Neulich habe ich einen neuen Einkommensstrom in mein Business integriert und zwar einen anderen als bisher. Auf den ersten Blick sieht es gar so aus, wie wenn ich jetzt nebenbei noch etwas ganz anderes machen würde.
Aber eben nur auf den ersten Blick ...
Es geht um TILA Workation. Es ist nämlich so, ich habe ein Haus direkt am Meer (in Kroatien) und dort verbringe ich auch meinen Sommer - nein, leider nicht die ganze Zeit auf Urlaub, sondern sehr wohl auch arbeitend.
Das Haus ist groß genug und so war es naheliegend, dass ich einen Teil als Ferienwohnung vermiete.
So weit so gut, aber ist das dann nicht ganz etwas anderes als TILA DIGITAL?
Könnte es sein, ist es aber nicht 😉 Es ist so konzipiert, dass man eben Workation bei mir machen kann und gleichzeitig auch mit meiner Hilfe das eigene Business voranbringen - ja, man "darf" auch nur Urlaub machen oder einfach nur zur Hälfte vor sich hin arbeiten und den Rest der Zeit genießen 😉
Ferienwohnungs-Vermietung ist nun kein Business, das dich reich machen wird (außer du hast eine ganze Armada an Ferienwohnungen 😉), aber bei mir ergänzt es einerseits mein bestehendes Business sehr gut, andererseits liefert es einen weiteren Einkommensstrom.
Und Fakt ist: je mehr Einkommensströme du hast, desto risikofreier wird dein Business! Und dazu musst du nicht ein Haus am Meer haben, es geht auch anders. Wie, das will ich dir in diesem Beitrag zeigen.
Abhängigkeit von einer einzigen Einnahmequelle?
Ich habe schon mal in diesem Blogbeitrag aufgezeigt, warum die Zahl 1 für das eigene Business voller Risiken steckt.
Unter anderem eben, wenn du nur auf ein Produkt, ein Angebot setzt, du also 1 Einkommensstrom hast.
Was passiert, wenn dieser eine deiner Einkommensquellen plötzlich wegfällt? Schon mal überlegt?
Das kann passieren, weil sich z.B. die technischen oder rechtlichen Rahmenbedingungen ändern (denke an KI, früher DSGVO etc) oder wir plötzlich in einer Krise sind (kennen wir auch zu Genüge aus den letzten Jahren) oder einfach Kunden wegfallen oder deinem Angebot "entwachsen".
Das bedeutet in weiterer Folge (oder bereits davor) Unsicherheit, Stress und Abhängigkeit von nur einem Einkommensstrom und genau das wollen wir vermeiden!
Auf die Mischung kommt es an
D. h. in weiterer Folge: je mehr Einkommensströme du aufbaust, desto sicherer bist du unterwegs.
Gleich vorweg: das wird nicht sofort von Stunde 1 in deinem Business funktionieren! Multiple Einkommensströme sind etwas, das du nach und nach im Business aufbaust. Worauf du aber hinarbeiten solltest.
Natürlich kannst du jetzt ein ganz anderes Business starten als bisher, z.B. eine Strandbar aufmachen (hm, gute Idee 😉) oder eine Boutique oder was auch immer. Das ist eine Möglichkeit, um multiple Einkommensströme aufzubauen. Du wirst also zum Multi-Entrepreneur.
Ja, kannst du machen, aber bitte erst dann, wenn das 1. Business so richtig gut läuft! Ich meine wirklich gut!
Aber darum geht es heute nicht - es geht darum, wie du aus deinem jetzigen Business als BeraterIn, Coach, TrainerIn oder DienstleisterIn mehrere Einkommensströme aufbauen kannst.
Vielleicht hast du ja sogar einige davon schon und es war dir gar nicht bewußt? 😉
Dann schauen wir uns mal unterschiedliche mögliche Einkommensströme näher an und versuchen diese auch ein wenig in Struktur zu bringen.
Mögliche Einkommensströme für dich als EinzelunternehmerIn
Auch hier nochmals eine Warnung vorweg: das sind definitiv Themen für Fortgeschrittene im Business. Zuallererst muss dein Business stabil laufen und dir Umsätze erwirtschaften, von denen du auch leben kannst, d.h. du baust dir 1 Einkommensstrom auf, erst dann den 2., 3. etc. du baust nicht alle auf einmal auf und auch die Reihenfolge ist zu beachten ...
Hier also ein paar Vorschläge für dich als BeraterIn, Coach, TrainerIn oder andere DienstleisterIn:
Einkommensstrom 1: 1:1 Arbeit mit KundInnen
Du arbeitest direkt mit deinen KundInnen 1:1 (damit startest du bitte immer), sei es beratend oder als Coach oder MentorIn (nenne es, wie du willst, wenn du in Österreich lebst, dann beachte bitte auch die rechtlichen Voraussetzungen, nicht jeder kann und darf sich z.B. Coach nennen!) oder lieferst Services für sie (als klassische DienstleisterIn im DFY Stil).
Die Vorteile sind klar: du baust eine persönliche Beziehung zu deinen KundInnen auf, weil du sie nie so gut kennenlernst, wie in der 1:1 Arbeit.
Und du erzielst höhere Umsätze pro KundIn im Vergleich zu Online-Kursen, Workshops und anderen Gruppenprogrammen. Ein Punkt der häufig übersehen wird ... d.h nämlich auch, wenn du von 1:1 auf Gruppenprogramme umsteigst, kann das auch häufig mit einem (hoffentlich) kurzfristigen Umsatzrückgang einhergehen - ich sage es nur, damit du dann nicht sagst "das habe ich nicht gewusst" 😉
Einkommensstrom 2: betreute Gruppenprogramme
Dein nächster Schritt sind eben betreute Gruppenprogramme - am besten erst, wenn du 1:1 ausgebucht bist und weiteres Wachstum aus Zeitgründen begrenzt ist! Und nein, nochmals, du startest bitte nicht mit einem Online-Kurs, nur weil jeder da draußen halt einen Online-Kurs hat 😉
D.h. du hältst Workshops oder Seminare (ob die nun offline oder online oder in einer Mischung stattfinden, ist erstmal nebensächlich) oder eben betreute Kurse, Mastermind Gruppen und ähnliches.
Du bist also weiterhin persönlich (wortwörtlich gemeint) in die Auslieferung deiner Angebote involviert! Hast aber den Vorteil, dass du nun nicht nur 1 KundIn in einer Stunde weiterhelfen kannst, sondern gleich mehreren KundInnen auf einmal.
Warum das ein anderer Einkommensstrom ist als 1:1? Relativ einfach: du hast bereits skaliert und es sind auch andere Voraussetzungen in deinem Business notwendig (eine eigene Vermarktungsstrategie pro Angebot, eine gewisse Reichweite, eine nicht zu kleine Newsletter-Liste, technische Herausforderungen an allen Ecken und Enden etc)
Einkommensstrom 3: "passives" Einkommen
Passives Einkommen klingt ja so schön und wird häufig gleichgesetzt "es verkauft sich von alleine und ich muss nichts machen".
Vergiss aber nicht: die Entwicklung bzw Produktion (denke nur an ein Buch schreiben) kann ziemlich zeitintensiv sein.
UND vor allem: nur weil ein Angebot da ist, heißt es nicht, dass es sich von selbst verkauft. Das ist der Punkt, den die meisten "vergessen" zu erwähnen, wenn sie darüber reden "lebe von passivem Einkommen" und nicht selten auch über werde "reich über Nacht".
Dennoch kannst du darüber nachdenken (und solltest du auch) Selbstlernkurse, E-Books oder Bücher zu erstellen.
Der Vorteil: du erstellst diese Angebote/Produkte einmal und kannst sie immer wieder verkaufen. Sie sind skalierbar, d.h. es ist egal, wie viele solcher Selbstlern-Kurse du verkaufst, deine Arbeit steigt deswegen nicht in demselben Ausmaß. Das macht den Reiz des ganzen aus.
Bei einem E-Book oder "echten" Buch kommt hinzu, dass du deine Reputation damit steigern kannst. Allerdings musst du schon einen Bestseller hinlegen, um davon leben zu können. D.h. das sind eher Angebote, die ein anderes Ziel verfolgen (sei es als Teil eines Funnels oder als "Image-Maßnahme") als Geld verdienen.
Solltest du dich für passives Einkommen als einen Einkommensstrom entscheiden, dann bitte nur, wenn du bereits fortgeschrittener bist, den Kurs im Idealfall einmal live durchgeführt hast und dir bewusst ist, dass in dem Fall deine Hauptaufgabe darin bestehen wird diese Angebote auch zu vermarkten und zu verkaufen (nein, das ist nicht dasselbe)!
Einkommensstrom 4: Wiederkehrende Einnahmen
Recurring Revenue, also wiederkehrende Einnahmen klingt auch nach "haben wollen", verstehe ich auch und ich habe selbst solche Einkommensströme im eigenen Business aufgesetzt.
Wiederkehrende Einnahmen kannst du in Form von Memberships, also Mitgliedschaten, oder auch anderen Abo-Modellen erschaffen.
Solcher Abo-Modelle gibt es viele und es muss nicht immer eine klassische Membership sein, wie mein MACHEN-Club. Es gibt mittlerweile in fast jedem Bereich Abo-Modelle sowohl im Dienstleistungsbereich als auch im Handel (von Zahnbürsten, Socken bis hin zu Rasierzeug).
Wenn du als BeraterIn, Coach oder TrainerIn über eine Membership nachdenkst, dann hier auch 2 kleine Warnungen hinzu: überlege es dir gut, ob du das wirklich machen willst. Eine Membership ist eine langfristige Sache und somit auch eine langfristige Verpflichtung deinerseits. Und du brauchst davor genug Reichweite und Leads, es ist also kein Geschäftsmodell gleich für den Start.
Was du aber gleich vom Start aus machen kannst ist ein Abo-Modell (oder Retainer Modell), das unabhängig von der Anzahl der Mitglieder ist!
Im Grunde nichts anderes als eine langfristige Zusammenarbeit mit KundInnen. Indem du z.B. Social Media Beiträge laufend für jemand anderen erstellst. Auch ich hatte ein solches Abo-Modell, das Analytics-Abo, wo meine KundInnen auf Monatsbasis ihre relevanten Kennzahlen erhalten inkl. Interpretation und Maßnahmenvorschlägen meinerseits.
Und hier liegt auch ein wenig die Krux der Sache: ein Retainer-Modell ist nur zum Teil skalierbar (ginge über ein productized Service bis zu einem gewissen Grad auch), weil die Leistungserbringung ganz eng mit deiner eigenen Zeit zusammenhängt. Es bringt dir aber regelmäßiges Einkommen und du kannst sofort damit starten, auch wenn du erst mit deiner Selbständigkeit beginnst.
Du schaffst aber mit solchen Abo-Modellen (in welcher Art auch immer) ein regelmäßiges Einkommen. Rechne doch mal nach (falls du schon so etwas hast), wie viel deines monatlichen Umsatzes aus solchen Modellen kommt und denke darüber nach, wie viel Umsatz du aus reinem recurring revenue erwirtschaften willst. Wo soll die Reise hingehen?
Einkommensstrom 5: fremde Produkte
Nicht immer muss dein Umsatz aus deinen selbst entwickelten Angeboten und Produkten stammen. Sprich: du verkaufst bei diesem Einkommensstrom fremde Angebote.
Wie? Als Affiliate. D.h. du empfiehlst Angebote von anderen und erhältst dafür eine Provision. Deine Hauptaufgabe bestehe darin diese Angebote zu vermarkten und zu verkaufen - klingt easy, ist es aber nicht 😉
Du brauchst schon selbst recht viel Reichweite, damit das funktioniert, schließlich musst du ja genug davon verkaufen.
Eine andere Form wäre eine Lizenzierung oder Franchising. D.h. du arbeitest mit den Inhalten anderer ODER (und das wird häufig übersehen) gibst dein Framework für andere frei. D.h. andere arbeiten mit deinen Systemen bzw. Methoden.
Setzt natürlich voraus, dass du ein eigenes System hast, ein eigenes Framework, eine eigene Methode, die du auch in Lizenz vergeben kannst! Dafür ist es notwendig, deine eigene Vorgangsweise/Methode im besten Fall patentieren zu lassen, was im Dienstleistungsbereich (vor allem im deutschsprachigen Raum und hier speziell in Österreich) schwierig ist.
Einkommensstrom 6: business-fremde Produktarten
Du kannst natürlich auch noch ganz andere Produktarten deinem Business hinzufügen oder gleich ein ganz neues Business starten oder eben ganz andere Einkommensströme schaffen (auch ohne ein eigenes Business) wie aus Zinsen (Fonds, ETF's und Co), Vermietung, Unterrichten etc.
Die also nichts mit deinem ursprünglichen Business zu tun haben. Hast du vielleicht bereits, wird nur häufig vergessen zum Einkommen hinzuzurechnen - passiert meistens erst in der Einkommenssteuererklärung 😉
Aber du könntest auch so einen Business-fremden Part entwickeln, so wie mein Beispiel mit TILA Workation zu Beginn. Dieses hängt mit meinem eigentlichen Business TILA Digital zusammen, funktioniert aber auch als reine Ferienwohnungs-Vermietung. Ist also ein Hybrid 😉
Denkbar wären auch physische Produkte als Ergänzung zu deinen bisherigen (oder künftigen) Angeboten oder auch als eigene Linie. Warum nicht ins T-Shirt Geschäft einsteigen? Oder Becher oder andere Merchandise Produkte (oder auch als reine Geschenkartikel) verkaufen? Ok, wirst du vermutlich nicht machen. Aber wie wäre es mit physischen Produkten, die dein Angebot ergänzen? z.B. ein Kalender? Werkzeug/Materialien für die Angebote, die du bereits anbietest?
Hier sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Aber bitte mach dir erst dann darüber Gedanken, wenn dein ursprüngliches Business funktioniert und du bereits mehrere Einkommensströme in deinem Business entwickelt und vor allem auch erfolgreich verkauft hast!
Fazit
Damit du ein stabiles und sicheres Business aufbaust (ja, das geht auch als EinzelunternehmerIn) ist die Mischung deiner Angebote ausschlaggebend. Und somit auch unterschiedliche Einkommensströme, die du dir nach und nach aufbauen kannst.
Der Ausgangspunkt sollte immer das sein, was du bereits hast! Nicht immer musst du das Rad vollkommen neu erfinden ...
Also: welche Einkommensströme hast du bereits? Welche fehlen? Welche willst du hinzunehmen?
Geduld und Ausdauer zahlen sich hierbei übrigens aus und langfristiges Denken bei deiner Strategie so oder so immer 😊
Herzlichst, deine
Karin
PS Du willst deine bestehenden Angebote durchleuchten? Unterschiedliche Einkommensströme auf- und oder ausbauen? Neu ordnen? Dann ist wohl das Modul "Angebots-Safari" im Business-Baukasten genau das, wonach du suchst!
Wenn du mehr zu digitalen Geschäftsmodellen lesen willst, dann geht es hier entlang.
2 Kommentare
Das bekommen wir eben Schritt-für-Schritt gemeinsam hin ;-) Darum geht es ja auch, dass es MACHbar ist!
Lieben Gruß
Karin
Was denkst du?