Eine Frage, die mich immer wieder erreicht, ist: mit welchen Tools ich meinen Mitglieder- bzw. Kursbereich aufgebaut habe.
So kam nun der Aufruf zur Blogparade von der lieben Beatrice Krammer gerade recht. Sie stellt die sehr gute und berechtigte Frage, warum ich mich für meinen Mitgliederbereich entschieden haben.
Du fragst dich, was zum Teufel ist eine Blogparade? Nun eine Blogparade so wie Sinn und Zweck dieser, habe ich in diesem Blogbeitrag und Video bereits einmal beantwortet.
Zurück zum Thema Mitglieder- bzw. Kursbereich. Sobald du deinen ersten Online Kurs erstellen willst, stellt sich sehr schnell (manchmal gar zu schnell) die Frage: welche Tools brauche ich eigentlich dafür?
Mittlerweile gibt es sehr viele Systeme und Plattformen mit schier unendlich vielen Möglichkeiten, wie man einen Kursbereich technisch aufsetzen kann. Aber genau diese große Vielfalt macht es oft schwierig, dass wir uns für oder gegen eine Kursplattform entscheiden.
Welche Tools nutze ich also selbst für meinen Kurs- und Mitgleiderbereich und warum habe ich diese Entscheidung getroffen?
Mein Trio Triumphale für den Mitgliederbereich
Wozu du dir überhaupt Gedanken um den technischen Part bei einem Mitgliederbereich machen solltest?
Nun, irgendwo müssen ja die Inhalte deiner Kurse oder deines Mitgliederbereichs ja "liegen". Ja, man kann sich zu Beginn mit einfachsten Mitteln helfen, indem man die Inhalte auf eine geschützte Seite auf WordPress legt.
Allerdings ist dies tatsächlich nur eine kurzfristige Lösung, weil noch einiges mehr zu bedenken ist.
Auch mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, welche Kursplattform ich nehmen sollte. Hinzu kommt: du brauchst nicht nur eine Kursplattform, sondern dazu auch ein Tool (manchmal ist es integriert, manchmal brauchst du ein extra Plugin), das den Zugang regelt.
Schließlich sollen ja nur KundInnen zu deinen Inhalten Zugang haben, die deinen Kurs auch erworben, d.h. bezahlt, haben.
Und damit sie eben deinen Kurs oder die Mitgliedschaft in einem Club kaufen können, brauchst du was?
Genau, einen Zahlungsanbieter! Glaube mir, du willst ganz sicher nicht einzelne Rechnungen schreiben und schon gar nicht, wenn du deinen Kurs oder Mitgliederbereich in mehreren Ländern (in meinem Fall in der DACH-Region) verkaufen willst.
Mir war allerdings von Anfang an klar, dass ich einen sogenannten "selbst gehosteten" Mitgliederbereich will, nicht zu zuletzt, weil ich mir alle Möglichkeiten offen lassen wollte und zugegebenermaßen durchaus gerne mal an meiner Website und so auch am Mitgliederbereich herumwerke .
Ob du nun den Weg eines selbst gehosteten Mitgliederbereichs, d.h. der auf deiner Seite liegt, wählst, oder doch lieber eine fertige Mietplattform nutzt, hängt von einigen Faktoren ab auf die ich noch weiter unten eingehen möchte.
Hier aber nun mein - wie ich es gerne nenne - Trio Triumphale, welche Tools ich eben für meinen Kurs- und Mitgliederbereich nutze, um dich nicht länger auf die Folter zu spannen:
Thrive Apprentice
Was ist denn das? Nun, Thrive Apprentice ist eine Kursplattform, die es dir relativ leicht macht deine Inhalte auf deiner Seite zur Verfügung zu stellen.
Und noch dazusorgt Thrive Apprentice dafür, dass deine Inhalte auch "etwas gleich schauen" (wie wir in Wien sagen würden), d.h. auch das Design recht hübsch ist.
Deine KursteilnehmerInnen und Mitglieder sollen sich ja auch wohl fühlen auf der Plattform, schließlich nutzen sie diese ja auch.
Darüber hinaus, und das ist weit wichtiger als ein hübsches Design, sollen sie sich im Mitgliederbereich leicht und schnell zurechtfinden können.
All dies ermöglicht Thrive Apprentice.
Die Entscheidung für Thrive Apprentice ist mir relativ leicht gefallen, da ich auch sonst alle Produkte von Thrive nutze, die sogenannte Thrive Suite.
D.h. mein Theme hier auf der Website ist von Thrive, ebenso alle Seiten, Eintragungsformulare für den Newsletter und vieles mehr.
Ich war also Thrive sehr gewohnt und wie heißt es immer so schön "never change a running system". Eines ist nämlich nicht zu unterschätzen: du wirst dich in jedes neue Tool einarbeiten müssen ... da führt kein Weg daran vorbei.
Mein "Glück" damals war, dass Thrive Apprentice genau da ganz neu und frisch herauskam, als ich meinen ersten Kurs herausgebracht habe.
Diese Entscheidung war für mich also leicht. Aber damit war noch nicht alles geklärt.
Wishlist
Ich brauchte auch ein Tool, das eben den Zugang zu meinem Kursbereich regelt. Mittlerweile hat Thrive auch dafür eine Lösung, nämlich den Thrive Automator.
Als ich jedoch gestartet bin, gab es dies noch nicht. Also habe ich nach einem entsprechendem Plugin gesucht und habe mich dann für den Marktführer entschieden: Wishlist.
Nicht zuletzt, weil Wishlist sehr viele Möglichkeiten bietet und bereits lange und etabliert am Markt war (wenn nicht überhaupt das Erste Mitgliederzugangs-Plugin).
Es kam jedoch noch ein entscheidender Faktor hinzu: die Kosten. Ich habe damals durch einen glücklichen Zufall Wishlist auf Appsumo zu einem sogenannten Lifetime-Deal erhalten.
Ein Lifetime-Deal bedeutet, dass du einmalig für ein Tool zahlst und es lebenslang nutzen darfst. So gesehen ist Appsumo eine wahre Fundgrube für Tools und daher eine absolute Empfehlung.
Die Tools auf Appsumo sind immer nur kurze Zeit erhältlich und hier ist Vorsicht geboten! Du kannst Stunden auf Appsumo verbringen, insbesondere wenn du auch ein wenig toolverliebt bist, wie ich 😉 Also sage bitte nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!
Jedenfalls gab es damals eben Wishlist im Lifetime-Deal und da habe ich zugeschlagen. Die Kosten sind bei den ganzen Tools nämlich auch nicht zu unterschätzen, abhängig auch davon, ob du eine selbst gehostete Plattform (also auf WordPress) nutzt oder eben eine Mietplattform.
Ich kann Wishlist zwar vollen Herzens empfehlen, nicht zuletzt wegen ihrem sehr guten und vor allem raschen Support. Aber, Wishlist ist nicht so intuitiv wie Thrive Apprentice und definitiv nur dann für dich geeignet, wenn du ein wenig technikaffin bist oder eben bereit bist dich in das Tool einzuarbeiten.
Digistore24
Letztlich musst du auch irgendwie zu Geld kommen 😉 Du machst deine Kurse oder deinen Mitgliederbereich ja auch nicht nur zum Spaß, stimmt's?
Und als Zahlungsanbieter, da schwöre ich auf Digistore24! Unabhängig davon, was du online verkaufen willst: du brauchst einen Zahlungsanbieter und zwar einen, auf den Verlass ist!
Und das ist Digistore24, auch wenn du dich natürlich auch in dieses Tool einarbeiten musst. Grundsätzlich gilt: je mehr ein Tool kann, desto mehr musst du dich auch damit auseinandersetzen.
Aber gerade in Geldsachen solltest du auf Nummer sicher gehen.
Ja, du zahlst an Digistore24 Gebühren und auch an Kreditkarten und sonstige Zahlungsmittelunternehmen. Die Abwicklung mit den Zahlungsmittelunternehmen übernimmt jedoch auch Digistore24 für dich.
Aber das sind definitv Kosten, auch wenn da so einige jammern, die sich mehr als auszahlen!
Nicht zuletzt deswegen, weil du vermutlich deine Kurse oder deinen Mitgliederbereich im gesamten DACH-Raum verkaufst. Das hat allerdings zur Folge, dass die Mehrwertsteuerhöhe in Österreich, Deutschland und der Schweiz unterschiedlich hoch ist.
Genau genommen müsstest du dir in jedem Land einen Steuerberater nehmen.
Nicht jedoch (außer natürlich in deinem eigenen Land!!!), wenn du deine Verkäufe über Digistore24 abwickelst.
Hier übernimmt nämlich Digistore24, weil sie als Verkäufer auftreten, das gesamte Mehrwertsteuer-Gedöns und noch einiges mehr für dich.
Und wenn du so rechnest, dann glaube mir, dann zahlst du gerne die Gebühren an Digistore.
Sollst du nun auch Thrive Apprentice, Wishlist und Digistore24 für deinen Mitgliederbereich wählen?
Nun ja, es kommt darauf an ....
Ich weiß schon, das ist alles andere als eine befriedigende Antwort.
Es ist aber so: es gibt nicht die eine Plattform, die für jeden passt! Das ist die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist, du kannst im Vorfeld ein paar Überlegungen anstellen und vor allem Kriterien festlegen, die deine Plattform auf jeden Fall erfüllen soll! Das ist das um und auf, um eine tragfähige Entscheidung treffen zu können.
Die Hauptfrage lautet: Selbstgehostete Plattform oder Mietplattform?
Pro Selbstgehostete Plattform
Das was ich dir weiter oben beschrieben habe - mein Trio Triumphale - ist eine selbstgehostete Plattform. D.h. alle Inhalte liegen bei mir (genau genommen bei meinem Hoster).
Und das ist schon einer der größten Vorteile, dass die Inhalte eben mir gehören und auch bei mir liegen. Ich bin also nicht abhängig von einer fremden Plattform.
Ich kann in meinem Kurs- und Mitgliederbereich alles so anlegen, wie ich es will bzw. wie es für meine KundInnen am sinnvollsten und auch am übersichtlichsten ist und so auch meine Kurse und den Mitgliederbereich stetig weiter ausbauen und auch verbessern.
Diese beiden Gründe waren für mich ausschlaggebend, um mich eben für die selbstgehostete Variante zu entscheiden!
Aber: es gibt auch ein großes ABER bei der Variante, die ich dir nicht verschweigen möchte.
Pro Mietplattform
Grundsätzlich bin ich zwar der Meinung, dass du keine Angst vor der Technik haben solltest.
Und: du kannst dir immer Hilfe holen! Ich selbst lasse mir auch immer wieder von meiner lieben Technikelfe Sara helfen!
Wenn es darum geht, dass du eine eigene selbstgehostete Plattform aufsetzen möchtest, dann bist du auch sicher bei Beatrice, die diese Blogparade veranstaltet, bestens aufgehoben.
Dennoch solltest du ein wenig technikaffin sein bzw. die Bereitschaft mitbringen dich in die Technik einzuarbeiten. Du wirst dich nämlich laufend mit deiner Plattform auseinandersetzen müssen, diese hegen und pflegen, warten, updaten etc.
Ich selbst bin so ein Typ, auch wenn ich nicht aus dem Technikbereich komme und gerade zu Beginn war meine Lernkurve in Sachen Technik enorm! Die Technik ist also erlernbar.
Wenn du aber nicht sonderlich technikaffin bist und dich auch nicht in das technische Zeugs reinfuchsen oder aber schnell starten willst, dann würde ich eher eine der zahlreichen Mietplattformen empfehlen, wo du mehr oder weniger eine fix und fertige Plattform erhältst.
Du bist dann zwar in eine Art Korsett gefangen, weil die Struktur deiner Kurse meistens vorgegeben ist.
Und natürlich ist eine fix und fertige Mietplattform mit höheren Kosten verbunden. Ob sich diese für dich rentieren, ist nun eher eine strategische Frage, nämlich, ob du dauerhaften Zugang zu Kursen gewährst (so wie ich, d.h. du hast auf meine Kurse, wenn du einmal gebucht hast, auf ewig Zugang, auch auf Updates) oder einen Mitgliederbereich, so wie ich den MACHEN-Club, hast, der eben kontinuierlich läuft und keinen definierten Start- und Endpunkt hat.
In beiden Fällen musst du gewährleisten (und auch die dazugehörigen Kosten tragen), dass deine KundInnen Zugang zu deinen Inhalten haben. d.h. du zahlst eine Mietplattform in diesem Fall auch dann weiter, wenn der Kurs nicht gerade läuft und du gerade keine Einnahmen aus dem Kurs generierst.
Das war übrigens auch ein Grund, warum eine Kundin von mir erst unlängst mit ihren Kursen von einer Mietplattform auf eine selbstgehostete Plattform gewechselt ist (ja mit Thrive Apprentice, Wishlist und Digistore24).
Du siehst, es stehen auch andere Überlegungen hinter der Entscheidung, ob du eine selbstgehostee Variante oder eine Mietplattform für deinen Mitgliederbereich wählst, als nur die technische Frage.
Wie geht es weiter?
Wie mache ich nun weiter mit meinem Trio Triumphale? Bleibe ich dabei oder wechsle ich zu einem anderen System?
Klar juckt es mich manchmal mein System zu wechseln, wenn ich in anderen Kursen auch mal andere Plattformen oder Plugins sehen.
Da hilft einmal tief durchatmen! Es bewährt sich bei dem zu bleiben, was für einen selbst bereits gut funktioniert, auch wenn du, vielleicht wie ich, eine leichte Tendenz zur Sucht nach neuen Tools hast 😉
Aber: ein großer Vorteil der selbstgehosteten Variante ist eben, dass man diese immer wieder mal weiterentwickeln kann.
Es empfiehlt sich, aus meiner Sicht, erstmal einfach zu starten, mit wenig Schnick-Schnack (wie wir in Wien sagen würden).
Nach und nach kann man dann die eigene Plattform erweitern, weiterentwickeln und auch Gamification-Features einbauen.
So gibt es z.B. in meinem MACHEN-Club auch ein Quiz, das die Mitglieder immer wieder mal machen können, um festzustellen, auf welcher Stufe sie in ihrem Online Business stehen, was der nächste Schritt ist und vor allem auf welchen Bereich sie sich erstmal fokussieren sollen.
Dieses Quiz habe ich relativ leicht erstellt (ok, Fragen stellen fällt mir leicht, ich bin ja ehemalige Meinungsforscherin (oder ist man das ewig?)), da ich in der Thrive-Welt zu Hause bin und Thrive eben auch ein Plugin für ein Quiz im Angebot hat.
D.h. ich kann meine Kurse und auch den MACHEN-Club immer wieder um einige Merkmale erweitern, um meinen TeilnehmerInnen das Lernen und vor allem das Umsetzen zu erleichtern.
Bei der Wahl des richtigen Tools für deinen Mitgliederbereich geht es also, wie beim Wohnen, nicht nur um die Funktionalität, sondern auch um den Wohlfühlcharakter 🙂
Und das macht richtig Spaß!
Fazit
Es gibt keine perfekte Lösung für einen Mitgliederbereich, die für Jede und Jeden funktioniert. Du solltest dir daher davor ein paar Gedanken zu deinen künftigen Kursen oder Mitgliederbereichen machen.
Ich habe dir hier meine Lösung vorgestellt, vielleicht ist diese ja auch etwas für dich.
Herzlichst, deine
Karin
PS ich habe hier übrigens auch eine Checkliste für dich, nach der du vorgehen kannst, wenn du gerade überlegst ein neues Tool oder Plugin zu nutzen, damit dir die Entscheidung leichter fällt. Darin findest du auch eine Liste aller Tools, die ich in meinem Business nutze - vielleicht hilft sie dir ja weiter 🙂
Liebe Karin,
ich freu mich sehr, dass du bei der Blogparade mit dabei bist. 🤗
Wie immer habe ich deinen Artikel mit einem Schmunzeln im Gesicht gelesen, ich liebe deine frische, "wienerische" Art zu schreiben. Danke für den Blick Hinter die Kulissen und auf dein Trio Triumphale.
Vielleicht gründen wir ja mal eine Selbsthilfegruppe zum Thema "Sucht nach neuen Tools" 😂
Herzliche Grüße
Beatrice
Liebe Beatrice,
danke dir für die Idee zur Blogparade! Oh ja, Selbsthilfegruppe klingt gut 🙂
Lieben Gruß
Karin