Ich habe in den letzten Tagen einiges im Netz recherchiert. Du kannst dir sicher vorstellen wie viel Zeit da drauf geht, man springt von einer Seite zur nächsten und wieder zur nächsten. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Bei meiner Recherche war ich auf einigen mir bis dahin unbekannten Webseiten unterwegs. Und irgendwie sind mir diese teils auch unbekannt geblieben.
Wie das möglich ist? Nun ja, viele dieser Seiten waren zwar sehr schön gestaltet, aber eine für mich wesentliche Information hat gefehlt: nämlich, mit wem ich es eigentlich zu tun habe!
Es gab keinen Hinweis wer hinter der Seite steckt, ok im Impressum, das ja verpflichtend für jede Webseite ist, kann man sicher einiges nachlesen. Aber dort erfahre ich im Grunde nur den Namen des Unternehmens, häufig nicht einmal den Namen des Unternehmensinhabers. Es fehlt auf diesen Seiten, und glaube mir, es waren nicht wenige, einfach eine "über mich" bzw. "über uns" Seite.
Und das finde ich fatal, deswegen wollte ich heute einen Blogbeitrag genau zu diesem Thema schreiben.
Welche Seiten deine Website auf jeden Fall haben sollte
Bevor du dich mit deiner Website näher beschäftigst, solltest du auf jeden Fall klären, wer eigentlich deine Zielgruppe ist und für wen du da überhaupt schreibst.
Du erstellst nämlich eine Website nicht für dich selbst, sondern für deine BesucherInnen! Eugenie Erbe von Graffikus hat mich dazu einmal in einem Interview näher ausgequetscht.
Prinzipiell finden sich auf Websiten immer wieder dieselben Seiten:
Du wirst auf jeder Webseite eine Startseite finden, klar! Die erste Seite ist wie ein Schaufenster bei einem Ladengeschäft. Übrigens: nur diese Startseite heißt Homepage und nicht deine gesamte Website, aber das sind jetzt Kleinigkeiten 😉
Daneben wirst du natürlich auch eine Seite finden, mit den Produkten und Leistungen des jeweiligen Unternehmens. Dort stehen alle Angebote, die das Unternehmen anbietet - oder zumindest die meisten Angebote und Leistungen.
Du wirst vermutlich auch eine Kontakt-Seite haben und wenn nicht, dann solltest du schleunigst eine anlegen. Schließlich willst du ja, dass sich potenzielle Kunden bei dir melden, oder?
Wobei die Kontakt-Seite immer mehr an Bedeutung verliert und es daher vollkommen ausreicht (je nach Branche), wenn du diese in die Fußzeile packst und somit deine Menü-Leiste nicht überladest.
Aus rechtlicher Sicht sind wir dazu verpflichtet ein Impressum auszuweisen, so wie eine Seite mit der Datenschutzerklärung. Ja, beides ist ein bisschen langweilig und teils auch etwas mühsam zu erstellen. Nichtsdestotrotz muss jede Webseite diese beiden Seiten beinhalten, ob es uns nun gefällt oder nicht.
Und dann gibt oder sagen wir mal so: sollte es eine Über mich Seite bzw. eine Über uns Seite geben.
Wie oben erwähnt, diese fehlt häufig und das ist einer der gravierendsten Fehler, die man auf einer Webseite aus meiner Sicht machen kann. Auch wenn die Website noch so schick ist, ohne eine Über mich Seite bleibt sie ausdruckslos und unvollständig.
Warum die Über mich Seite so wichtig ist
Warum ich jetzt so auf der Über mich Seite herumreite?
Ganz einfach: wir kaufen von Menschen und nicht von unbekannten Wesen! Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, sobald ich auf einer Webseite gelandet bin und mir die Inhalte gefallen.
Sei daher auch nicht knausrig mit deinen Angaben, sondern gib den Besuchern deiner Webseite die Chance mehr über dich zu erfahren.
Nur wenn wir es schaffen Vertrauen aufzubauen, werden die BesucherInnen unserer Seiten irgendwann wieder kommen und im besten Fall zu Kunden werden.
Ohne Vertrauen gibt es keine Kunden!
Authentizität als Begriff ist schon teils etwas ausgereizt, dennoch geht es vor allem im Dienstleistungsbereich - aber nicht nur - genau darum. Sei so, wie du bist und stelle das auch so dar.
Und das gelingt neben deinen anderen Content-Maßnahmen, wie Blogbeiträgen und Social Media Postings, am besten über die Über mich Seite. Dort kannst du über dich schreiben und ich kann dir garantieren, dass deine Besucher diese Seite auch lesen werden!
Weil nämlich die Über mich Seite erfahrungsgemäß einer der meistgelesenen Seiten auf einer Webseite ist!
Schau einmal in deinen eigenen Statistiken nach und du wirst dich wundern, wie viele BesucherInnen deine Über mich Seite erhält - vorausgesetzt du hast eine.
Das wollen viele nicht glauben und sind davon überzeugt, dass natürlich ihre Angebotsseite am meisten besucht wird. Nun, leider ist das meistens nicht der Fall.
Nochmals: Menschen kaufen von Menschen und wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben, mehr von dir als Person erfahren. Insbesondere, wenn du EinzelunternehmerInnen bist und somit das Gesicht deines Unternehmens.
Was auf einer Über mich Seite stehen sollte
Gut und schön, aber was soll denn nun auf der Über mich Seite stehen. Häufig höre ich Sätze wie "ich weiß nicht, was ich da schreiben soll", "ich will nicht zu viel preisgeben", "es gibt nichts besonders Interessantes über mich", "ich will mich nicht wichtig machen", "mein Lebenslauf muss reichen".
Welche Ausrede du auch immer verwendest, du bist vermutlich auf dem Holzweg 😉 Ich bin mir sicher, dass es sehr viel Interessantes über dich zu berichten gibt. Schreibe darüber. Das fällt uns nicht immer leicht, dennoch kein Grund es nicht zu tun.
Sprechen wir daher über ein paar Punkte, die auf deiner Über mich Seite stehen sollten:
Deine Thema
Hier sollst du nicht verkaufen, sondern deinen Besuchern kurz erläutern, was du eigentlich tust. Also schreibe über dein Thema und vor allem den Nutzen für deine LeserInnen. Was habe ich davon, wenn ich mit dir zusammenarbeite? Wobei kannst du mich unterstützen?
Natürlich solltest du hier auch auf die Inhalte deines Blogs eingehen und anderer kostenloser Angebote. Wenn jemand deine Über mich Seite liest, ist diese Person häufig noch nicht bereit sofort zu kaufen, sondern benötigt davor noch ein paar Kostproben. Also geize nicht mit deinen Inhalten und spreche darüber.
Du und dein Leben - deine Erfahrungen
Nein, damit meine ich keinen klassischen Lebenslauf!
Schreibe die wichtigsten Punkte deines Werdegangs in einer Story.
Glaube mir bitte: kein Mensch liest gerne einen klassischen Lebenslauf. Das ist langweilig und gibt sehr wenig über dich selbst preis, über deine Werte, deine Ziele, dein Warum. Du bist ja nicht auf der Suche nach einem neuen Job, sondern nach neuen Kunden 😉
Keine Sorge, nur weil du etwas mehr ins Detail gehst und eine Geschichte erzählst, anstatt einen tabellarischen Lebenslauf zu veröffentlichen, heißt das noch lange nicht, dass du alle Details deines Lebens preisgeben musst.
Privat bleibt privat, aber zu geheimniskrämerisch musst du auch nicht sein. Ich selbst habe im Rahmen einer Blogparade einen Beitrag zu "40 Fakten, die du über mich noch nicht wusstest" geschrieben, vielleicht schreibst du auch einen ähnlichen Artikel?
Dein Warum
Schaffe einen Übergang zwischen deinem Thema und den wesentlichen Punkten deines Lebens. Schreibe also über dein "Warum". Warum tust du das, was du tust und wie bist du dazu gekommen? Was waren die ausschlaggebenden Gründe und was befähigt dich eigentlich dazu Expertin in deinem Thema zu sein?
Schließlich wollen deine BesucherInnen wissen, warum sie dir vertrauen und ausgerechnet bei dir kaufen sollen. Und nochmals: nein, das schaffst du nicht, indem du einen klassischen Lebenslauf verfasst.
Deine besonderen Kenntnisse
Häufig vergessen wir selbst auf unsere "speziellen" Kenntnisse. Einerseits weil diese für uns selbstverständlich sind, andererseits weil sie oft nicht in direkten Zusammenhang mit unserem Thema stehen.
Schreibe darüber und lass deine "Zusatzfähigkeiten" nicht einfach unterm Tisch fallen, es wäre schade um diese. Am besten, du baust die Informationen zu deinen "speziellen" Fähigkeiten in deine Story ein. Mach dir davor eine Liste, was du besonders gut kannst und auf den ersten Blick nichts mit deinen Angeboten zu tun hat. Diese kann dir Anhaltspunkte geben, was du auf deiner Über mich Seite erwähnen solltest.
Ich hatte z.B. eine Kundin, die neben Deutsch noch 4 weitere Sprachen spricht. Nur habe ich dies auf Ihrer Webseite nirgends gefunden, keine Silbe darüber. Darüber hinaus waren Ihre Sprachkenntnisse sogar sehr eng mit ihren Angeboten verbunden.
Also habe ich sie darauf aufmerksam gemacht und in diesem Moment fiel es mir selbst wie Schuppen vor den Augen: ich selbst hatte auf meiner Webseite ebenfalls nirgends auf meine eigenen Sprachkenntnisse verwiesen.
Du siehst: jede von uns hat so seine blinden Flecken. Wir gehen nur allzu oft davon aus, dass das eh alle wissen, nur weil man es selbst weiß. Tappe also nicht in diese Falle.
Dein Wegweiser
Schließlich solltest du deinen LeserInnen - das gilt übrigens nicht nur für deine Über mich Seite - helfen, sich auf deiner Webseite zurechtzufinden. Sag also deinen BesucherInnen, was sie als Nächstes tun sollen.
Du kannst also am Ende deiner Über mich Seite sehr wohl - und nein, das steht nicht frei zur Diskussion 😉 - zu einem Kennenlerngespräch einladen oder dein Freebie, also dein kostenloses Angebot im Gegenzug für einen Newsletter-Eintrag, anbieten oder auf weitere Beiträge hinweisen oder .... aber sag, was deine BesucherInnen als Nächstes tun sollen. Und ja, im Marketing-Kauderwelsch heißt das "Call to Action - CTA".
Fazit
Die Über mich Seite ist eine der wichtigsten, weil auch meistbesuchten Seiten. Klar, Besucher deiner Website wollen mehr über dich erfahren und das ist auch gut so. Nur so können sie letztlich Vertrauen zu dir und deinen Angeboten fassen.
Ein letzter Tipp: du könntest dich auch noch zusätzlich in einem kleinen, kurzen (!!!) Video auf deiner Über mich Seite selbst vorstellen. Videos schaffen noch eine bessere Nähe als Text und tragen dadurch erheblich dazu bei das Vertrauen in dich zu steigern.
Wie sieht deine Über mich Seite aus, ist diese aktuell und hast du überhaupt eine?
Herzlichst, deine
Karin
PS so und ich selbst mache mich nun daran meine eigene Über mich Seite auch nochmals zu überarbeiten 🙂 Du weißt schon: an einer Webseite könnte man ständig herumbasteln ....
Wenn du nach noch mehr Tipps zum Thema Content Marketing suchst, dann schau dir mal meine Übersichtsseite dazu an.