Du hast schon viele Blogbeiträge geschrieben und verfügst daher über viel Content auf deiner eigenen Website? Super!
Aber eine Frage sei gestattet: was machst du mit diesen älteren Blogbeiträgen? Hast du schon einmal eine Blog Analyse durchgeführt? Oder liegen deine alten Blogbeiträge einfach auf deiner Seite so herum, werden sie auch nach wie vor gelesen oder handelst du bei deinen alten Blogbeiträgen eher nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn"?
Letzteres sollte du natürlich nicht machen, und zwar aus einem ganz einfachen und, wenn du so willst, selbstsüchtigen Grund: du hast ziemlich viel Zeit in das Erstellen deiner Blogbeiträge gesteckt, stimmt's? Dann wäre es doch schade, wenn du diesen vorhandenen Content nicht mehr nutzen würdest!
Darüber hinaus gibt es einen unschlagbaren Grund alte Blogbeiträge aufzupolieren: Google (und auch andere Suchmaschinen) schicken dir immer wieder Besucher, eben auch zu deinen alten Blogbeiträgen. Du hast diese daher nicht nur für die Einmal-Schnellverwertung geschrieben, sondern mit langfristigen Auswirkungen. Und das ist auch gar kein Grund zur Sorge, sondern eher zur Freude.
Deshalb plädiere ich immer wieder dafür und habe das auch bereits in einigen Blogbeiträgen beschrieben: nutze deinen alten Content! Vergiss ihn nicht!
Die Frage ist aber natürlich, ich kenne das Problem selbst, wo fängst du an und wie gehst du am besten vor? Wie funktioniert so eine Blog Analyse? Eben, wenn du bereits viele Blogbeiträge hast, die auf ihre Optimierung warten?
Gleich zu Beginn der falsche Weg: ohne Plan und Analyse vorzugehen und zu glauben, dass du deine bisherigen Blogbeiträge alle auf einmal optimieren kannst und wirst. Ein Irrglaube, da müssen wir ehrlich sein. Es stimmt schon, die Blogbeiträge sind bereits geschrieben und das Schreiben nimmt vermutlich auch bei dir die meiste Zeit in Anspruch. Dennoch unterschätze bitte nicht den Zeitaufwand, den du auch für die Optimierung deiner alten Blogbeiträge benötigst.
Die Lösung? Wie so oft: gehe Schritt-für-Schritt vor und nimm dir nicht zu viel auf einmal vor! Das ist übrigens ein Satz, den ich mir gerne mal ein paar Mal am Tag vorsage 😉
Aber was ist nun ein besserer Weg? Dazu hier heute eine kleine Anleitung:
Blog Analyse: Optimierung alter Blogbeiträge? Ja, aber was soll ich optimieren?
Optimieren klingt ja vorerst immer gut. Die Frage ist nur was?
Inhaltliche Optimierung alter Blogbeiträge
Lies dir mal, und bitte wirklich selbstkritisch, deinen bestehenden Blogbeitrag nochmals durch. Ich bin mir sicher, dass du einige Verbesserungsvorschläge finden wirst.
Der Vorteil: wenn ein Blogbeitrag älter ist, dann kannst du dich selbst nicht mehr sooo gut an ihn erinnern. Du liest also mit einem fast neuen Blickwinkel auf das Geschriebene. Häufig fällt dann auf, dass neue Aspekte hinzugekommen sind.
Diese Aspekte könnten fachliche Inhalte sind, weil du neues dazugelernt hast oder einfach damals nicht geschrieben hast oder sich eben etwas verändert hat. Wenn du z.B. ein Tool beschrieben hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass du den Inhalt aktualisieren musst. Vielleicht sind Funktionen hinzugekommen oder weggekommen, es gibt andere Preise etc.
Es könnte aber auch sein, dass dir neue Argumente zu deinem Blogbeitrag einfallen. Sowohl pro als auch contra. Behalte sie nicht für dich, sondern teile sie mit deinen Lesern. Oder du siehst das Thema aus einer neuen Perspektive, die du noch einfügen möchtest. Vielleicht siehst du ja heute manches anders, als zum Zeitpunkt als du den Blogbeitrag geschrieben hast?
Versetz dich mal in die Rolle eines Lesers und prüfe nochmals deinen Inhalt.
Auffindbarkeit alter Blogbeiträge
Die zweite Optimierung betrifft die Auffindbarkeit deiner alten Blogbeiträge. Werden sie überhaupt gefunden und auch gelesen? Kannst du SEO-mäßig etwas verbessern? Hast du vielleicht früher gar nicht darauf geachtet, ob deine Blogbeiträge auch bei Google gefunden werden? D.h. SEO vollkommen außen vor gelassen?
Wenn dies zutrifft, dann hast du einiges zu tun 😉. Füge Beschreibungen hinzu und optimiere den Blogbeitrag auch für Google und andere Suchmaschinen.
Ja, das bedeutet erstmal Arbeit, aber Arbeit, die sich langfristig lohnt, weil du mit mehr Besuchern auf deiner Website belohnt wirst.
Schritt-für-Schritt Anleitung für deine Blog Analyse
Wenn du nun tatsächlich viele Blogbeiträge hast, stellt sich die Frage: wo und wie anfangen?
Nun, wie so oft, versuch dir einen ersten Überblick zu verschaffen. Erstelle dir eine Liste mit deinen alten Blogbeiträgen (die lässt sich übrigens über Google Analytics oder auch diverse WordPress-Plugins herunterladen, d.h. du musst nicht jeden Blogbeitrag händisch in die Liste eintippseln) und dann füge noch die in weiterer Folge beschriebenen Kennzahlen hinzu.
Durch die Analyse deiner Blogbeiträge siehst du auf einen Blick, welche Blogbeiträge du SEO-mäßig verbessern kannst und sollst und es entsteht auch so etwas wie eine Prioritätenliste.
Bei der Blog Analyse (und nein, auf diese solltest du nicht verzichten) ergänzt du deine Liste nun mit folgenden Kennzahlen pro Blogbeitrag:
Wie oft wird der jeweilige Blogbeitrag aufgerufen?
Schreib dir bitte zu jedem Blogbeitrag auf, wie häufig dieser aufgerufen wurde. Die Zahlen dazu findest du in Google Analytics.
Und notiere dir bitte unbedingt das Erscheinungsdatum des jeweiligen Blogbeitrags. Dies ist nicht nur aus "historischer" Sicht wichtig und verschafft dir somit auch mehr Überblick, sondern auch wichtig hinsichtlich der Interpretation der Seitenaufrufe.
Bei der Interpretation dieser Kennzahlen sei bitte vorsichtig: ältere Blogbeiträge werden naturgemäß mehr Aufrufe haben als ein Blogbeitrag, den du erst gestern geschrieben hast. Schließlich konnte ein Blogbeitrag, den du vor 2 Jahren erstellt hast bereits viel häufiger gesucht werden als ein komplett neuer Blogbeitrag. Die zeitliche Komponente darf daher nicht außer Acht gelassen werden!
Nur nach den reinen Seitenaufrufen vorzugehen birgt so manche Gefahren, hier auch gleich die nächste:
Wie hoch oder niedrig ist die Sitzungsdauer pro Blogbeitrag?
Notiere dir bitte unbedingt neben der Anzahl der Seitenaufrufe auch die jeweilige Sitzungsdauer des jeweiligen Blogbeitrags. D.h. wie lange waren Besucher auf der Seite deines alten Blogbeitrags.
Die Sitzungsdauer ist eine maßgebliche Kennzahl, auf die du keineswegs verzichten solltest.
Ein Beispiel: angenommen ein alter Blogbeitrag von dir wurde bisher häufig aufgerufen, weist aber nur eine kurze Sitzungsdauer auf. Das könnte ein klarer Hinweis sein, dass das Thema des Blogbeitrags wichtig ist und gesucht wurde, der Blogbeitrag aber dennoch nicht gelesen wird!
Dafür kann es mehrere Gründe geben: die Besucher haben vielleicht nicht das gefunden, wonach sie eigentlich gesucht haben. Das kann passieren, wenn du einen Titel gewählt hast, der so gar nichts oder nur wenig mit dem Inhalt deines Blogbeitrags zu tun hat.
Oder die Einleitung deines Beitrags macht keine Lust weiter zu lesen und die Leser brechen ab. In diesem Fall überarbeite bitte die Einleitung, mach sie spannender, mach die Leser neugierig auf das, was kommt, sag ihnen, dass der Inhalt relevant ist.
An dem Beispiel siehst du gut, dass eben nicht nur die Höhe der Seitenaufrufe maßgeblich ist, sondern natürlich auch, ob dein Blogbeitrag überhaupt gelesen wurde. Nutze daher bitte beide Kennzahlen in Verbindung zueinander.
Zu welchen Keywords wird dein Blogbeitrag gefunden?
Wie du eine Keyword-Recherche durchführst und auf was du dabei achten sollst habe ich im Video vom Blogbeitrag "SEO-Blog: 8 Schritte, um in Google gefunden zu werden" erklärt.
Notiere dir auf deiner Liste zu jedem Blogbeitrag zusätzlich zu welchem Keyword dein Blogbeitrag gefunden wurde. Zu den von dir gewünschtem Keyword oder zu einem anderen Keyword?
Diese Liste kann dir klare Hinweise geben auf welche Keywords du deinen alten Blogbeitrag eventuell nochmals überarbeiten solltest, damit dieser in Zukunft noch häufiger gefunden wird.
An welcher Stelle rankt dein Blogbeitrag bei Google?
Tatsache ist, ob uns das gefällt oder nicht, aber die Beiträge, die in der Googlesuche vorne stehen, werden häufiger angeklickt. Klar, wer will sich schon durch 1000 Seiten durchklicken. Daher sollte dein Ziel immer sein: möglichst hoch bei Google zu ranken.
Und dieses Ranking wird für jeden Blogbeitrag anders aussehen. Was solltest du also machen? Richtig den Ranking-Platz auf deiner Liste vermerken, danach deinen Blogbeitrag optimieren und ein wenig warten bis dein Blogbeitrag höher rankt und somit auch mehr Besucher auf deine Seite spült.
Ein wenig Geduld ist hier allerdings gefragt und auch wenn du mit einem Blogbeitrag auf Platz 1 bei Google landest, dann heißt das noch lange nicht, dass du dich dort auf immer und ewig ausruhen kannst. Das Ranking verändert sich immer wieder, schließlich wollen auch deine Mitbewerber einen guten Platz bei Google erreichen.
Du musst nun nicht versuchen mit allen Blogbeiträgen auf Platz 1 zu kommen. Das wäre ein frommer Wunsch, der nie in Erfüllung gehen wird - hier muss ich leider die teils hohe Erwartungshaltung etwas dämpfen. Aber häufig reicht es bereits, wenn du mit ein paar Blogbeiträgen, die auch gesucht werden, gut rankst. Diese können dir nämlich tatsächlich weiterhelfen, um mehr Leute zu erreichen.
Verlinkung der einzelnen Blogbeiträge
Google ist ja so etwas wie ein kleiner Perfektionist und liebt klare Strukturen - so gesehen haben Google und ich ein paar Ähnlichkeiten 😉
Aber wie erkennt Google nun eigentlich Strukturen? Unter anderem anhand von links. D.h. wohin verweisen welche Seiten und zu welchen wird verweist? Deshalb solltest du auf deinem Blog klare Linkstrukturen im Blog schaffen. D.h. deine Blogartikel untereinander verlinken (oder auch extern), aber bitte nur zu Seiten, die auch inhaltlich zueinander passen.
Sogenannte Link-Tauschgeschäfte sind daher nutzlos, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Es bringt nichts, wenn wir ausmachen "ich verlinke zu dir und du zu mir", wenn unsere Themen so überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Google ist schlau und durchschaut das und das ist auch gut so.
Klare Linkstrukturen helfen nämlich letztlich auch deinen Besuchern sich besser auf der Seite zurechtzufinden. Schaffe also welche!
Du willst dir die Anleitung lieber als Video ansehen? Auch ok 😉 Hier geht es entlang:
Fazit
Lass deine alten Blogbeiträge nicht links liegen, sondern führe eine Blog Analyse durch, damit du deine alten Blogbeiträge im Anschluss mit Plan optimieren kannst! Verschaff dir mal einen Überblick über alle deine Blogbeiträge und gehe danach Schritt-für-Schritt vor. Das klingt vielleicht etwas zeitaufwendig, aber Zeit und Arbeit, die sich definitiv lohnen!
Ich hoffe, du bist nun motiviert und nimmst deine eigenen Blogbeiträge mal kritisch unter die Lupe. Viel Erfolg mit der Analyse deines Blogs!
Herzlichst, deine Karin
PS Du willst deine alten Blogbeiträge nicht selbst analysieren? Dann gibt es 2 Möglichkeiten, wie ich dir dabei helfen kann:
1. wir machen das gemeinsam im Modul "Content mit System" vom Business-Baukasten. Dort sorgen wir dafür, dass du nicht nur deine alten Blogbeiträge analysierst, sondern diese auch in eine Struktur bringst, sodass deine BesucherInnen und auch Google begeistert sein werden.
2. Du weißt, dass du eine Bloganalyse machen solltest, hast aber nicht die Zeit dazu und bist dir unsicher bzgl. der Interpretation deiner Daten? Dann mache gerne ich die Bloganalyse für dich und im Anschluss besprechen wir, welche konkreten Maßnahmen du für dich davon ableiten solltest. Lass und einfach unverbindlich darüber sprechen.
Du willst noch mehr zum Thema Content Marketing lesen? Dann geht es hier weiter zur Übersichtsseite Content Marketing, dort findest du alle Blogbeiträge, also auch meine alten 😉 , zum Thema. Viel Spaß!
6 Kommentare
stimmt, das ist ein weiterer Vorteil der Aktualisierung alter/bestehender Blogbeiträge: mehr Kommentare :-)
Nein, da warten wir nicht bis zur Pension ;-) Ich weiß, ist einmal ein Blogbeitrag geschrieben, dann ist er auch schnell wieder aus dem Sinn, aber genau das sollte nicht passieren!
Ja, die Analyse und dann auch die ersten Aktualisierungen wären ein sehr gutes Projekt für eine Sprint-Woche im MACHEN-Club!
Die Analyse unbedingt auf einmal machen!!! Weil die Analyse bestimmt auch die Reihenfolge der Aktualisierung von Blogbeiträgen, d.h. welche sollten schnellstmöglich aktualisiert werden und haben das höchste Potenzial und welche können ruhig ein wenig warten - auch wenn nicht, bis zur Pension ;-)
Lieben Gruß
Karin
das ist eine wunderbarer Zusammenstellung, vielen Dank dafür. Und ich bin dabei, das in meinem Blog 'abzuarbeiten'. Ein bisschen ist es wie Schubladen aufräumen, dabei sieht man auch, dass bestimmte Sachen in die obere Lade gehören und andere weiter nach unten verschoben werden sollten. Und in der Revision kann man den Artikeln auch einen roten Faden verpassen, der vielleicht bei der Erstellung seinerzeit noch garnicht so klar war.
Eine Frage hätte ich noch: Ich habe mehrfach gelesen, dass man den Permalink nicht ändern sollte, wenn man Beiträge aktualisiert. Stimmt das?
Viele Grüße Martina
oh, das freut mich jetzt sehr, dass du die Tipps auch gleich umsetzen willst! :-)
Dein Vergleich mit dem Schubladen aufräumen passt sehr gut: ist tatsächlich ein wenig so und auch, was das Ausmisten anbelangt ... es müssen nicht alle Blogbeiträge für immer und ewig erhalten bleiben. Weil, genau wie du schreibst, manches verändert sich mit der Zeit oder erst später wird der rote Faden klarer (den man dann auch vermitteln sollte).
Richtig! Bei Permalinks bitte immer vorsichtig sein ... grundsätzlich würde ich ihn nicht verändern. In Ausnahmefällen schon, dann aber immer an eine Umleitung denken! Also den alten Permalink auf den neuen umleiten. Da geht es auch um Verlinkungen (wo hast du z.B. den alten Permalink überall verlinkt? Weißt du das?). Also ja, bei Permalinks mit Vorsicht umgehen und darauf achten, dass die Leute, wenn sie auf einen Link klicken, nicht im Nirvana landen ...
Hoffe das hilft erstmal weiter!
Lieben Gruß
Karin
Veröffentlichst Du die aktualisierten Blogbeiträge mit aktuellem Datum oder läßt Du das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum?
Viele Grüße
Suse
das kommt darauf an ;-) Keine befriedigende Antwort oder?
Also grob gesagt: wenn ich wirklich viel aktualisiere (inhaltlich!), dann mache ich meistens ein neues Veröffentlichungsdatum. Wenn es nur kleinere Anpassungen sind (eher in Richtung Optimierung), dann lasse ich den Artikel auch oft beim "alten" Datum.
Hilft das ein wenig weiter?
Lieben Gruß
Karin
Was denkst du?