Also, keine Sorge, ich schreibe kein Buch – zumindest nicht jetzt! 😄 Aber wenn es um digitale Produkte geht, ist das E-Book neben dem Onlinekurs oft eine der ersten Ideen, die aufkommt.
Warum überhaupt ein E-Book schreiben?
Die erste Frage lautet: Möchtest du ein Buch schreiben? Es gibt viele gute Gründe dafür! Ob dieses Buch dann analog, digital oder in beiden Formaten erscheint, ist eine andere Entscheidung.
Wenn du den Wunsch hast, ein Buch zu schreiben, dann handelt es sich wahrscheinlich um ein Fach- oder Sachbuch. Natürlich könntest du damit deine Reputation als Experte stärken. Seien wir ehrlich, wer würde nicht gerne mal sagen: „Übrigens, ich habe ein Buch zum Thema XY geschrieben“ – das klingt schon cool, oder?
Aber: Wenn du gerade erst online startest, rate ich dir davon ab, gleich ein Buch schreiben zu wollen und es als E-Book zu veröffentlichen. Es sei denn, du bist bereits Autor!
Warum? Es gibt ehrlich gesagt viele andere Formate, die sich digital besser verkaufen lassen und mehr Umsatz bringen als ein E-Book. Und wenn wir mal ehrlich sind: Nicht jedes Buch wird ein Bestseller, das sich millionenfach verkauft und dann auch noch verfilmt wird. 😉
Dennoch kann es sinnvoll sein, in deinem Fachgebiet ein Buch zu verfassen, um deine Expertise zu unterstreichen. Heute ist das Veröffentlichen einfacher denn je: Du kannst alles selbst machen, von der Bucherstellung bis zur Veröffentlichung und Vermarktung.
Wie setzt man ein E-Book technisch um?
Ein E-Book ist die digitale Variante eines „klassischen“ Buchs und kann auf Tablets, Bildschirmen oder speziellen E-Book-Readern gelesen werden. Falls du dich fragst, ob man ein E-Book auf dem Smartphone lesen kann – würde ich dir nicht empfehlen. Fürs Buchlesen ist der Bildschirm doch etwas klein.
Es gibt im Grunde zwei weit verbreitete E-Book-Reader mit unterschiedlichen Formaten: den Kindle von Amazon und den Tolino. Dadurch bist du an eine dieser Plattformen gebunden.
Du schreibst dein Buch also in einem Format deiner Wahl und speicherst es später in einem der Formate (EPUB, .AZW, MOBI, PDF), das von Kindle oder Tolino unterstützt wird.
Zum Schreiben empfehle ich dir, auf Word zu verzichten. Warum? Weil Word Formatierungen speichert, die das Konvertieren in andere Programme erschweren. Stattdessen gibt es spezielle Tools, die ein formatfreies Schreiben ermöglichen und speziell für Autoren gedacht sind. Ein Beispiel ist Scrivener – ein tolles Programm, das Gliederungen und ein ablenkungsfreies Schreiben unterstützt. Das ist auch für Blogger praktisch.
Dann brauchst du noch ein Titelbild. Wenn du gut im Designen bist, kannst du das selbst übernehmen. Wenn nicht, dann such dir besser einen Grafiker.
Und nicht zuletzt: ein Lektorat. Das wird gerne vergessen, aber denk mal an ein 500-seitiges Buch – kein einziger Tippfehler? Unwahrscheinlich. Spar also lieber nicht am Lektorat.
E-Book veröffentlichen
Jetzt ist dein Buch fertig und bereit zur Veröffentlichung. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Mit einem Verlag:
Du suchst dir einen Verlag, sendest dein Manuskript ein und hoffst, dass es veröffentlicht wird. Der Verlag übernimmt auch die Vermarktung. Dafür geht ein Prozentsatz der Erlöse an den Verlag.
Selbstverlag:
Heutzutage kann jeder sein Buch im Selbstverlag veröffentlichen, zum Beispiel über Amazon. Vor allem, wenn du ein E-Book veröffentlichen willst, ist das super einfach. Aber: Die Vermarktung musst du selbst übernehmen. Dafür bleibt dir der Verkaufspreis (abzüglich einer kleinen Gebühr für die Plattform).
Die Selbstveröffentlichung hat den großen Vorteil, dass sie schnell und kostengünstig ist. Früher war Selbstverlag möglich, aber mit deutlich höheren Kosten. Als E-Book geht es heute fix und günstig.
Ein paar Warnungen zur Selbstvermarktung eines E-Books
Aber Achtung: Der E-Book-Markt ist mittlerweile überflutet, und es wird immer schwieriger, sich durchzusetzen. Vermarktung wird oft unterschätzt – und das gilt übrigens auch für viele andere digitale und analoge Produkte.
Ein Buch zu schreiben und es dann einfach online zu stellen, reicht nicht. Du musst sicherstellen, dass dein Buch sichtbar wird und schlussendlich gekauft wird.
Ein E-Book ist außerdem nicht automatisch ein E-Book, nur weil es in PDF-Form vorliegt. Wenn jemand ein „E-Book“ anbietet, das aus 20 Seiten in Schriftgröße 48 besteht, bleibt es eben doch ein 20-seitiges PDF. So etwas wird kaum die eigene Expertise als Profi unterstreichen.
Verlage übernehmen übrigens auch die Vorauswahl und sorgen dafür, dass nicht alles auf den Markt kommt. Und das ist, ehrlich gesagt, einer der entscheidenden Punkte. Wenn ein Verlag dein Buch annimmt, passiert das aufgrund von Expertise und Marktkenntnis. Ein professionell verlegtes Buch erscheint oft hochwertiger – und du willst doch professionell auftreten, oder?
Deshalb mein Tipp: Überlege dir genau, ob du nicht vielleicht doch den klassischen Verlagsweg gehen möchtest. Auch das kann als E-Book veröffentlicht werden.
Fazit
Wenn du ein Buch schreiben willst, überleg gut, ob du es selbst als E-Book veröffentlichen möchtest oder einen Verlag bevorzugst. Es gibt gute Gründe für beide Varianten – aber vieles spricht für den Verlag.
Und ein letzter Tipp: Wenn du doch ein 20-seitiges PDF erstellen willst, dann freuen sich vielleicht deine Blog-Leser oder Newsletter-Abonnenten darüber – und das auch ganz ohne den Namen „E-Book“! 😊
Herzlichst, deine
Karin
PS: Ich habe übrigens eine besondere Liebe zu Büchern. Auch wenn ich „online“ predige, lese ich Bücher nach wie vor am liebsten analog (und kaufe sie in meiner Lieblingsbuchhandlung um die Ecke). Belletristik bleibt für mich Papier, Fachbücher werden immer öfter digital gelesen. Mein E-Reader steht zwar im Regal und wird gelegentlich abgestaubt, aber meistens lese ich entweder auf dem iPad oder – ganz gemütlich – mit einem echten Buch in der Hand. Jeder hat so seine Gewohnheiten! 📚😊
Wenn du mehr über digitale Geschäftsmodelle lesen willst, dann geht es hier entlang.
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