Angst vor Kennzahlen im Online-Business?

Angst vor Kennzahlen im Online-Business?

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Eine Aussage, die mir immer wieder begegnet, ist: ich habe Angst vor Zahlen, die vielen Zahlen verwirren mich nur.

Das kann ich gut nachvollziehen, aber die gute Nachricht ist: du kannst konkret etwas dagegen tun und genau darum geht es in diesem Beitrag.

Gründe für Angst vor Kennzahlen im Online-Business

Sehen wir uns aber zuerst einmal an, woher diese Angst vor Kennzahlen im Online-Business eigentlich herkommt, dann wird es nämlich auch leichter dieser Angst zu begegnen. Meistens liegen einer der folgenden 3 Gründe vor, wenn man sich mit den eigenen Zahlen im Online-Business nicht auseinandersetzen will.

Vogel-Strauss-Politik

Der erste Grund liegt häufig in einer Art Vogel-Strauss-Politik. D.h. wir wollen den eigenen Zahlen, Daten, Statistiken und damit den Fakten nicht ins Gesicht schauen, ganz nach dem Motto "was ich nicht weiß - macht mich nicht heiß". Häufig haben diese Ängste mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu tun, wenn es gerade nicht so gut läuft und man es eigentlich nicht so genau wissen will, wie das eigene Business da steht. Oft aber auch mit Marketing-Zahlen, die uns vielleicht aufzeigen könnten, dass unser Online-Business doch nicht so gut läuft wie erhofft.

Nur, dieses "vielleicht" bleibt eben ein "vielleicht", weil wenn wir uns nicht mit unseren Zahlen, Daten und Statistiken auseinandersetzen, dann wissen wir es eben schlicht und einfach nicht. Du als UnternehmerIn solltest aber jederzeit über deine Zahlen Bescheid wissen! Nur so kannst du auch das Ruder umdrehen und dein Business sinnvoll steuern.

Darum geht es ja letztlich: dein Online-Business voranzubringen, zu wachsen, nicht um die Zahlen an sich.

Verwirrung durch Google Analytics & Co

Der zweite Grund, den ich ebenfalls häufig höre, ist: ich finde diese ganzen Kennzahlen in Google Analytics & Co nur verwirrend, ich kenne mich da nicht aus und verstehe es nicht.

Diesen Grund kann ich tatsächlich sehr gut nachvollziehen. Und ehrlich? Ja, die ganzen Statistiken können schon mal zur Verwirrung führen. Hinzu kommt, dass gerade Google Analytics für Menschen, die bisher wenig mit Statistiken und Zahlen zu tun hatten, nicht gerade lesefreundlich aufbereitet ist. Also da wäre noch Luft nach oben.

Die gute Nachricht ist jedoch: das kann man lernen. Wenn man mal durchschaut hat, wie das ganze funktioniert, dann fällt auch die Angst weg, weil man genau weiß, wo in Google Analytics oder auch einem anderen Tool man nachschauen muss. 

Eigene Erfahrungen

Der dritte Grund liegt häufig in der Vergangenheit vergraben und stammt oft noch aus der Schulzeit. Diese Gruppe sagt "ich war schon immer schlecht in Mathe".

Soll ich dir etwas sagen? Ich war auch kein Mathegenie, es ging sogar so weit, dass mir mein ehemaliger Physikprofessor aus der Schulzeit bei einem Maturatreffen mal gesagt hat, er sei sehr verwundert, dass ich im TV sitze und über Zahlen und Statistik spreche. Tja, späte Rache meinerseits, könnte man meinen 😉 Wobei: er war ein echt netter und engagierter Lehrer!

Was mir aber in meiner Schulzeit niemand gesagt hat (übrigens auch nicht während der Studienzeit), dass Zahlen viel mehr mit Sprache zu tun haben als man denkt! Da musste ich erst viel später im Job draufkommen. Im besten Fall sprechen nämlich Zahlen mit dir und zeigen dir den Weg. Sie sind im Grunde wie eine Art Kompass, vorausgesetzt du setzt dich eben mit deinen Zahlen auseinander.

Welche Kennzahlen gibt es im Online-Business?

Wir sprechen immer von Zahlen im Online-Business, aber welche gibt es eigentlich?

1. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen

Zuerst einmal gibt es, und an diese Zahlen denken die meisten, betriebswirtschaftliche Kennzahlen. D.h. alle Zahlen, die wir aus unserer Buchhaltung kennen.

Auch diese Kennzahlen wollen und müssen Beachtung finden. Du willst ja schließlich wissen, woher das Geld kommt, wohin es wandert und was dir am Ende übrig bleibt, oder? Wenn du jetzt einwenden willst "naja, ein Online-Business kostet ja nichts", dann stimmt das so nicht ganz. Ja, ein Online-Business ist günstiger zu betreiben im Vergleich zu einem Restaurant oder Ladengeschäft, aber auch hier fallen Kosten an. Zum Thema "Kosten im Online-Business" habe ich bereits einmal einen Blogbeitrag geschrieben.

2. Marketing-Kennzahlen

Und dann gibt es noch deine Marketing-Kennzahlen, also Analytics, vor allem in einem Online-Business. Aber was ist das und welche gehören dazu?

Häufig denken alle bei Marketing-Kennzahlen oder eben Analytics an Google Analytics. Man muss schon sagen, der Name wurde von Google sehr geschickt gewählt 😉

Bei Analytics geht es aber bei weitem nicht nur um deine Zahlen rund um deine Website, sondern auch deine Zahlen zu den diversen Social Media Plattformen, auf denen du unterwegs bist und vor allem auch deine Zahlen rund um deinen Newsletter.

3. Verkaufs-Kennzahlen

Darüber hinaus solltest du auch deine Verkaufs-Kennzahlen kennen und das ist eben nicht nur dein Umsatz!

Auch hier hilft dir Analytics weiter. Du kannst Zahlen zu verschiedenen Verkaufsaktionen messen und daraus lernen, was du eben verbessern kannst. Genau dieser Bereich ist essenziell, weil wir als UnternehmerInnen ja auch etwas verkaufen wollen, richtig?

Und genau hier helfen dir eben deine Marketing-Zahlen aus Analytics weiter. Daher macht es auch keinen Sinn die Augen davor zu verschließen.

Was du gegen die Angst vor Kennzahlen tun kannst

Wenn du dich bisher noch gar nicht mit deinen Kennzahlen beschäftigt hast, dann starte erstmal einfach!

Ich gebe dir ja recht, diese vielen Zahlen z.B. in Google Analytics können ganz schön verwirrend sein, einfach, weil Google Analytics ein mächtiges Tool ist und tatsächlich sehr viele Möglichkeiten bereithält.

Die gute Nachricht ist: du musst, vor allem zu Beginn, nicht 1000 Zahlen analysieren! Übrigens auch nicht später 😉

Starte zuerst daher mit wenigen Zahlen, die du dir aber regelmäßig anschauen solltest.

Zum Beispiel:

  • wie viel Umsatz hast du in diesem Monat erzielt? Gewinn wäre hier übrigens vernünftiger, aber wir wollen es nicht gleich übertreiben 😉
  • wie viele BesucherInnen waren letztes Monat auf deiner Website?
  • woher sind diese BesucherInnen gekommen?
  • was haben sie auf deiner Seite gemacht?
  • wie haben sich deine Social Media Kanäle entwickelt?
  • hast du neue AbonnentInnen für deinen Newsletter gewinnen können?

Das wären nur ein paar Fragen, die du zu Beginn aus deinen Zahlen herausfiltern könntest. Such dir vielleicht 4 davon aus und messe diese regelmäßig (nein, das muss nicht täglich sein, ein mal pro Monat reicht!).

Wenn du diesen ersten Schritt getan hast, dann kannst du dein Zahlensystem weiter ausbauen und die für dich relevanten Zahlen analysieren.

Stellt sich natürlich die Frage: welche Zahlen sind überhaupt relevant? Nun, in deinem Online-Business werden nicht zu jedem Zeitpunkt alle Zahlen gleich relevant sein. Vielmehr hängt die Relevanz deiner Zahlen von deinen Zielen ab und wo du gerade stehst.

z.B. Wenn dein Ziel ist mehr BesucherInnen auf deine Website zu bekommen, dann wirst du dir wohl Daten dazu ansehen, dich z.B. fragen woher kommen diese und wie kann ich für mehr BesucherInnen sorgen. Wenn du aber z.B. gerade mitten in einem Launch stehst, dann werden dich Zahlen zu deinem Webinar interessieren oder wie viele Leute deine Verkaufsseite besucht haben etc.

Du siehst deine Zahlen werden und dürfen sich im Laufe der Zeit verändern. Auch deswegen keine Angst vor Zahlen, du kannst beim Start nichts falsch machen, außer eben nicht zu starten.

Das Wichtigste zum Schluss: egal, wo du im Business gerade stehst, es macht überhaupt keinen Sinn hunderttausend Zahlen zu erheben, sie aufzuarbeiten und diese dann schließlich in der Schublade oder den Tiefen des Computers verschwinden zu lassen. Deine Zahlen sollen mit dir sprechen und du sollst sie zum Sprechen bringen.

Wie? Indem du deine Zahlen zu deinem Online-Business interpretierst und vor allem daraus Maßnahmen ableitest, die du auch umsetzt! Alles andere ist verlorene Liebesmühe.

Es geht letztlich darum, dein Business wachsen zu lassen und nicht einfach irgendwelche Zahlen zu erheben. Zahlen sind nur ein Hilfswerkzeug auf dem Weg zu mehr Wachstum, nicht mehr und nicht weniger.

Also lass dir von deinen eigenen Zahlen helfen und verabschiede dich von deiner Angst vor Zahlen!

Wenn du dir dazu lieber ein Video ansiehst, dann bitte hier:

Fazit

Die Angst vor Zahlen, Daten und Statistiken, vor allem, wenn man bisher wenig damit zu tun hatte, ist nachvollziehbar und verständlich. Dennoch: Kennzahlen helfen dir weiter, deinen Weg im Online-Business zu finden, zu verbessern und letztlich zu wachsen.

Nutze daher die Kraft der Zahlen für dich!

Herzlichst, deine

Karin

PS Du bist jetzt auf den Geschmack gekommen und willst mehr rund um das Thema Wachstum, Kennzahlen und co lesen? Dann geht es bitte hier entlang.

Wenn du überzeugt davon bist, dass dir deine Zahlen in deinem Online-Business weiterhelfen könnten, du aber nicht weißt, wie du deine Zahlen sinnvoll interpretieren und Maßnahmen daraus ableiten sollst, dann lass uns mal miteinander reden.

Karin Cvrtila
Karin Cvrtila

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2 Kommentare

Beatrix Lischka-Schiele
Beatrix Lischka-Schiele
Liebe Karin, du hast ja so Recht!

Schön formuliert finde ich auch, dass du von der Kraft der Zahlen sprichst. Und wenn man die Zahlen praktisch anwenden kann, ist das was ganz anderes als abstrakte mathematische Probleme, wie in der Schule.
Ich habe nie verstanden, warum der Mathelehrer von 'Kurvendiskussion' geredet hat...diskutieren wollte er mit uns nie darüber.

Dein Kennzahlen-Freebie ist auch so hilfreich - danke an dieser Stelle nochmal dafür.
Karin Cvrtila
Karin Cvrtila
Liebe Beatrix,

danke für deinen Kommentar! Die Erfahrung habe ich auch in der Schule gemacht: es ging eigentlich immer um abstrakte Probleme, aber kaum um die praktische Anwendung. Und genau das sollte es ja nicht sein, weil Zahlen eben durchaus viel praktisches haben.

Ich freue mich auch, dass dir das Kennzahlen-Freebie weitergeholfen hat :-)

Lieben Gruß
Karin

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