Ich bin eh auf Social Media

By Karin Cvrtila

April 26, 2018


In den letzten beiden Blogbeiträgen ging es darum Mythen rund um den Start eines Unternehmensblogs zu entlarven und wie Ihnen ein Redaktionsplan für Ihre Ideen rund um den Blog helfen kann. Ich hoffe, dass ich Sie überzeugen konnte und Sie zumindest über einen eigenen Unternehmensblog nachdenken.

Sie haben noch immer Bedenken? Etwa, weil Sie meinen, dass Sie ja gar nicht so viele BesucherInnen auf Ihrer Webseite haben, die auch Ihren Blog lesen würden?

Überlegen Sie mal, wie Sie nach Informationen im Internet suchen. Meist fragt man bei Mr. Google nach und gibt dort einen Suchbegriff ein.

Das machen aber nicht nur Sie und ich, sondern der Großteil der Internetnutzer. Daher müssen gar nicht so viele BesucherInnen auf der eigenen Webseite vorhanden sein. Mr. Google wird BesucherInnen auf Ihren Unternehmensblog schicken, weil diese nach Informationen suchen. Schreiben Sie also über Themen, wie besprochen, die für Ihre LeserInnen relevant sind.

Private und berufliche Nutzung von Social Media

Sie können jedoch auch selbst dazu beitragen mehr LeserInnen für Ihren Blog zu gewinnen, indem Sie Ihre Beiträge über Social Media Kanäle selbst verteilen.

„Ich bin eh auf Social Media“! Ein Satz den ich häufig höre. Meine Vermutung ist dann oft, dass Sie privat Social Media Kanäle nutzen. Das ist insofern zu begrüßen, weil Sie dann vermutlich den ein oder anderen Social Media Kanal bereits mit den jeweiligen Eigenheiten kennen.

Jetzt kommt das große ABER: die Nutzung von Social Media als Privatperson oder als Unternehmen ist dann doch ein großer Unterschied! Als Einzelunternehmer kommt hinzu, dass der Unterschied zwischen privat und beruflich häufig fließend ist, da Sie selbst gleichzeitig die Marke Ihres Unternehmens sind – das ist auch gut so.

Bei den meisten Social Media Kanälen gibt es die Möglichkeit ein privates Profil und eine Unternehmensseite zu haben. Ob Sie nun beide Möglichkeiten nutzen oder doch nur Ihr persönliches Profil, hängt vom jeweiligen Social Media Kanal und Ihrer Positionierung als Person ab.

Beispiel Facebook

Bei Facebook (als Beispiel, da es doch von sehr vielen genutzt wird) würde ich immer dazu raten eine eigene Unternehmensseite zu erstellen – eine sogenannte Page. Nicht zuletzt, weil auf dieser Plattform für Unternehmensseiten mehr Möglichkeiten geboten werden. So können Sie Facebook-Ads, also Anzeigen auf Facebook, nur als Unternehmensseite schalten.

Hier ist dann auch eine „strenge“ Trennung von Unternehmensinhalten und privaten Postings vorzunehmen, nicht zuletzt, weil Sie mit unterschiedlichen Zielgruppen auf Facebook kommunizieren. Auf dem privaten Profil werden Sie mit „Freunden“ und Verwandten in Kontakt treten, auf der Unternehmensseite sind es an Ihren Produkten oder Dienstleistungen interessierte Personen.

Ja klar, zu Beginn werden sich auf Ihrer Unternehmensseite auch Freunde, Bekannte und Familie finden. Mit der Zeit wird jedoch der Anteil der an Ihrem Unternehmen Interessierten größer.

So werden Sie lustige Ausflüge auf Ihrem privaten Profil posten und eben einen neuen Blogeintrag auf Ihrer Unternehmensseite, diese beiden Bereiche jedoch nicht miteinander mischen.

Beispiel geschäftliche Plattformen

Bei anderen Plattformen wiederum kann ein persönliches Profil ausreichend sein.

Auf den meisten beruflichen Plattformen, wie LinkedIn oder XING, bleibt die Kommunikation immer geschäftlich. Dort postet niemand lustige Katzenfotos. Insofern können Sie auf diesen Plattformen Ihr persönliches Profil nutzen, indem Sie in der Beschreibung zu Ihrer Person auf Ihr Unternehmen und Ihre Tätigkeit hinweisen.

Auch bei geschäftlichen Plattformen gibt es häufig für Unternehmensseiten viele zusätzliche Einsatzmöglichkeiten. Ob Sie diese tatsächlich benötigen, muß im Einzelfall entschieden werden. Ausschlaggebend wird sein, welche Social Media Kanäle Sie vorwiegend verwenden bzw. auf welche Kanäle Sie Ihren Schwerpunkt legen. Das wiederum hängt davon ab, wo sich Ihre Zielgruppe befindet.

Ihre Blogbeiträge können Sie daher auf geschäftlichen Plattformen durchaus als Privatperson posten. Sie als Person vertreten das Unternehmen und sind „das Gesicht nach Außen“. Die meisten Ihrer Kontakte auf geschäftlichen Plattformen sind vermutlich aus Ihrem beruflichen Kontext heraus entstanden.

Wie viel privat darf es sein?

Als Einzelunternehmer, Freiberufler oder Geschäftsführer eines Kleinunternehmens sind Sie immer in einem gewissen Rollenkonflikt. Eine absolute Trennung zwischen privat und beruflich kann häufig nicht ganz scharf gezogen werden, da Sie sich nicht hinter einem Unternehmensnamen verstecken können. Sie sind immer gleichzeitig auch Ihr Unternehmen.

Also seien Sie auch in Ihrer privaten und beruflichen Kommunikation konsistent. Sie sollen sich natürlich nicht verbiegen. Seien Sie authentisch! Seien Sie sie selbst! Seien Sie nicht unnahbar! Damit machen Sie nicht nur sich selbst einen großen Gefallen, sondern tragen maßgeblich zum Erfolg Ihres Unternehmens bei.

Wieso? Ihre Kunden wollen Sie kennenlernen! Ja, auch als Person, schließlich arbeiten sie beide zusammen und da ist die zwischenmenschliche Chemie mitentscheidend.

Daher dürfen und sollen Sie auch in der Kommunikation auf Social Media „private“ Einblicke gewähren. In dem Sinn, dass Sie sich nicht verstecken, auch etwas von sich preis geben und zeigen wer Sie als Person sind. Ich meine damit noch immer nicht Katzenbilder – wenn Sie jedoch z.B. Tierarzt sind, dann ist das natürlich etwas anderes. Mich selbst nehme ich natürlich auch aus 😉

Ihre Unternehmertätigkeit, Sie als Person, Ihre Positionierung und daraus ableitend Ihre Kommunikation müssen zueinander passen!

Wie viel Sie von sich privat verraten, hängt jedoch auch von dem jeweiligen Social Media Kanal ab. Auf einigen Kanälen, wie Facebook oder Twitter, können durchaus private Ausschnitte gepostet werden. Auf geschäftlichen Plattformen haben diese nichts zu suchen. Aber auch auf letzteren kann man den eigenen Kommunikationsstil herausstreichen.

Generell sollen Blogbeiträge auf den unterschiedlichen Kanälen nicht im selben Wortlaut geschrieben werden – das mag nämlich keine Plattform und „straft“ Sie teilweise ab, indem die Beiträge nicht so vielen Menschen gezeigt werden und Mr. Google ist auch nicht sonderlich begeistert.

Das Motto ist „der Ton macht die Musik“! Achten Sie daher auf die Tonalität des jeweiligen Social Media Kanals.

Fazit

Überlegen Sie wie viel Sie selbst von sich persönlich verraten möchten oder auch nicht. Welche Rolle spielen Sie im beruflichen Kontext? Welche Positionierung haben Sie gewählt? Diese Überlegungen können durchaus länger dauern, ich kann Ihnen jedoch nur empfehlen, sich diese Zeit auch zu nehmen.

Dennoch nicht vergessen, dass Social Media Kanäle niemals Einweg-Kommunikation bedeuten! Treten Sie in Kontakt und vor allem in Dialog!

Übrigens, die weitere Frage, die ich mir beim Satz „Ich bin eh auf Social Media“ stelle, ist, ob Sie tatsächlich auf der für Ihr Unternehmen relevanten Plattform anzutreffen sind. Wo ist Ihre Zielgruppe? Auf welchen Kanälen? Dazu nächste Woche mehr – also „stay tuned“.

Herzlichst, Ihre

Karin Cvrtila

PS Ich bin übrigens eh auch auf Social Media 😉 Auf Facebook und Pinterest sowohl privat als auch mit einer Unternehmensseite, auf Twitter, LinkedIn und XING mit privaten Profil – vielleicht treffen wir uns ja auch auf einer dieser Plattformen wieder?

PPS Ich habe die Gelegenheit genutzt, um auch endlich einmal ein Katzenfoto posten zu können 😉 Das ist Madame! Sie ist nicht wirklich meine Katze, da sie freiheitsliebend (da haben wir eine gewisse Ähnlichkeit 😉 und keine Hauskatze ist. Aber wir haben einander gefunden, treffen uns jedes Jahr am Meer, und nun ja, sie nimmt sich einfach den Raum, den sie haben will …

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