Sie sich beim Bürokram zurückzuhalten und sich in Minimalismus zu üben – ich nehme mir das nun vor 😉
  13. Ort für Ihren Technikkram: richten Sie sich eine Lade oder eine Kiste nur für Ihren Technikkram ein. Sie haben keinen Technikkram, meinen Sie? Naja, ich denke da an USB-Sticks, verschiedenste Ladegeräte und Adapter, mit der Zeit kommt ganz schön viel zusammen.
  14. Bilder oder mit was auch immer Sie sich wohl fühlen: wie bereits oben erwähnt, richten Sie sich Ihr Büro gemütlich und nach Ihrem Geschmack ein. Sie sollten sich in Ihrem Home-Office wohl fühlen. Manchmal genügt es auch, wenn man einfach ein paar Möbel umstellt, eine Wand streicht, ein paar Bilder aufhängt.
  15. Ganz wichtig: stellen Sie sich einen Wasserkrug auf den Schreibtisch, damit Sie nicht ständig in die Küche laufen müssen und unterwegs auf verschiedenste Ablenkungen stoßen, die Sie vom Arbeiten abhalten.

Diese Liste lässt sich natürlich noch, je nach Vorlieben, ergänzen: ein Flipchart? Eine Sitzecke, wo Sie auch Kunden/Klienten empfangen können?

Fokus finden im Home-Office

Häufig wird beklagt, dass im Home-Office ein konzentriertes Arbeiten nicht möglich sei, da man ständig abgelenkt ist. Die Wäsche, der Haushalt, TV-Sendungen, ein gutes Buch oder die verlockende Terrasse. Es gibt tatsächlich etliche Dinge zu Hause, die dazu verleiten etwas anderes zu machen statt sich auf die eigene Erwerbsarbeit zu stürzen.

Dem kann aber entgegengewirkt werden! Glauben Sie mir bitte, ich habe es selbst ausprobiert.

Auch wenn Sie von Ihrem Home-Office aus arbeiten, teilen Sie sich dennoch fixe Arbeitszeiten ein. Denken Sie sich nicht „ach, das mache ich dann später“, weil es dann nämlich irgendwann tatsächlich spät, wenn nicht gar zu spät ist. Versuchen Sie immer zur selben Zeit mit Ihrer Arbeit anzufangen. Irgendwann wird dies zur Routine und Sie müssen erst gar nicht darüber nachdenken, wann Sie eigentlich zum Arbeiten anfangen werden und ein schlechtes Gewissen hat dann auch keinen Platz mehr.

Klar hat man im Home-Office den großen Vorteil sich die eigene Zeit frei einzuteilen. Und diese Freiheit sollten Sie auch nutzen! Achten Sie bei der Planung Ihrer Arbeitszeit auch auf Ihren eigenen Biorythmus. Wann sind Sie konzentrierter? In der Früh oder eher am Abend? Übrigens sind die meisten Menschen in der Früh leistungsfähiger, auch wenn viele das Gegenteil behaupten. Arbeiten Sie dann, wann Sie am besten vorankommen. Im Endeffekt werden Sie durch fokusiertes und konzentriertes Arbeiten auch schneller voran kommen und letztlich zufriedener mit sich selbst sein.

Wenn Sie Ihren Tag planen und sich eben fixe Arbeitszeiten setzen, dann kommen Sie weniger in Versuchung doch noch schnell mal eine Ladung Wäsche zu waschen oder sonstigen scheinbar verlockenden Ablenkungen zu erliegen.

Damit Sie tatsächlich vorankommen, benötigen Sie in erster Linie Fokus. Wie Sie diesen erreichen und sich nicht verzetteln? Nehmen Sie sich pro Tag eine wichtige Sache vor, die Sie unbedingt an diesem Tag erledigen möchten und starten Sie mit dieser Aufgabe als erstes in der Früh! Und nein, davor werden nicht noch die E-Mails schnell gecheckt und schon gar nicht Facebook & Co. Das wäre digitale Prokrastination, die Sie sicherlich nicht weiter bringt.

Versuchen Sie auch Ihren Tag in Blöcke zu teilen. In der Früh arbeiten Sie als erstes 2 Stunden an der Aufgabe, die am wichtigsten ist. Das muss übrigens nicht die dringenste Aufgabe des Tages sein. Danach können Sie sich zur Belohnung gerne einen Kaffee machen 😉 Planen Sie den weiteren Tag in Abhängigkeit von Ihrem Biorythmus. D.h. Aufgaben, die volle Konzentration benötigen, sollten Sie möglichst dann erledigen, wenn Sie noch frisch und munter sind, das ist meist der Vormittag. Am Nachmittag, wenn das gefürchtete Tief kommt, erledigen Sie Ihre E-Mails oder andere Routineaufgaben, die eben nicht viel Konzentration benötigen.

Kurz gesagt: wenn Sie Ihren Tag halbwegs planen, und ja da sollte auch Zeit für das Mittagessen drinnen sein und andere Pausen, dann werden Sie auch in Ihrem Home-Office Ihren Fokus finden und nicht verlieren.

Fazit

Das Arbeiten im Home-Office hat viele Vorteile, jedoch sollten einige Regeln dennoch beachtet werden. Die wohl Wichtigste davon ist, den eigenen Fokus zu finden und tatsächlich einen richtigen Arbeitsplatz einzurichten. Sie wollen ja professionell arbeiten und tatsächlich in Ihrem Online-Business vorankommen, oder?

Herzlichst, Ihre

Karin Cvrtila

PS Für die von mir genannten Produkte erhalte ich übrigens keine Provision und deswegen habe ich diese auch nicht zum „großen Online-Händler“ verlinkt 😉 Es gibt sicher auch viele andere gute Produkte, die ebenso gut geeignet sind, sehen Sie sich um und übertreiben Sie es nicht. Ein Home-Office ist schnell gefüllt mit tausend scheinbar benötigten Dingen, die man dann eh nicht braucht, nie verwendet und die nur im Weg herumstehen. Ich weiß wovon ich spreche 😉

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