Onlinekurs ist nicht gleich Onlinekurs – Serie online verkaufen

By Karin Cvrtila

Juli 19, 2018


Viele, die online durchstarten wollen, denken sofort daran einen Onlinekurs anzubieten. Daher folgt aus der Serie „online verkaufen“, nun nach den Online-Kundengesprächen, ein Beitrag zu Onlinekursen.

Wenn du jetzt meinst, dass ich dir gleich vorschlagen werde „starte sofort mit einem Onlinekurs und werde über Nacht reich“, dann muss ich dich leider enttäuschen. Wobei, wenn du mir bereits länger folgst, dann wird dies nun keine Überraschung für dich sein 😉

Warum du nicht sofort mit einem Onlinekurs starten solltest

Wenig überraschend ist auch, dass man für einen Onlinekurs Kunden braucht, die diesen auch kaufen. Es ist nicht damit getan, dass man einfach einen Kurs ins Internet stellt und dann wird dieser so mir nichts dir nichts gekauft. Leider wird all zu häufig genau letzteres suggeriert.

Kunden müssen jedoch zuerst Vertrauen zu dir fassen und dies können sie nur, wenn sie dich als Person davor kennengelernt haben. Gerade in der Wissensvermittlung ist Vertrauen in den Trainer/Coach/Berater maßgeblich, da helfen auch die größten Versprechen nichts.

Du musst also, genau so wie in der offline Welt, erst Vertrauen zu potentiellen Kunden aufbauen und dies geschieht eben nicht über Nacht. Und erst dann kannst du damit starten, deinen Onlinekurs zu vermarkten, um ausreichend Teilnehmer zu gewinnen.

Wie du Vertrauen schaffen kannst? Mit Content! Also schreibe Blogartikel, werde auf Social Media aktiv, drehe Videos und baue vor allem deine Liste auf! Du wirst nicht umhin kommen zuerst Zeit, und ich gebe zu „viel Zeit“ in dein Marketing zu investieren, bevor du eben einen Onlinekurs verkaufen kannst.

Aber auch du selbst musst, bevor du einen Onlinekurs entwickelst, erst mit der Online-Welt vertraut werden. Ja, da geht es auch um jede Menge technisches Zeug, aber auch darum, deine Kunden im Internet kennenzulernen, genau zu wissen wer deine Kunden sind und was sie eigentlich wollen. Und diese ticken nicht unbedingt gleich wie deine Kunden in der offline-Welt.

Erst wenn du weisst, was deine Kunden wollen und wie du ihnen tatsächlich weiterhelfen kannst, erst dann kannst du damit beginnen über einen Onlinekurs nachzudenken. Nachdenken, noch nicht machen, wohlgemerkt!

Der nächste Irrglaube ist nämlich, dass man einen Onlinekurs über Nacht erstellen kann oder an einem Wochenende. Nein, die Erstellung eines Onlinekurses dauert seine Zeit, glaube mir, ich weiß wovon ich spreche. Ich würde daher auch ausreichend Zeit einplanen.

Darüber hinaus solltest du deinen Onlinekurs erst einmal mit einigen wenigen Teilnehmern testen, um die Inhalte weiter entwickeln zu können und diese auch zu verbessern. Immer mit dem Ziel vor Augen, dass die Teilnehmer möglichst gute Ergebnisse mitnehmen können.

Voraussetzungen für einen Onlinekurs

Du benötigst nicht nur Kunden, die deinen Onlinekurs kaufen und das eigene entsprechende Online-Know-How, sondern auch ein gewisses Mindset, um erfolgreich Onlinekurse anbieten zu können.

Eine Bitte habe ich nämlich: halte nicht mit deinem Wissen zurück und fürchte dich nicht davor, dass du dann selbst keine Kunden mehr haben wirst, weil deine Leistungen dann von den Kunden selbst erbracht werden. Diesen Einwand höre ich leider häufiger.

Nur, es ist so: der DIY Bereich nimmt in allen Branchen in den letzten Jahren zu. Immer mehr Menschen wollen bzw. haben heute die Möglichkeit gewisse Arbeiten und Leistungen selbst zu erbringen. Und wenn sie sich das Wissen nicht bei dir aneignen, dann werden sie es eben wo anders in Anspruch nehmen.

Du benötigst also die Bereitschaft Wissen weitergeben zu wollen! Das ist essenziell in der online wie auch in der offline Welt.

Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall: zu viel Wissen in einen Onlinekurs zu packen und somit die Teilnehmer zu überfordern. Hier gilt oftmals die Devise „weniger ist oft mehr“.

Bei einem richtig guten Onlinekurs geht es nämlich nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern auch maßgeblich um die Umsetzung! D.h. überlege wie du deine Teilnehmer ins Tun bringen kannst, damit sie das Gelernte auch tatsächlich für sich anwenden können.

Es geht also darum die richtige Balance zu finden – nicht die einfachste Aufgabe und auch ein Mitgrund, warum du einen Onlinekurs eben nicht über Nacht aus dem Boden stampfen kannst.

Bist du bereit? Dann lese weiter 😉

Wer kann Onlinekurse anbieten?

Im Grunde fast jeder 🙂

Zugegebenermaßen hat man natürlich einen Vorteil, wenn man bereits in der offline-Welt Kurse oder Seminare gehalten hat. Didaktische Fähigkeiten lernt man, neben der Theorie, vor allem in der Praxis. Man weiß mit der Zeit, wie man Wissensinhalte am besten vermitteln kann, wie man die Teilnehmer zur Mitarbeit motiviert, wie die Teilnehmer schlußendlich Ergebnisse erzielen.

Ich möchte dich nach dem zuvor Gesagtem und all den Vorwarnungen, dennoch dazu ermutigen einen Onlinekurs anzubieten. Ich unterrichte nämlich seit 18 Jahren selbst und halte Seminare. Daher kann ich dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es kaum einen zufriedenstellenderen Job gibt, als die Wissensvermittlung.

Wenn du am Ende eines Kurses merkst, dass du deinen Teilnehmern tatsächlich etwas mitgeben konntest und die Inhalte verstanden wurden – ich schwöre: ein wundervoller Moment! Ohne Übertreibung, auch wenn es gerade danach klingt.

Wenn du nun bereits offline Seminare haltest, dann bietet es sich natürlich an, diese online zu übersetzen. Einiges wirst du hinsichtlich Format, Unterlagen, Arbeitsblätter vermutlich anpassen müssen. Dennoch ist dieser Einstieg am einfachsten.

Auch wenn du sonst im Dienstleistungsbereich tätig bist, dann hast du in deinem Fachgebiet Expertise und kannst überlegen dein Wissen an andere weiterzugeben. Überlege mal zu welchem Thema du einen Kurs entwickeln und anbieten könntest, es muss übrigens nicht immer gleich der Riesen-mega-Kurs sein, fange mit kleineren Kursen an.

Jedem Dienstleistungsbetrieb liegt ein grundlegendes Fachwissen zugrunde. Sei es, dass du PR-Experte bist, Steuerberater, Ernährungsberater oder Fitnesstrainer. Jeder kann sein Wissen in einen Kurs packen und so weitere Personen ausbilden.

Aber auch wenn du ein Produkt hast, das erklärungsbedürftig ist, dann eignen sich ebenfalls Onlinekurse dazu, deinen Kunden bei der Nutzung deiner Produkte in Form von Wissensweitergabe weiterzuhelfen. Der nette Nebeneffekt für dich: du hast weniger Arbeit mit der Produkterklärung und zufriedenere Kunden.

Ein Beispiel kannst du dir an Software-Anbietern nehmen: diese versuchen durch Seminare und Kurse, ob online oder offline, bereits seit Jahren ihren Kunden in der Anwendung der Produkte weiterzuhelfen und weiterzubilden. Nebenbei entwickeln sie ihre Produkte häufig weiter, da sie ständig in engen Kontakt mit ihren Kunden stehen und so auch wissen, wo es Verbesserungsbedarf gibt und welche zusätzlichen Features gebraucht werden.

Verschiedene Möglichkeiten einen Onlinekurs anzubieten

Der Titel des heutigen Beitrags heißt jedoch „Onlinekurs ist nicht gleich Onlinekurs“, weil es nämlich verschiedene Arten an Onlinekursen gibt.

Unterscheidungen können nach folgenden Kriterien getroffen werden:

Teilnehmer:

für wen willst du den Kurs anbieten? Wer kann von den Inhalten profitieren? Welchen Wissensstand sollten die Teilnehmer haben? Sind es eher Anfänger oder bereits Fortgeschrittene? Diese Fragen musst du zu allererst beantworten, um die nächsten Kriterien festlegen zu können.

Format:

es gibt Onlinekurse, die als reine E-Mail Kurse laufen, dann wiederum Onlinekurse mit Videos, Audios, Arbeitsblättern und dazwischen gibt es verschiedenste Kombinationen. Hier gibt es kein richtig oder falsch, es hängt viel mehr davon ab, wie deine Teilnehmer die Inhalte am besten konsumieren können und wollen. Und natürlich auch von deinem Thema. Wenn du z.B. einen Kurs zu einem bestimmten Tool anbieten willst, dann wird das ohne Video kaum gehen.

Länge:

Onlinekurse gibt es als Wochenendkurs bis hin zu Jahreskursen. Wenn wir in der Online-Welt von einem Tageskurs sprechen, dann nennt man das häufig Workshop, ein- oder mehrstündige Kurse am Stück (also eine Dauer von 1 bis 3 Stunden) werden Webinar genannt. Es kommt jedoch nicht auf den Namen an, sondern welche Länge vernünftig ist, damit deine Teilnehmer ihr Lernziel erreichen können.

Inhalt:

so wie man es auch bei offline Seminaren kennt, gibt es Onlinekurse, die reines Wissen vermitteln und Kurse, wo es um das Erarbeiten von gewissen Fertigkeiten geht. Meist ist es eine Mischung aus beiden, sowohl offline als auch online.

Interaktion:

generell wird zwischen Selbstlernkursen und betreuten Kursen unterschieden.

Bei Selbstlernkursen kann der Teilnehmer jederzeit mit dem Kurs starten und selbst in eigenem Tempo durcharbeiten. Dies bedeutet aber auch, dass es meist keine Möglichkeit gibt dem Kursleiter/Trainer Fragen zu stellen.

Betreute Kurse starten immer/meistens mit mehreren Teilnehmern zu einem festgelegten Zeitpunkt und werden vom Trainer/Kursleiter persönlich betreut. D.h. der Kursleiter steht auch für Fragen zur Verfügung und interagiert mit den Kursteilnehmern. Der erste Kurs sollte immer ein betreuter Kurs sein, nur so lernst du die Bedürfnisse und Fortschritte deiner Teilnehmer tatsächlich kennen.

Bevor du also mit der tatsächlichen Entwicklung der Kursinhalte startest, sind jede Menge Fragen zu klären. Erst wenn du alle oben genannten Kriterien festgelegt hast, beginnst du damit die Inhalte deines Kurses zu entwickeln und startest mit der Produktion und vor allem der entsprechenden Vermarktung deines Kurses – das ist aber eine andere Geschichte …

Fazit

Bevor ein Onlinekurs tatsächlich angeboten wird, sind jede Menge Fragen zu klären. Je mehr du dabei die künftigen Teilnehmer miteinbeziehst, desto besser wird dein Kurs – versprochen!

Bedenke jedoch bitte, dass ein Onlinekurs nur eine von vielen Möglichkeiten ist, um online durchzustarten.

Dennoch, vielleicht hast du ja jetzt Lust bekommen einen eigenen Onlinekurs zu entwickeln?

Herzlichst, deine

Karin

PS Übrigens ich halte nicht nur Kurse ab, sondern konsumiere auch selbst gerne Onlinekurse, da es eine tolle Möglichkeit ist, um auch ortsunabhängig Kurse in Anspruch zu nehmen und sich weiterzubilden. Ein netter Nebeneffekt: man frischt so auch immer wieder die eigenen Sprachkenntnisse auf 🙂

Und ja, wenn du mehr über online Angebote und Geschäftsmodelle lesen willst, dann geht es hier entlang.

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