Ziele Social Media: welche hast du?

Ziele Social Media: welche hast du?

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Du bist vermutlich auf so einigen Social Media Kanälen aktiv, stimmt’s? Ist es Facebook? Instagram? LinkedIn? XING? Pinterest? YouTube? Twitter? Und welche Ziele verfolgst du auf den jeweiligen Social Media Kanälen?

Das ist eine durchaus ernstgemeinte Frage, die ich auch in meiner Beratung immer wieder stelle. Ich höre nämlich oft Klagen über den hohen Zeitaufwand, der für die Betreuung und das regelmäßige Posten auf Facebook & Co aufgewendet wird. Und das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, ganz unaufwendig ist die ganze Sache nicht.

Obwohl jedoch viel Zeit für Social Media verwendet wird, kann mir kaum jemand konkrete Ziele nennen, die er mit den Social Media Kanälen verfolgt. Und wenn doch, dann wird meist ein Ziel für alle Social Media Kanäle genannt. Jedoch: jeder Social Media Kanal tickt anders, spricht andere Zielgruppen an, erfüllt einen anderen Sinn und Zweck.

Und gleich vorweg: nur einfach so drauf los zu posten macht keinen Sinn. Du solltest dir tatsächlich für jeden Social Media Kanal, den du verwendest, ein eigenes Ziel überlegen.

Heute möchte ich also auf einige mögliche Ziele bei der Nutzung von Social Media Kanälen eingehen.

Ziel: Social Media als Traffic-Bringer für die eigene Website

Wenn du mir schon länger folgst, dann kennst du mein Plädoyer: im Fokus sollten in erster Linie deine eigenen Kanäle wie deine Website, dein Blog oder deine Newsletter-Liste und nicht sämtliche Social Media Kanäle stehen. Weil du eben über deine eigenen Kanäle die Kontrolle hast, über fremde leider nicht.

Ein Ziel sollte daher auch immer sein möglichst viel Traffic, d.h. Besucher, auf die eigene Seite zu bringen. Und weißt du welcher Kanal dir den meisten Traffic auf deine eigene Website bringt? Ich traue mich fast wetten, dass es Google ist. Stimmt’s?

Google ist nämlich bei den meisten Websites der weitaus größte Traffic Bringer und eben nicht diverse Social Media Kanäle wie Facebook, Instagram und Co. Dennoch wird sehr viel Zeit und Mühe in die Betreuung der Social Media Kanäle gesetzt. Das ist auch gar nicht falsch.

Nur ist es mittlerweile so, dass es immer schwieriger wird Traffic für die eigene Website über Social Media Kanäle zu generieren. Die einzelnen Social Media Plattformen, und das ist aus unternehmerischer Sicht durchaus nachvollziehbar, wollen natürlich, dass ihre Besucher möglichst viel Zeit auf der jeweiligen Plattform verbringen und eben nicht dann auf deine Webseite oder wohin auch immer springen. So erhalten auf Facebook mittlerweile Posts mit links zu einer anderen Website eben weniger Reichweite als andere Posting-Formate.

Letztlich wollen wir ja auf unserer Website, also so gesehen unserer Plattform, ja auch dasselbe: dass unsere Besucher möglichst viel Zeit auf unserer Website verbringen. Unsere Ziele sind also denen von Facebook & Co nicht unähnlich.

Einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet Google als Kanal zusätzlich: deine Inhalte werden auch noch nach Jahren gefunden und verschwinden nicht in ein paar Tagen oder gar Stunden wie bei so manchen Social Media Kanälen (mit Ausnahme von YouTube und Pinterest)! So gesehen ist Google auch ein längerfristiger und nachhaltiger Kanal, der dir immer wieder Traffic zu deinen Inhalten schicken wird.

Daher wirst du vermehrt Rücksicht auf Google nehmen müssen, um Traffic für deine Seite zu erhalten. Mehr dazu in diesem Freitagskaffee:

D.h. nun aber nicht, dass du ganz auf deine Social Media Kanäle verzichten sollst. Ganz und gar nicht. Aber bei deinen Social Media Kanälen wirst du vermutlich andere Ziele setzen müssen und auf die gehen wir nun näher ein.

Ziel: Social Media soll mehr Sichtbarkeit bringen

Mehr Sichtbarkeit das wollen wir irgendwie alle, oder? Das ist auch übrigens das häufigst genannte Ziel, warum Social Media genutzt wird.

Das ist auch nicht falsch. Mit Social Media kannst du klarerweise mehr Sichtbarkeit und somit mehr Aufmerksamkeit erhalten. Die Leute müssen ja irgendwie von dir und deinem Business erfahren und das kann durch Einsatz in den Social Media Kanälen erreicht werden.

Ähnlich wie beim Blog schreiben gilt hier jedoch auch die Devise „Regelmäßigkeit ist das Zauberwort„. Nur alle paar Monate mal einen Post zu verfassen und dann zu glauben, dass alles getan wäre, wird nicht reichen.

Hinzu kommt noch ein ganz wesentlicher Punkt, der im Grunde für alle Ziele, die du mit deiner Social Media Arbeit erreichen willst gilt: deine Zielgruppe! Es ist so ziemlich egal, ob du aus beruflicher Sicht bei deiner Familie und Freunden sichtbar bist. Die wissen meistens bereits was du tust und meistens sind sie nicht deine Zielgruppe.

Sichtbar musst du daher bei deiner Zielgruppe werden und im ersten Schritt gilt es eben herauszufinden auf welchen Kanälen sich deine Zielgruppe so „herumtreibt“ und genau dort solltest du in einem ersten Schritt überhaupt auf dich aufmerksam machen.

Das altbewährte und durchgekaute AIDA Modell lässt sich hier sehr schön anwenden. Vermutlich hast du von diesem Modell schon gehört/gelesen. Wenn dir das AIDA-Modell bisher nicht bekannt war, dann lies bitte nach.

Die Kurzform ist hier: AIDA ist ein Akronym und steht für folgendes:

A steht für Aufmerksam (Attention) – diese erreichst du eben durch mehr Sichtbarkeit in den Social Media

I steht für Interesse

D steht für Desire

A steht für Action

Alle im AIDA-Modell beschrieben Ziele lassen sich auch mit Social Media erreichen, aber eben nur wenn man sich an eine gewisse Reihenfolge hält.

Ziel: Social Media soll helfen eine Community aufzubauen

Fast jeder, der auf Facebook eine eigene Unternehmens-Seite hat (also eine Facebook Page) wünscht sich ganz, ganz viele Fans. Ja eh, aber auch hier gilt: strebe bitte nach den richtigen Fans, die nämlich deine potentielle Zielgruppe darstellen.

Damit dir jemand in den Social Media Kanälen folgt, muss Interesse an dir und deinem Thema bestehen. Klar, oder? Und somit wäre das I aus unserem AIDA-Modell bedient, das eben für Interesse steht.

Man kann nicht oft genug betonen, dass es nicht umsonst „Social“ Media heißt. Die Social Media Plattformen sind keine Einweg-Kommunikationskanäle! Du musst daher mit Interessenten auch in Kontakt und somit in Kommunikation treten. Social Media wie Plakatwerbung zu betreiben, macht keinen Sinn und bitte verabschiede dich sofort von diesem Gedanken.

Was ich damit meine? Früher hat man eben, um Aufmerksamkeit und Interesse zu erlangen, Plakate auf Werbeflächen geklebt. Was sich die Leute aber zu den Plakaten gedacht haben wußte man nicht, außer man hat eben Marktforschungsstudien in Auftrag gegeben 😉

Die Plakate von früher sind heute durchaus mit den Postings in den Social Media Kanälen vergleichbar. Jedoch mit einem wesentlichen Unterschied: heute reagieren die Leute auf deine Postings in Form von likes, Kommentaren oder gar in dem sie deine Inhalte teilen. Und insbesondere auf die Kommentare solltest du eingehen! Ja, das ist zeitaufwendig, aber nochmals: es heißt „Social“ Media. Also trete mit deinen Interessenten in wertschätzenden Kontakt.

Nur so wirst du letztlich eine Community aufbauen, die dich dann auch besser kennenlernt und letztlich Interesse an deinem Thema und deinen Angeboten haben wird. Und so erreichst du auch das Ziel D im AIDA-Modell, das für Desire steht. Deine Community wird bestens informiert über deine Angebote, deine Werte, deine Persönlichkeit und fasst letztlich Vertrauen zu dir. Und erst wenn dieses Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten gegeben ist, kann Desire, also Verlangen, nach deinen Angeboten entstehen.

Zum Ziel mit Social Media eine Community zu errichten gehört auch ein Netzwerk aufzubauen und auch die bisherigen Kontakte nicht zu vergessen. Dieses Netzwerk wird vermutlich nicht bei dir kaufen, kann dich aber stark beim Auf- und Ausbau deines Online-Business unterstützten. Also nochmals: bitte trete in Kontakt, vergiss nicht auf das „social“ in Social Media und auch nicht, dass die diversen Kanäle in erster Linie Kommunikationskanäle sind.

Ziel: Social Media soll verkaufen

Das letzte A im AIDA Modell steht für Action. Und der Theorie nach heißt das nicht anderes als Kaufen.

Die Hoffnung, die fast jeder mit seiner Social Media Arbeit hegt ist: über Social Media direkt zu verkaufen. Vor allem zu Beginn des Online-Marketings scheinen recht Viele die Vorstellung zu haben ich poste einfach mein Angebot und schwupps schon drückt jemand auf den Kaufen-Button.

Nur muss ich leider einwenden: ein frommer Wunsch. Bevor jemand tatsächlich zum Kunden wird, muss er alle davor besprochenen Phasen durchlaufen haben. Also: aufmerksam auf dich werden, Interesse an deinem Thema und dir haben und vor allem Vertrauen zu dir aufbauen. Insbesondere, wenn du im Dienstleistungsbereich tätig bist.

Was jedoch auf jeden Fall auf Social Media geht und du auch tun solltest: deine Aktionen zu vermarkten und zwar mit dem Ziel Aufmerksamkeit für deine Angebote zu schaffen und Informationen, vielleicht auch fehlende, zu deinen Produkten zu liefern. Wir leben nun mal in einer Informationsgesellschaft und bevor jemand kauft, benötigt er eben entsprechende Informationen zu dem entsprechenden Produkt. Vor allem gilt: je komplizierter oder auch „unfassbarer“, meist eben Wissensprodukte, desto mehr Information ist notwendig.

Sprich also ruhig über deine Angebote, sag was du anbietest, woran du arbeitest. Natürlich solltest du nicht nur „verkaufen“. Aber deine Interessenten, deine Community muss auch wissen, was du überhaupt anbietest. Dazu eignen sich Social Media Kanäle eben sehr gut.

Häufig sind ja 2 Typen in den Social Media Kanälen zu beobachten:

Typ 1 postet stur nur eigene Angebote, Produkte und sonst gar nichts. Nicht so gut, potentielle Kunden haben gar nicht die Chance die Person besser kennenzulernen, geschweige den Vertrauen zu fassen.

Typ 2 wiederum postet die eigenen Angebote gar nicht, meist aus dem Grund, weil es ihm „peinlich“ ist und er nicht zu marktschreierisch auftreten will. Diese Argumentation verstehe ich sehr gut und bin da auch nicht viel anders. Falls du also Typ 2 bist, dann halte dir aber bitte vor Augen: wie sollen potentielle Interessenten von deinen Angeboten erfahren, wenn du ihnen nicht sagst, was du eigentlich überhaupt verkaufst? Sehe es eher als Information, dann gelingt das schon mit dem Verkauf 😉

Plane in deinem Redaktionsplan daher ein – du hast doch hoffentlich einen Redaktionsplan? – wann welche Aktionen oder Angebote bei dir anstehen und kündige diese bereits frühzeitig bzw. regelmäßig ein.

Aber nochmals: bevor du das Thema „Verkauf“ über Social Media angehst, musst du dir davor eine Community in den Social Media Kanälen aufgebaut haben. Anders funktioniert es nicht und nein, es gibt auch keine Abkürzung 😉

Zum Schluß noch ein paar Veranschaulichungsbeispiele aus einem Freitagskaffee:

Fazit

Du siehst, es gibt sehr viele Ziele, die man mit Social Media erreichen kann oder will. Und jetzt bist du dran: welches Ziel verfolgst du mit welchem Social Media Kanal?

Herzlichst, deine

Karin

PS Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, dann schau dir das Modul "Content mit System" im Business-Baukasten an.

Mehr zum Thema Social Media und Content Marketing kannst du hier nachlesen.

Karin Cvrtila
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