Ok, du hast also die Entscheidung getroffen, deine Produkte oder Dienstleistungen online anzubieten. Super!
Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wie kommst du zu einer passenden Geschäftsidee, die du online umsetzen könntest?
Falls du schon ein Unternehmen hast, dann startest du wahrscheinlich bei deinen bestehenden Angeboten und überlegst, wie du sie online anbieten könntest.
Heute geht's erstmal darum, überhaupt eine Geschäftsidee für den Online-Bereich zu finden – sei es, weil du gerade gründest, oder weil du neben deinem bisherigen Geschäft ein zusätzliches Online-Business aufbauen willst.
Der Start: Was genau soll ich machen?
Eigentlich ist es gar nicht so schwer, eine gute Geschäftsidee zu finden. Klar, das passiert nicht immer über Nacht, weil gute Ideen oft ein bisschen reifen müssen. Aber: Es gibt eine Grundstruktur, der du folgen kannst.
- Erster Schritt: Überlege erstmal ohne jede Einschränkung, was du alles anbieten könntest. Hier gilt: Je mehr Ideen, desto besser!
- Zweiter Schritt: Jetzt triffst du eine grobe Vorauswahl aus den ersten Ideen – ganz aus dem Bauch heraus. Das sind die Ideen, die du am meisten weiterverfolgen möchtest.
- Dritter Schritt: Dieser Part dauert oft länger, ist aber wichtig: Recherchiere die Ideen, die im zweiten Schritt übrig geblieben sind, gründlich. Das heißt Marktanalyse, Konkurrenz-Check, Zielgruppen-Überblick und mehr. Du willst genau verstehen, wie dein Markt tickt und deine Chancen und Risiken abwägen.
- Vierter Schritt: Am Ende bleiben nur noch ein paar Ideen übrig. Glaub mir, wenn du erstmal mit der Recherche loslegst, merkst du schnell, welche Ideen einen Markt haben und welche nicht. Hast du nur noch eine Handvoll, überlegst du dir ein passendes Geschäftsmodell – oder am besten gleich mehrere! Danach startest du erneut mit Schritt drei und gehst noch tiefer in die Analyse.
Gehen wir nun detaillierter auf die einzelnen Schritte ein:
Schritt 1: Ideen für dein Online-Business sammeln
Im ersten Schritt geht es darum, so viele Ideen wie möglich zu finden. Je mehr Ideen du sammelst, desto freier und kreativer werden deine Gedanken – irgendwann kommst du in den sogenannten „Flow“ und die besten Ideen sprudeln.
Aber wie genau kommst du auf Ideen?
Hier sind ein paar bewährte Tricks, die dir beim Ideenfinden helfen:
1. Ideen sofort aufschreiben
Egal wie klein oder verrückt eine Idee ist – schreib sie auf! Und zwar sofort. Vertrauen darauf, dass du sie dir merkst, funktioniert meistens nicht. Ob du deine Ideen auf Papier oder digital notierst, ist egal, solange du einen zentralen Ort für alle Ideen hast. Wenn du ein visueller Typ bist, kann auch eine Mindmap oder Zeichnung helfen.
2. Den richtigen Ort finden
Unser Gehirn verknüpft bestimmte Orte mit bestimmten Tätigkeiten. Setz dich also nicht an deinen Schreibtisch, sondern such dir einen anderen Ort – draußen in der Natur oder irgendwo, wo du dich inspiriert fühlst.
3. Nimm dir bewusst Zeit für die Ideenfindung
Plane dir feste Zeitfenster ein. Ein Geistesblitz kommt selten von allein. Setz dir ein Zeitlimit von 2-3 Stunden und konzentriere dich in dieser Zeit komplett aufs Ideenfinden. Dieser Druck kann helfen, dein Gehirn richtig in Fahrt zu bringen und du kommst weniger in Versuchung, dich abzulenken.
4. Eine feste Anzahl von Ideen vornehmen
Setz dir eine Zahl, z. B. 50 Ideen. Klingt erstmal viel, aber probier es aus – du wirst überrascht sein, wie viele Ideen da zusammenkommen! Und wenn du denkst, dass das für dich locker machbar ist, nimm dir 100 vor. Das Ziel ist einfach, deine Kreativität herauszufordern.
5. Ideen (noch) nicht bewerten
Im ersten Schritt bewertest du deine Ideen auf keinen Fall! Lass alle Ideen zu – auch die verrücktesten und unpraktischsten. Diese unlogisch scheinenden Ideen führen oft zu wirklich guten Ansätzen, wenn man sie weiterdenkt. Also: alles aufschreiben, nichts zensieren.
10 Fragen, die dich inspirieren können
Um mit der Ideenfindung zu starten, könnten dir folgende Fragen helfen:
- Was hast du bisher beruflich gemacht? (Beschreibe das möglichst genau.)
- Welche Ausbildungen hast du abgeschlossen?
- Welche Ausbildung oder Karriere hat dich früher interessiert?
- Was kannst du besonders gut – vielleicht sogar besser als andere?
- Wofür bekommst du oft Komplimente oder Anfragen von Freunden?
- Welche Hobbies hast du?
- Welche Bücher liest du gern?
- Was hat dir schon als Kind Spaß gemacht?
- Welche Themen faszinieren dich so sehr, dass du oft danach suchst?
- Wohin reist du gern?
Das sind nur Beispiele, die Liste könnte noch viel länger sein! Ziel ist es, möglichst viele Ansätze für dein Online-Business zu finden.
Schritt 2: Kriterien, um die passende Geschäftsidee auszuwählen
Um eine erste Vorauswahl für deine Geschäftsidee zu treffen, solltest du einige Kriterien festlegen.
Diese könnten sein:
- Welche Ideen springen dich an? Welche möchtest du wirklich umsetzen? Lass hier ruhig erstmal dein Bauchgefühl entscheiden. Eine genauere Analyse der Idee folgt später.
- Wo siehst du ein Marktpotenzial? Auch wenn du noch keine harten Zahlen, Daten oder Fakten dazu hast, sollte es zumindest eine grobe Einschätzung geben.
- Hast du für manche Ideen schon die nötigen Voraussetzungen? Also etwa eine passende Ausbildung oder Erfahrung? Diese Ideen sollten definitiv in die engere Auswahl kommen.
- Bietet dein Netzwerk dir Zugang zu einem bestimmten Markt? Wenn ja, ist das ein wertvoller Hinweis darauf, dass die Idee Potenzial hat.
Das sind die Hauptkriterien, nach denen du bei der Vorauswahl gehen solltest. Am Ende sollten maximal 3–4 Geschäftsideen übrig bleiben, die du dann einer genaueren Analyse unterziehst. So kannst du herausfinden, welche davon am besten zu dir passt und die größten Erfolgschancen hat.
Nimm dir genug Zeit für diese Aufgabe! Und ich meine damit nicht nur zwei, drei Stunden, sondern ruhig mehrere Tage oder sogar Wochen. Es ist wichtig, dass du ehrlich zu dir selbst bist und in dich hineinhörst. Im Grunde geht es um drei einfache Fragen: Kannst du diese Geschäftsidee umsetzen? Willst du sie wirklich umsetzen? Und gibt es überhaupt einen Markt dafür?
Meine Geschäftsidee gibt es schon – und nun?
Ein häufiges Argument, das ich höre, ist: „Aber das gibt es doch schon so oft.“ Das mag stimmen, aber denk mal an Supermärkte oder Restaurants – davon gibt es auch viele, und trotzdem eröffnen immer wieder neue. Es heißt also nicht, dass du keine Chance hast (außer du hast keine Ahnung vom Kochen und bist darin miserabel 😉).
Wenn es in deinem Bereich bereits Unternehmen gibt, zeigt das einfach, dass die Geschäftsidee generell funktioniert. Also sieh das positiv!
Du selbst wirst dein Unternehmen anders aufbauen als bestehende. Vor allem in der Dienstleistungsbranche, wo du als Person stark im Mittelpunkt stehst, ist das entscheidend. Menschen kaufen schlussendlich von Menschen – und du bist anders als deine Mitbewerber.
Natürlich eröffnest du auch nicht einfach eine Pizzeria direkt neben einer anderen Pizzeria. Du suchst dir deinen eigenen Markt. Ebenso kannst du deine Idee an eine Zielgruppe richten, die bisher nicht gut abgedeckt ist.
Unterm Strich: „Es gibt schon so viele“ ist selten ein Argument gegen deine Geschäftsidee. Vielleicht musst du kreativ werden und deine Idee anders oder innovativer umsetzen – aber das ist machbar.
Das Ding mit der Leidenschaft
Zum Schluss ein Hinweis, den ich heute unbedingt noch loswerden muss: Vorsicht mit deiner Leidenschaft! Nein, keine Sorge, ich werde dir keine Liebesratschläge geben 😉
Oft liest man den Rat: Folge deiner Leidenschaft, mach das, wofür du brennst! Diesen Satz lese ich wirklich oft – und genauso oft ärgere ich mich darüber.
Natürlich sollst du etwas machen, das dir Freude bereitet. Schließlich soll dir dein zukünftiges Unternehmen Spaß machen. Aber: Nicht alles, was wir gern tun, hat das Potenzial, ein rentables Unternehmen zu werden. Ein Unternehmen ohne Umsatz ist eben kein Unternehmen, sondern ein Hobby. Das klingt hart, aber ich möchte dich nicht in die Irre führen.
Ich lese zum Beispiel gern und gehe auch gern Schuhe und Taschen shoppen 😉. Aber mal ehrlich, kann ich daraus eine lukrative Geschäftsidee machen? Vielleicht als Literaturkritikerin oder Designerin. Aber kann ich das? Nein, und deswegen sollte ich besser bei meinen Stärken bleiben.
Man sagt mir auch, dass ich eine großartige Lasagne mache – aber will ich wirklich jeden Tag Lasagne kochen? Vermutlich nicht. Und ob das rentabel ist? Fraglich. Es müsste erstmal genug Lasagne-Fans geben, die täglich zahlen möchten. Kann ich ein Restaurant führen? Nein, und das bedeutet für mich: Finger weg.
Warum diese Warnung? Leidenschaft bringt uns nur bedingt weiter. Zu oft sehe ich Leute, die sich ohne die nötige Grundlage – sei es Ausbildung oder Erfahrung – selbstständig machen. Das kann sogar rechtliche Probleme nach sich ziehen, und da rufe ich ganz klar: Stopp!
Aber keine Sorge: Wenn du ein Hobby oder eine Leidenschaft hast, die du schon lange verfolgst, hast du wahrscheinlich auch die nötige Erfahrung. Und falls du eine zusätzliche Ausbildung brauchst, kannst du diese immer noch nachholen!
Kurz gesagt: Folge deiner Leidenschaft, aber bleibe realistisch!
Schritt 3: Analyse deiner Geschäftsidee
Ich weiß, der dritte Schritt wird oft gerne übersprungen. Aber: Eine ausführliche Analyse ist das A und O, um ein tragfähiges und rentables Online-Business – oder generell ein Unternehmen – aufzubauen.
Du kannst dir eine Menge Ärger, Zeit und Geld ersparen, wenn du gleich zu Beginn eine fundierte Analyse durchführst. So merkst du frühzeitig, ob deine Idee wirklich Potenzial hat oder nicht.
Was musst du für deine Geschäftsidee recherchieren?
Dazu gehören eine Marktanalyse, eine Wettbewerbsanalyse sowie eine erste Zielgruppenbeschreibung und -analyse. Du solltest genau wissen, wie der Markt tickt, deine Chancen und Risiken abwägen können.
Später, wenn du dich für eine Geschäftsidee entschieden hast, wirst du die Analyse noch vertiefen. Für den Anfang reichen aber die folgenden Schritte und die jeweils genannten Fragen, die du so gründlich wie möglich beantworten solltest:
1. Zielgruppe:
Die Definition deiner Zielgruppe ist vielleicht der wichtigste Punkt. Wer sind deine künftigen Kunden? Je genauer du das herausfindest, desto besser. Die Zielgruppe beeinflusst alle weiteren Schritte maßgeblich.
Denk dran, deine Zielgruppe ist nicht „alle“! Je präziser du sie definierst, desto gezielter kannst du diese Menschen später in deinem Marketing ansprechen. Oft haben Gründer Angst, dass sie durch eine enge Zielgruppe Kunden verlieren. Doch das Gegenteil ist der Fall – je klarer, desto erfolgreicher.
Stell dir hierbei die Fragen:
Handelt es sich um Privat- oder Geschäftskunden?
Wenn Privatkunden: Alter, Geschlecht, Region, Hobbies, Beruf, Mediennutzung, Social Media-Aktivität, etc.
Wenn Geschäftskunden: Unternehmensgröße, Standort, Branche, Entscheidungsprozesse, etc.
2. Marktanalyse:
Nachdem du deine Zielgruppe kennst, stellt sich die Frage: Wie groß ist der Markt für dein Angebot? Also, wie viele Kunden gehören zu deiner Zielgruppe?
Aber Vorsicht: Der Gesamtmarkt ist nicht gleich der erreichbare Markt. Du wirst nicht alle potenziellen Kunden gewinnen – Mitbewerber, Informationslücken und Interessenlagen spielen hier mit hinein.
Für eine realistische Einschätzung, wie viele Kunden wirklich infrage kommen, gehe lieber von niedrigen Prozentzahlen aus.
3. Wettbewerbsanalyse:
„Der liebe Mitbewerb“ – es ist fast sicher, dass es in deinem Markt bereits Konkurrenz gibt. Finde heraus, wer deine Mitbewerber sind, was sie anbieten und wie sie auftreten.
Sieh dir die 5 stärksten Wettbewerber an – sie sind deine echte Konkurrenz. Und ein kleiner Tipp: Konkurrenten sind nicht automatisch Feinde! Manchmal können vermeintliche Mitbewerber zu wertvollen Partnern werden.
4. Geschäftsmodell:
Jetzt die entscheidende Frage: Wie willst du deine Produkte oder Dienstleistungen herstellen und verkaufen?
Überlege dir:
Was genau möchtest du anbieten, und was ist der Nutzen für deine Kunden?
Kannst du alles selbst produzieren, oder brauchst du Kooperationspartner?
Möchtest du online, offline oder kombiniert arbeiten?
5. Positionierung:
Du kennst jetzt deinen Markt und deine Mitbewerber. Doch was unterscheidet dich von ihnen? Was machst du besser oder anders? Ein klares Alleinstellungsmerkmal (USP) ist Gold wert – und jeder hat eins!
Oft liegt das Besondere in unseren Erfahrungen oder Fähigkeiten. Denk darüber nach, was dich einzigartig macht!
6. Marketing:
Vielleicht denkst du, „Marketing kommt dann später“. Falsch gedacht! Selbst in dieser frühen Phase solltest du dir schon überlegen, wie du sichtbar wirst. Denn: Deine Zielgruppe muss dich erst einmal finden!
Überlege, wie du in deiner Zielgruppe auffallen und sie anziehen kannst. Welche Kanäle wirst du nutzen – online oder offline?
7. Rechtliches:
Noch musst du nicht alle rechtlichen Details klären. Aber prüfe, ob du deine Produkte oder Dienstleistungen überhaupt anbieten darfst. Im Gesundheitsbereich zum Beispiel gibt es oft strenge Auflagen.
Wenn du dich für deine Idee entscheidest, spare nicht an rechtlicher Beratung. Es ist eine gute Investition, die dir später Kopfzerbrechen ersparen wird.
8. Finanzierung:
Das liebe Geld: Prüfe, wie viel du zu Beginn investieren musst, um die Idee auf den Weg zu bringen.
Und ja, das gilt auch, wenn du jetzt sagst „aber ich will eh alles online machen“.
Auch dann wirst du investieren müssen, zwar weniger, als wenn du ein offline Geschäft betreiben möchtest, aber dennoch werden Kosten in Form von Software, Hosting, Tools, Computern und Zubehör auf dich zukommen. Diese Kosten sind überschaubar, können aber in Summe auch einen nicht unerheblichen Betrag ausmachen.
Dazu kommen Kosten für Sozialversicherung, Steuern und Beratung!
Aus dem Gesagten folgt, dass du auch in einem Online-Business am besten mit ein paar Geldreserven startest.
Wenn du diese nicht hast, dann überlege nebenberuflich mit einem Online-Business zu starten.
Rechne aber damit, dass es dann langsamer gehen wird, da du dich nicht Vollzeit auf dein Online-Business stürzen kannst. Dennoch ein überlegenswerte Möglichkeit und es gibt genug Beispiele in der Online-Welt, die genau so gestartet sind.
Es heißt doch immer so schön: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
9. SWOT-Analyse:
Am Ende deiner ersten Analyse steht eine sogenannte SWOT-Analyse, d.h. eine Aufstellung der Stärken und Schwächen deiner Geschäftsidee. Diese Stärken und Schwächen kommen meist aufgrund aller internen Gegebenheiten und Vorhaben zustande.
Auf der anderen Seite steht die Abwägung der Chancen und Risken, die sich aus deinem Unternehmensumfeld ergeben. D.h. die Abschätzung aus der Marktanalyse und dem Wettbewerbsumfeld.
Und, was kommt bei dir heraus? Stärken und Chancen oder eher Schwächen und Risiken?
Übrigens ist es sehr wohl möglich Schwächen zu korrigieren, indem das Angebot und das Geschäftsmodell angepaßt und umgebaut werden und um das richtige Geschäftsmodell geht es im letzten Schritt:
Schritt 4: das passende Online-Geschäftsmodell finden
Was ist ein Online-Geschäftsmodell?
Ein Geschäftsmodell beschreibt einfach gesagt, wie ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet. Es geht also darum, wie du deine Produkte oder Dienstleistungen herstellst und an den Kunden bringst.
Es gibt viele verschiedene Wege, ein Geschäftsmodell zu gestalten. Heute schauen wir uns aber speziell die Online-Geschäftsmodelle an – also wie du dein bestehendes Unternehmen oder deine Idee ins Internet bringen kannst.
Die Methoden dafür sind zahlreich. Aber keine Sorge, du musst nicht jede einzelne anwenden; das wäre nicht nur ineffizient, sondern auch unnötig.
Zwei Methoden möchte ich dir trotzdem ans Herz legen, falls du tiefer in das Thema einsteigen möchtest: Da wäre zum einen der bekannte Business Model Canvas von Alexander Osterwalder und zum anderen die Smart Business Concepts von Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg. Beide Ansätze eignen sich besonders gut für Online-Geschäftsmodelle und haben eines gemeinsam: Sie beginnen beim Kundennutzen.
Der Fokus auf den Kundennutzen
Meine klare Empfehlung lautet, mit dem Kundennutzen zu starten. Frag dich also: „Welchen Nutzen hat mein Kunde von meiner Geschäftsidee?“ Was kann der Kunde durch dein Produkt oder deine Dienstleistung besser, schneller, einfacher oder günstiger erreichen?
Diese Frage zu beantworten, ist absolut entscheidend. Denn erst, wenn du den Kundennutzen verstehst, kannst du stimmige Marketing- und Kommunikationsstrategien entwickeln. Diese Frage ist also nicht trivial, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Letztlich geht es darum, was du tatsächlich verkaufst!
Charles Revson, der Gründer der Kosmetikmarke Revlon, hat das perfekt auf den Punkt gebracht: „Wir verkaufen nicht Kosmetik, sondern Hoffnung.“ Das zeigt sehr gut, worum es wirklich geht.
Es wird oft gesagt: „Wir verkaufen Autos.“ Dabei geht es bei einem Autokauf selten um technische Details oder PS-Zahlen – zumindest nicht für die meisten Kunden. Stattdessen steht Mobilität, Freiheit, Unabhängigkeit oder mit E-Autos heute auch die Nachhaltigkeit im Vordergrund.
Oft ist dem Kunden egal, wie sein Problem gelöst wird. Das mag hart klingen, aber in der Realität ist es so: Kunden interessieren sich meist nicht für die genaue Methode, sondern nur für das Ergebnis. Das ist gerade für Berater und Coaches manchmal schwer, weil sie stolz auf ihre Methoden sind – und das zu Recht! Aber was der Kunde letztlich hören will, ist, welchen Nutzen er von deinem Angebot hat, und nicht die Details des „Wie“. Also halte dich bei methodischen Erklärungen zurück und fokussiere dich darauf, den Mehrwert deines Angebots klar und verständlich zu kommunizieren.
Dein Online-Geschäftsmodell finden
Nun zur Frage des Wie – also wie du das Problem deines Kunden lösen kannst und willst. Im digitalen Kontext bedeutet das oft, bestehende Elemente neu oder anders zusammenzusetzen.
Dafür zerlegst du die gesamte Leistungserstellung in einzelne Schritte. Das gilt sowohl, wenn du schon offline ein Unternehmen betreibst, als auch wenn du gerade erst startest. Diese Schritte reichen von der Kundengewinnung über die Leistungserstellung bis zur Auslieferung des Produkts oder der Dienstleistung.
Typische Schritte dabei sind:
- Bekanntheit deines Unternehmens schaffen: Wie werden potenzielle Kunden auf dich aufmerksam?
- Interessenten in Kunden umwandeln: Wie gewinnst du sie als Kunden? Wie sieht dein Marketing- und Verkaufsprozess aus?
- Leistungserstellung: Wie erfolgt die Herstellung oder Erbringung deiner Leistungen?
- Kaufabwicklung: Wie bezahlt der Kunde?
- Auslieferung an den Kunden: Wie bekommt der Kunde sein Produkt oder seine Dienstleistung?
Diese Schritte kannst du je nach Branche weiter unterteilen. Stell dir deinen Geschäftsprozess als Kette von einzelnen Schritten vor und gliedere sie möglichst kleinteilig. Danach überlegst du, wie du jeden dieser Schritte online umsetzen kannst. Zum Beispiel kannst du einen Zahlungsanbieter nutzen, um die Kaufabwicklung abzuwickeln, Social Media zur Bekanntheitssteigerung einsetzen oder E-Mail-Marketing, um mit deinen Kunden in Kontakt zu bleiben.
Für diese Schritte gibt es bereits unzählige Tools, die du einsetzen kannst. Nutze diese ruhig und versuch nicht, alles selbst zu entwickeln. Du musst das Rad nicht neu erfinden 😉
Dein Geschäftsmodell grob skizzieren
Wenn du noch in der Ideenfindung bist, reicht es, wenn du dein Geschäftsmodell erstmal nur grob skizzierst. Halte dich an dieser Stelle bitte zurück, was die detaillierte Recherche zu Tools und deren Vor- und Nachteile angeht. Das kann nämlich unglaublich viel Zeit verschlingen – und diese Zeit kannst du sinnvoller nutzen! Versprochen?
Nimm dir eine oder zwei deiner besten Ideen und spiel durch, wie du die Schritte von der Kundengewinnung bis zur Auslieferung gestalten könntest. Und wenn du eine passende Lösung hast, denk ruhig auch mal über Alternativen nach: Wie könntest du Produkte und Dienstleistungen sonst noch erstellen und ausliefern? Gibt es neue Möglichkeiten, die du noch nicht bedacht hast?
Wenn du früher gern mit Lego gespielt hast, wird dir diese Aufgabe Spaß machen. Geschäftsmodell-Entwicklung ist ein bisschen wie Lego – du kannst die Komponenten immer wieder neu zusammensetzen und ausprobieren.
Gerade als Dienstleister hast du oft viele verschiedene Angebote zur Auswahl und wirst vielleicht sogar mehrere gleichzeitig anbieten. Da geht es dann um die richtige Kombination und das passende Angebot für jede Zielgruppe. Aber das ist eine andere Geschichte...
Fazit
Wenn es darum geht, eine passende Geschäftsidee zu finden, gilt es, strukturiert vorzugehen.
Das dauert aber recht lange? Jaein 😉 Aber Zeit, die du dir später sparen willst, wenn du diese paar Schritte am Anfang durchziehst!
Ich wünsche dir bereits jetzt viel Erfolg beim Finden deiner Geschäfts-Idee!
Herzlichst, deine
Karin
PS Auf dem Weg deine ideale Geschäftsidee zu finden und zu analysieren, stehe ich dir gerne beratend zur Seite. Mach dir einfach einen kostenlosen Ersttermin mit mir aus und wir schauen, wie ich dir weiterhelfen kann.
Wenn du mehr über digitale Geschäftsmodelle lesen willst, dann habe ich hier eine Übersichtsseite für dich.
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