Kommunikationsregel: 1 Botschaft schlägt 10

By Karin Cvrtila

Februar 21, 2019


Dieser Beitrag wurde von mir im Jänner 2020 nochmals überarbeitet und aktualisiert. Viel Spaß beim Lesen!

 

Kennst du das? Du stößt zufällig auf einen Blogbeitrag oder erhältst einen Newsletter und da sind so viele Botschaften und Tipps darin, dass du gar nicht weißt, was du als Nächstes machen sollst.

Das passiert leider oft, auch mir, und ist auch nachvollziehbar. Als Experte hast du natürlich in deinem Thema 1000 Tipps auf Lager und möchtest diese an deine Leser weitergeben.

Das Ziel deiner Kommunikation

Was ist aber das Ziel deiner Kommunikation? Und zwar egal in welcher Form?

Du willst Menschen weiterhelfen, du willst sie begleiten, ihnen Tipps zu deinem Thema geben oder sie zu einem Webinar einladen, sie in deinen Newsletter bekommen, ihnen ein Angebot verkaufen oder oder oder

Ziele gibt es viele, du solltest dir aber – noch bevor du zum Schreiben beginnst – ein klares Ziel setzen. Was bezweckst du mit deinem Beitrag?  

Ich z.B. will dir mit diesem Blogbeitrag helfen deine Kommunikation im Marketing zu verbessern.

Du solltest dir auch am Anfang überlegen welchen sogenannten CTA (Call to Action – fürchterliches Marketing-Kauderwelsch, sorry), also welche Handlungsaufforderung am Ende stehen soll. Willst du, dass jemand z.B. deinen Blogbeitrag kommentiert? Soll der Leser sich in deinen Newsletter eintragen? Willst du noch weitere artverwandte Themen zum Lesen anbieten? Was ist dein Ziel?

Ich habe selbst die wichtigste Kommunikationsregel ignoriert

Genau das ist mir auch passiert und ja, obwohl ich besser wusste 😉

Ich war ja früher als Meinungsforscherin tätig mit dem Schwerpunkt Wahlforschung und viele meinen, die Markt- und Meinungsforschung hat nur mit Zahlen etwas zu tun. Also, ja man sollte sich mit Statistiken und Daten schon auskennen, aber die Sprache spielt eine sehr große Rolle.

Das fängt bereits beim Fragebogen an und zieht sich hin bis zur Interpretation der Ergebnisse, die ich ja auch häufig in Medien kommentiert habe, und zwar in einer Sprache, die für alle verständlich sein musste!

Hinzu kam, dass ich an die 10 Jahre an der Donauuniversität Krems im Lehrgang „politische Kommunikation“ von Peter Filzmaier gelehrt habe. Also, ich sollte es ja wissen, wie Kommunikation funktioniert, die politische Kommunikation hat noch ein paar zusätzliche Feinheiten, aber auch hier gilt der Grundsatz „1 Botschaft schlägt 10“.

Und was mache ich? Ich gründe TILA DIGITAL, setze einen Newsletter auf und schreibe meinen Abonnenten regelmäßig Mails. Zu Beginn waren diese vollgestopft mit Tipps und Infos, bis mich ein Hinweis einer Leserin erreichte, die meinte „deine Inhalte sind toll, aber ich komme gar nicht nach, das alles zu lesen“. Hm ….

Nun gut, ganz so stur bin ich ja nicht und habe dann meinen Newsletter die nächsten Jahre umgestellt und mich selbst recht eisern an die Regel „1 Botschaft schlägt 10 gehalten“ bis, ja bis letzten November.

Im Nachhinein kann ich jetzt gar nicht sagen welcher Teufel mich da geritten hat, nur so viel: ich habe wieder angefangen Mails zu versenden, die 5 (ähm, manchmal auch mehr) Tipps/Inhalte/Empfehlungen enthalten haben. 

Irgendwann dämmerte es mir, dass das wohl etwas zu viel sein könnte und ich mich an Grundsatzregeln der Kommunikation, die ich seit Jahrzehnten kenne, selbst nicht halte. Noch schlimmer: ich merkte, dass ich weniger Antworten auf meinen Newsletter von meinen Abonnenten erhielt als sonst. Und genau das sollte ja nicht passieren.

Also nun wieder retour – hab also keine Angst, dass du von Inhalten erschlagen wirst, wenn du dich für meinen Newsletter einträgst 😉 Ich habe gelernt.

In der Kommunikation gibt es eine einfache Regel und die heißt: 1 Botschaft!

Was das heißt?

Wenn du wirklich willst, dass deine Inhalte bei deinen Lesern, Zusehern oder Hörern ankommen oder gar zu weiteren Handlungen führen, dann halte dich bitte immer nur an 1 Thema, eben 1 Botschaft pro Beitrag. 

Vereinfacht gesagt: weniger ist häufig mehr. 

Natürlich gibt es von einem Thema verschiedene Facetten, die darfst du auch gerne aufgreifen, aber dennoch bleib bei 1 Thema, eben 1 Botschaft, die du mitgeben willst. 

Das Problem ist nämlich meist folgendes: wenn du deine Leser/Seher/Hörer mit Botschaften nur so zu bombardierst, erreichst du damit genau das Gegenteil!

Die Leser sind verständlicherweise überfordert, es ist zu viel auf einmal, sie verstehen gar nichts mehr und bleiben verwirrt zurück. Sie lesen ja deine Beiträge oder auch andere Kommunikationsmittel, weil sie sich zu dem Thema informieren wollen und eben nicht Experten in deinem Fachgebiet sind oder werden wollen. 

Also mach es ihnen möglichst einfach deine Inhalte zu konsumieren, das ist deine Aufgabe!

Für welche Formate die Kommunikationsregel 1 Botschaft schlägt 10 gilt

Das ist relativ einfach: für alle! 😉

Also alle Formate, die du in deiner Kommunikation und in deinem Marketing nutzt. 

Seien das Presseaussendungen, dein Newsletter, dein Blogbeitrag, deine Verkaufsseite (!), dein Video, dein Podcast, dein Vortrag, dein Webinar, deine Postings in den Social Media Kanälen oder jedes andere Format.

Übrigens gilt diese Kommunikationsregel auf für Kurse! Ich sehe das bei meinen Kunden und erwische mich auch selbst immer wieder dabei: man will eben als Kursanbieter möglichst viel den Kunden mitgeben. Verständlich. Nur: das kann oft zu viel sein.

Hier gilt es, und das ist auch deine Aufgabe als Kursanbieter, die Inhalte so zusammenzustellen, dass sie deine Kunden weiterbringen. Du musst ihnen nicht bis ins kleinste Detail alles genau erklären, allerdings so, dass sie es verstehen und dann auch selbst anwenden können.

Dafür ist jedoch meistens nicht notwendig, dass sie selbst ein ganzes Studium bei dir abschließen 😉 Gib deinen Kunden das mit, was sie weiterbringt!

Wie du deine vielen Themen dennoch unterbringen kannst

Du hast aber so viele Themen, die du gerne ansprechen möchtest? Das verstehe ich sehr gut! 

In dem Fall denke über die Häufigkeit deiner Veröffentlichungen nach. Vielleicht solltest du nicht nur alle drei Monate einen Blogbeitrag schreiben, sondern öfter 😉 Dann wird das mit den vielen Themen, die du gerne bearbeiten möchtest auch leichter.

Oder vielleicht auch öfter mal einen Newsletter schreiben, das heißt jetzt nicht, dass du im Stundentakt einen Newsletter versenden sollst 😉 Wir wollen es nicht übertreiben. Aber überlege dir auch bei deinem Newsletter eine sinnvolle Regelmäßigkeit und nein, alle paar Monate einen Newsletter zu versenden ist nicht „regelmäßig“.

Eine andere und häufig vergessene Möglichkeit ist, dass du für deine Vielzahl an Botschaften auch verschiedene Formate nutzen kannst und ja sogar sollst. Je nachdem, wie du deine Zielgruppe am besten erreichst und welche Formate deine Zielgruppe bevorzugt.

Es müssen ja nicht alle Botschaften nur immer in Blogbeiträgen auftauchen. Du hast die Möglichkeit eben einen Newsletter zu versenden, ein Video auf YouTube zu machen, Social Media Postings und noch jede Menge anderer Formate anzuwenden. 

Und in diesen unterschiedlichen Formaten kannst du auch unterschiedliche Botschaften und somit auch Themen unterbringen. Wäre das eine adäquate Lösung für dich?

Warum diese Regel von 1 Botschaft und 1 Thema so wichtig ist, habe ich auch in diesem Video erklärt:

 

 

Fazit

Die 1 Botschaft im heutigen Blogbeitrag und auch im Video ist auch nur 1 Botschaft 😉 Und die lautet: verwirre nicht deine Zuseher, Leser, Hörer, sondern helfe ihnen weiter, indem du dich auf 1 Thema konzentrierst. 

Die einfachsten Regeln sind manchmal die besten!

Herzlichst, deine

Karin

PS Übrigens bei Glückskeksen ist auch immer nur 1 Botschaft drinnen, oder hast du einmal einen Glückskeks mit 10 Botschaften erhalten? 😉 Eben!

Wenn du noch mehr zum Thema Kommunikation und Content Marketing lesen willst, so habe ich auf einer Seite alle Beiträge zusammengefasst. Ja, da geht es um unterschiedliche Themen (also nicht nur 1 Botschaft 😉 , soll dir aber dennoch einen guten Überblick geben.

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    1. Liebe Birgit,

      sehr gerne! Du hast recht, ich muss es mir ja selbst oft genug ins Gedächtnis rufen! Manchmal ist es tatsächlich so, dass die einfachsten Regeln gar nicht so einfach zu befolgen sind 🙂

      Lieben Gruß
      Karin

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