3 Erfolgsfaktoren für einen betreuten Onlinekurs

By Karin Cvrtila

November 1, 2018


Letzte Woche habe ich an 2 Abenden eine Lehrveranstaltung zum Thema Marktforschung in Wien gehalten. Und ja, das war eine offline-Lehrveranstaltung. Das mache ich bereits seit rund 20 Jahren und ehrlich immer wieder sehr gerne.

Es gibt nämlich kaum eine befriedigendere Tätigkeit als das Vermitteln von Wissen. Vor allem, wenn du am Ende des Kurses, Seminars oder Workshops merkst, wie viel Inhalte bei den TeilnehmerInnen hängen geblieben sind und welche Fortschritte sie erzielen konnten.

Deshalb, neben der Geldverdienen-Komponente, möchte ich dich dazu ermutigen Kurse, ob offline oder online, anzubieten bzw. zu halten. Jedoch solltest du als Online-Business-Starter nicht gleich mit einem Onlinekurs beginnen, dies kommt erst später!

In der Zwischenzeit wären jedoch sehr wohl offline-Workshops oder Kurse anzudenken. Einfach auch, um das Vortragen zu üben. Je mehr du an Vorträgen oder Kursen hältst, desto leichter wird es dir fallen die Inhalte in einen Online-Kurs zu übersetzen.

Im Zuge meiner Lehrtätigkeit sind mir 3 Erfolgsfaktoren für ein Seminar aufgefallen, die ebenso auf einen betreuten Onlinekurs übertragbar sind, jedoch nicht immer einfach zu bewerkstelligen sind. Die Betonung liegt hier klar auf betreuten Onlinekursen und nicht auf Selbstlernkursen. Betreute Onlinekurse sind Kurse, die von dir als Vortragende moderiert, gesteuert und eben betreut werden. D.h. die TeilnehmerInnen sind nicht, wie bei Selbstlernkursen, sich selbst überlassen.

Aber nun will ich dir die 3 Erfolgsfaktoren für einen betreuten Onlinekurs nicht länger vorenthalten:

Erfolgsfaktor 1: Kleinere Gruppen

Es ist kein großes Geheimnis, dass das Lernen in Kleingruppen ein schnelleres und besseres Vorankommen ermöglicht. Nicht zuletzt plädieren Schulexperten dafür, Schulklassen mit möglichst wenigen Schülern zu bilden.

Dasselbe gilt auch für die Erwachsenenbildung, ob offline oder online.

In kleinen Gruppen kannst du als Vortragender viel mehr auf einzelne TeilnehmerInnen eingehen. Im Sinne von mehr Zeit für einzelne Fragen, Ausgangssituationen und Stärken und Schwächen der Einzelnen aufwenden zu können. Dies ermöglicht gleichzeitig ein schnelleres Vorankommen der TeilnehmerInnen und das sollte einer der Ziele jedes Kurses sein.

Die Erfahrung im Lehrbetrieb zeigt, dass die TeilnehmerInnen in kleineren Gruppen sich eher trauen Fragen zu stellen als in Großgruppen. Meist lernen sich die TeilnehmerInnen untereinander besser kennen und somit ist eine gegenseitige Vertrauensgrundlage geschaffen, die ein erfolgreiches Lernen beflügelt.

TeilnehmerInnen in kleineren Gruppen sind eben häufig engagierter und motivierter als in Großgruppen. Die Community und die Stimmung unter den TeilnehmerInnen ist nicht zu unterschätzen.

Zu Beginn jeder Lehreinheit gilt, egal ob in großen oder kleinen Gruppen, das Eis zwischen den TeilnehmerInnen und dem Vortragenden zu brechen. D.h. die TeilnehmerInnen zu ermutigen Fragen zu stellen. Fragen und Hinterfragen tragen sehr viel zum Lernerfolg bei. Dies gelingt in kleineren Gruppen leichter als in Großgruppen, sollte jedoch vom Vortragenden von Beginn an im Auge behalten und auch geplant werden.

Erfolgsfaktor 2: Ähnliches Vorwissen der TeilnehmerInnen

Der zweite Erfolgsfaktor ist aus meiner Sicht auch der Schwierigste. Im besten Fall haben die TeilnehmerInnen ein ähnliches Vorwissen, einen ähnlichen Stand oder sind in einer ähnlichen Situation.

Aus der Sicht einer Vortragenden gesprochen: eine Veranstaltung, einen Kurs oder ein Seminar zu halten mit TeilnehmerInnen, die eine sehr unterschiedliche Ausgangslage bzgl. des Fachwissens haben, kann zu einer echten und komplizierten Herausforderung werden.

Als Vortragende ist man – in so einem Fall – in der schwierigen Situation, Wissen in einer Art und Weise zu vermitteln, in der ein Teil der TeilnehmerInnen nicht überfordert ist und der andere Teil nicht unterfordert und sich langweilt. Ich kann dir bestätigen, dass es kein leichtes Unterfangen ist, hier die Balance zu wahren.

Um nun aber eine recht homogene Teilnehmergruppe zu erstellen, ist die richtige Auswahl der TeilnehmerInnen unumgänglich. Dies gilt auch für Onlinekurse. Somit sind wir sehr schnell wieder bei unserer oft diskutierten Frage nach der richtigen Zielgruppe.

Für Onlinekurse gilt: stelle bereits bei der Erstellung und vor allem im Marketing für deinen Onlinekurs klar, für wen und vor allem für wen der Kurs nicht geeignet ist. Entwerfe eine ideale Zielgruppe für deinen Onlinekurs. Wer kann von den Inhalten am meisten profitieren? Ist das ein Kurs eher für Anfänger oder eher für Fortgeschrittene? Für welches Segment deiner Zielgruppe ist dieser Onlinekurs?

Fragen dieser Art und somit auch die genaue Definition der Zielgruppe helfen dir eine homogene, d.h. ähnliche, Gruppe zusammenzustellen. Dies wirkt sich unmittelbar auf den Erfolg deines Onlinekurses aus, indem die TeilnehmerInnen bessere Ergebnisse erzielen. Und das ist doch dein Ziel, oder?

Erfolgsfaktor 3: Selbstzahler

Der dritte Erfolgsfaktor hat mit dem lieben Geld zu tun. Die Erfahrung zeigt ebenfalls, dass TeilnehmerInnen, die ihre Weiterbildung selbst bezahlen, häufig motivierter und engagierter sind.

Klar, sie haben einiges an Geld investiert und hoffen und wollen möglichst gute Ergebnisse erzielen. Das eingesetzte Geld wird häufig in engem Zusammenhang mit dem Output des Kurses gesehen.

Bei den meisten Onlinekursen ist es nun so, dass die TeilnehmerInnen ihre Kursgebühr selbst begleichen. Deswegen ist es auch so wichtig, bereits bei der Vermarktung des Kurses, auf die Ergebnisse hinzuweisen. Die TeilnehmerInnen benötigen ja schließlich eine Entscheidungsgrundlage, warum sollten sie sich sonst überhaupt für den Kurs entscheiden?

Etwas anders verhält es sich, wenn du im klassischen b2b-Bereich Onlinekurse anbietest. Hier trifft meist nicht der Teilnehmer selbst die Entscheidung für oder gegen einen Onlinekurs, sondern der Vorgesetzte oder die HR-Abteilung – also eine andere Person.

Dies kann für dich als Vortragender eine Extra-Herausforderung bedeuten. Häufig werden Mitarbeiter einfach in einen Kurs geschickt, unabhängig davon, ob der einzelne Mitarbeiter den Sinn in dieser Weiterbildung sieht oder sich für das Thema interessiert. Und dann wird es richtig schwierig für dich als WissensvermittlerIn.

Dass diese Teilnehmer im Kurs selbst weniger motiviert sind, verwundert nicht. Du als Vortragende hast hier die Aufgabe, die TeilnehmerInnen noch stärker zu motivieren und für dein Thema zu interessieren. Das kann gelingen, setzt jedoch ein hohes Maß an der Gestaltungsfähigkeit des Kurses durch den Vortragenden voraus. Je interaktiver du als Vortragende eine derart zusammengesetzte Gruppe gestaltest, desto eher wird dein Kurs zum Erfolg führen.

Vermeintlicher Erfolgsfaktor Technik

Und ja, man kann natürlich einwenden, dass eine funktionierende Technik eine weitere Voraussetzung für einen gelungenen Onlinekurs sei. Klar, sollte die Technik funktionieren.

Viele, die mit einem Onlinekurs starten bzw. starten wollen, machen sich zuallererst Gedanken um die Technik. Dies ist dann häufig auch der Grund Nummer 1, um den geplanten Onlinekurs auf die lange Bank zu schieben.

Das macht jedoch, aus meiner Sicht, keinen Sinn, da die Technik zu meistern ist und mittlerweile mit den unterschiedlichen, teils bereits fertigen, Lösungen auch für wenig technik-affine Leute umsetzbar ist.

Viel mehr Gedanken und Überlegungen sind in den richtigen Aufbau eines Onlinekurses zu legen. Das Ziel muss immer sein, den TeilnehmerInnen möglichst viel und einfach Wissen mitgeben zu können. Die Technik ist „nur“ das Mittel zum Ergebnis. Lasse dich daher nicht von der Technik einschüchtern!

Fazit

Einen erfolgreichen, betreuten Onlinekurs wirst du dann erschaffen, wenn du bereits im Vorfeld einige Faktoren beachtest und in deinen Kurs mit einbaust. Hier zeigt sich sehr klar, dass Überlegungen zu den Inhalten, zu der Art der Wissensvermittlung und Fragen rund um das Marketing wichtiger sind, als die Technik selbst. Letztere ist machbar und sollte uns nicht abschrecken.

Wann startest du mit deinem Onlinekurs oder bietest du bereits einen Onlinekurs an? Oder unterrichtest du offline?

Herzlichst, deine

Karin Cvrtila

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