Von Daten zu Taten: in 4 Schritten Kennzahlen in Maßnahmen verwandeln

Von Daten zu Taten: in 4 Schritten Kennzahlen in Maßnahmen verwandeln

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Hast du dich jemals gefragt, wie du die Flut von Daten, die dein Business täglich produziert, in konkrete Maßnahmen umwandeln kannst? Oder was du überhaupt mit Daten und Kennzahlen in deinem Business anfangen sollst? Ja, auch wenn du EinzelunternehmerIn bist und kein Konzern 😉

Falls es sich noch nicht herumgesprochen hat: In der heutigen digitalen Welt sind Daten Gold wert, aber nur, wenn wir wissen, wie wir sie auch in konkrete Maßnahmen umwandeln können. Sonst bringen sie nämlich genau nichts...

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du von Zahlen und Statistiken zu echten, umsetzbaren Strategien kommst, die dein Business voranbringen.

Mach dich bereit, Daten in Taten umzusetzen!

Schritt 1: Setze Ziele und wähle die richtigen Kennzahlen aus

Der Großteil, der sich das erste Mal mit Daten und Kennzahlen aus dem eigenen Business auseinandersetzt, fängt einmal an, wie wild Daten zu sammeln, und steht dann vor einem Berg von Daten, mit denen nur wenig bis gar nichts anzufangen ist. 🥲

Häufig höre ich dann: „Das ist alles sehr kompliziert“ oder auch „Das mit den Kennzahlen ist komplett verwirrend“, bis hin zu „Ich kann mit meinen Zahlen nichts anfangen“.

Das ist wenig überraschend... In diesen Fällen werden nämlich einige Schritte davor ausgelassen, und das führt dann logischerweise zur Überforderung.

Hier ist, wie du diesen Prozess effektiv startest, um dein Business auf das nächste Level zu heben:

Definiere deine Geschäftsziele

Zu Beginn musst du verstehen, was du mit deinem Business erreichen möchtest. Was sind deine Ziele? Wo willst du hin?

Welche Säule deines Business wackelt vielleicht und sollte mehr in deinen Fokus rücken, um eben gezielt diese Säule zu festigen?

Diese Ziele oder auch Säulen in deinem Business können vielfältig sein, von mehr KundInnen gewinnen wollen über die Steigerung deines Umsatzes (nein, das heißt nicht immer "mehr Kunden" 😉) bis hin zur Erweiterung deines Angebotsportfolios und mehr Sichtbarkeit.

Es ist wichtig, dass deine Ziele SMART sind: spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden.

Hast du vermutlich schon einmal gehört, dennoch hier nochmals ein konkretes Beispiel dazu:

Angenommen, du bist ein Coach, der sich auf Karriereentwicklung spezialisiert hat. Ein mögliches Ziel könnte sein, die Anzahl der KundInnen, die du in einem Quartal betreust, um 20 % zu erhöhen.

Dieses Ziel ist spezifisch (Erhöhung der Kundenanzahl), messbar (um 20 %), vermutlich erreichbar (mit der richtigen Marketingstrategie), relevant (es unterstützt das übergeordnete Ziel, mehr Menschen zu helfen) und zeitgebunden (innerhalb eines Quartals).

Wähle relevante Kennzahlen

Sobald deine Ziele festgelegt sind, musst du entscheiden, welche Kennzahlen du verwenden wirst, um deinen Fortschritt zu messen. Die richtigen Kennzahlen geben dir Auskunft darüber, ob du auf dem richtigen Weg bist, deine Ziele zu erreichen, oder auch nicht 🤨.

Beispiele für mögliche Kennzahlen:

- Kundenzufriedenheit: Umfragen und Feedback können dir helfen, die Zufriedenheit deiner KundInnen zu messen und Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren.

- Anzahl der NeukundInnen: Dies gibt dir einen direkten Einblick, ob deine Marketing- und Verkaufsaktivitäten funktionieren.

- Wiederbuchungsrate: Eine hohe Wiederbuchungsrate deutet darauf hin, dass deine KundInnen den Wert deiner Dienstleistungen erkennen und weiterhin mit dir arbeiten möchten.

Wenn du eine Membership hast, dann kann die Wiederbuchungsrate (oft in diesem Zusammenhang Retention Rate genannt) sogar ausschlaggebend für den Erfolg deiner Membership sein.

- Conversion Rate: Diese Kennzahl hilft dir zu verstehen, wie gut eine Verkaufsseite oder z. B. auch eine Landingpage für den Eintrag in deinen Newsletter funktioniert.

Du siehst, es gibt sehr viele Kennzahlen und nicht alle sind/müssen digital abrufbar sein, die unterschiedliche Ergebnisse in deinem Business messen können. Das sind nur ein paar ausgewählte Beispiele, die Liste lässt sich unendlich lang weiterführen.

Entscheidend jedoch ist, welche Kennzahlen für dein Business relevant sind, und diese hängen eben von deinen Zielen (und nicht den Zielen von jemand anderem) ab und auch davon, wo du gerade in deinem Business stehst.

Definiere daher Kennzahlen (sogenannte KPIs), die direkt mit deinen Zielen verknüpft sind!

Schritt 2: Analysiere und interpretiere die Daten

Jetzt, wo du deine Ziele fest im Blick hast und weißt, welche Kennzahlen dich dorthin führen, ist es Zeit, in die Welt der Datenanalyse einzutauchen.

Keine Angst, du musst nicht StatistikerIn sein, um hier voranzukommen 😉. Aber ein paar Grundkenntnisse und eine Prise Neugier sind essentiell.

Lass uns gemeinsam die Daten deines Unternehmens entschlüsseln!

Tauche tief in die Datenanalyse ein

Zunächst: Sammle deine Daten. Das klingt offensichtlich, und vielleicht machst du das ja bereits, aber der Teufel steckt (wie so oft) im Detail.

Achte darauf, dass du wirklich alle relevanten Datenquellen berücksichtigst. Deine Website, Social Media, Zahlungsanbieter und letztlich deine internen Zahlen im Business (ja, die gibt es, auch wenn sie dir nicht bewusst sind 😉) – all diese Orte bieten wertvolle Daten.

Jetzt wird’s spannend (und nein, nicht nur für mich als Zahlen-Nerd 😉): Beginne, Muster und Trends in deinen Daten zu identifizieren.

Wenn du beispielsweise feststellst, dass deine Verkäufe immer am Wochenende ansteigen, könntest du spezielle Wochenendaktionen planen, um diesen Trend zu nutzen.

Aber Achtung: Daten können manchmal trügerisch sein. Ein plötzlicher Anstieg der Website-Besuche könnte auf eine erfolgreiche Marketingkampagne hinweisen – oder einfach nur darauf, dass deine Seite von einem Bot angegriffen wird.

Deshalb ist es wichtig, nicht nur zu schauen, was passiert, sondern auch zu verstehen, warum es passiert.

Interpretiere die Daten richtig

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: die Interpretation der Daten. Es ist der Schritt, der gute von großartigen Businesses unterscheidet. Und ja, das kann man lernen, und es ist auch ein wenig Übungssache 😉

- Frage nach dem Warum: Siehst du einen Trend, frage dich immer, was dahinterstecken könnte. Nur so kannst du die richtigen Schlüsse ziehen. Daraus ergibt sich auch: halte dich über Rahmenbedingungen und Veränderungen, die dein Business betreffen, auf dem Laufenden! Scheuklappen helfen uns hier nicht weiter.

- Vermeide voreilige Schlüsse: Nur weil zwei Ereignisse gleichzeitig passieren, heißt das nicht, dass das eine das andere verursacht hat. Sei kritisch und suche nach echten Zusammenhängen (sogenannten Kausalitäten). Nur weil z. B. im Burgenland (einer Region in Österreich) die Geburtenrate hoch ist und dort übermäßig viele Störche zu finden sind, heißt das nicht, dass der Storch die Kinder bringt 😂

- Bleibe objektiv: Es ist leicht, in den Daten das zu sehen, was man sehen möchte, sich die Daten quasi schön zu reden. Versuche, deine persönlichen Vorurteile beiseite zu lassen und den Daten zu erlauben, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Deshalb ist häufig ein Blick von außen sehr wertvoll und kann ganz neue Blickwinkel eröffnen.

Auch hier wieder ein Beispiel für dich: Angenommen, du bist ErnährungsberaterIn und bemerkst, dass Artikel über vegane Rezepte besonders viele Aufrufe erhalten.

Die 1. Vermutung wäre: „Meine LeserInnen mögen vegane Rezepte.“ Aber grab tiefer. Vielleicht ist es nicht das Vegan-Sein, das zieht, sondern die Tatsache, dass diese Rezepte einfach und schnell zuzubereiten sind. Eine wertvolle Erkenntnis, die dir bei der Erstellung (oder auch Optimierung) deiner weiteren Inhalte weiterhelfen könnte.

Dieses Beispiel zeigt dir auch, dass es bei der Analyse nicht immer um reine Zahlen geht, sondern mehr dahinterstecken kann.

Schritt 3: Setze Maßnahmen und teste Annahmen

Nachdem du die Daten gesammelt und interpretiert hast, ist es Zeit, diesen Schatz zu nutzen.

Vom reinen Messen und Analysieren wird nämlich nichts besser im Business 😉. Du musst deinen Erkenntnissen auch Taten folgen lassen, also Maßnahmen gezielt einsetzen!

Angenommen, du findest heraus, dass die meisten deiner LeserInnen über Handys auf deine Website zugreifen, aber die Absprungsrate auf der mobilen Seite hoch ist.

Deine Maßnahme dazu? Optimiere deine mobilen Seiten. Vielleicht ist deine Seite zu langsam oder wird am Handy nicht richtig dargestellt?

War doch gar nicht so schwierig, oder? 😉

Das sind aber natürlich nur Annahmen. Bleib flexibel!

Teste also deine Annahmen in folgenden Schritten:

1. Setze die Maßnahme, die sich aus deiner Annahme ergibt, um!

Und nein, du setzt jetzt nicht 1001 Maßnahmen um, sondern eine – in Worten: EINE 😄.

Wenn du jetzt nämlich all deine Erkenntnisse auf einmal umsetzt, kannst du nicht mehr messen und somit sagen, welche Maßnahme nun tatsächlich für den Erfolg verantwortlich war.

Im schlimmsten Fall passiert folgendes: Du setzt zwei Maßnahmen um. Eine führt zum Erfolg, die andere nicht. Das Ergebnis? Du denkst dir: „Das bringt doch echt nichts.“ Ja, eh nicht, weil du in diesem Fall die einzelnen Maßnahmen nicht auseinanderhalten kannst.

2. Wieder messen und testen

Du misst wieder, sammelst Daten, beobachtest deine Zahlen, was sie dir sagen wollen. Bedenke bitte, dass nicht bei allen Kennzahlen sofort Ergebnisse sichtbar sind!

Manches braucht auch seine Zeit, bleib geduldig!

3. Interpretiere deine Testergebnisse

Nach einer bestimmten Zeit wirst du dann sehen, ob deine Maßnahmen gefruchtet haben oder nicht.

4. Komm ins MACHEN

Wenn deine Maßnahme funktioniert hat, dann ist das natürlich super, und es läuft! Jetzt ist es an der Zeit, nächste Maßnahmen zu überprüfen.

Wenn deine Maßnahme nicht funktioniert hat: versuch eine andere! Vielleicht hast du davor falsche Schlüsse gezogen.

Auch hier gilt wieder: Nur messen und dann die Zahlen nicht zu interpretieren und Maßnahmen zu setzen, hilft dir überhaupt nicht weiter!

Schritt 4: Bleib dran!

Das Wunderbare an Daten ist, dass sie dir eine fortlaufende Rückmeldung geben. Sie sprechen mit dir 😍.

Lerne die Sprache deiner Daten und nutze das zu deinem Vorteil. Checke deine Kennzahlen regelmäßig und sei bereit, deine Strategie anzupassen, um auf neue Erkenntnisse zu reagieren.

Das Ziel ist immer: kontinuierliche Verbesserung – ein Prozess, der niemals endet. 🙄 Aber viel bringt! 🥳

Dazu sind zwei Schritte notwendig:

1. Erstelle ein Dashboard für dein Business

Etabliere daher in deinem Business ein sinnvolles (nicht zu überladenes!) Tracking-System!

Eine Art Dashboard, das dir auf einen Blick zeigt, wo du hinwillst, wo du stehst, und dir eben Auskunft darüber gibt, was du in deinem Business anpassen solltest, damit du deine Ziele erreichst.

Dies könnte eine Kombination aus digitalen Tools und manuellen Tracking-Methoden sein, abhängig von der Art der Daten, die du sammelst. Zum Beispiel könnten Feedback-Formulare, Teilnehmerlisten von Workshops und Seminaren, sowie Tools zur Messung der Website-Interaktion (z. B. mit GA4) und Social-Media-Engagement weiterhelfen.

Damit das für dich auch funktioniert, achte bitte darauf, dass dein Dashboard nicht zu überladen ist! Ich weiß schon, wenn man mal mit dem Zahlen-Dingsbums anfängt, kann man gar nicht mehr aufhören, glaube mir 😉

Dein Dashboard soll dir aber einen Überblick geben und dich nicht weiter verwirren! Daher behalte nur die Zahlen im Blick, die für DICH tatsächlich relevant sind.

2. Fixiere klare und regelmäßige Zeiten, wann du dich deinen Zahlen widmest

Merke dir eines: immer, wenn du mit Zahlen zu tun hast, dann geht es auch immer um klare Zeiträume. Das heißt, du misst immer denselben Zeitraum zu einem bestimmten Zeitpunkt!

Also, was sind deine Zeiträume? Und wann widmest du dich deinen Kennzahlen?

Ich selbst mache es so: Jeden Montag setze ich mich hin (das ist der Zeitpunkt), ziehe mir meine relevanten Kennzahlen der vergangenen Woche (das ist der Zeitraum!) heraus, interpretiere diese und setze daraus Maßnahmen.

Jede Woche klingt jetzt vielleicht viel, aber ich bin ja auch ein Zahlen-Junkie und obendrein eine neugierige Nase 😂. Ich tracke daher tatsächlich meine Kennzahlen auf wöchentlicher Basis.

Das musst du nicht genau so machen. Aber: einmal im Monat sollte schon sein, um auch sinnvoll mit deinen Kennzahlen arbeiten zu können.

Wenn du dir nun denkst: Die Zeit habe ich nicht! Dann muss ich jetzt ganz klar widersprechen 😉

Ich brauche für meinen wöchentlichen Kennzahlen-Check 10 Minuten! Ja, echt!

Warum?

Weil ich nur die für mich relevanten Zahlen auf wöchentlicher Basis messe, die ich davor klar definiert habe. Es sind keine 100000 Zahlen... UND ich habe mir so ein Dashboard gebaut, das vieles von selbst rechnet und ich außer Zahlen eintragen und interpretieren gar nicht viel machen muss 😉

Fazit

Daten zu sammeln ist nur der erste Schritt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, diese Daten in konkrete, umsetzbare Schritte umzusetzen, die dein Business voranbringen.

Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir gezeigt, wie du deine Daten in Taten umwandeln kannst. Denk daran, es ist ein fortlaufender Prozess.

Und hab keine Angst, mit Daten herumzuexperimentieren - sie beißen nicht 😉

Herzlichst, deine

Karin

PS: Wenn du die für dich relevanten Kennzahlen herausfinden willst und auch so ein Dashboard bauen willst, dann unterstütze ich dich sehr gerne individuell dabei, um eben dein Business voranzubringen! 😍

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Karin Cvrtila
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