Video Formate im Online Business

Video Formate im Online Business

Karin Cvrtila
von Karin Cvrtila

Videos sind nichts für dich? Halt! Vielleicht denkst du dabei immer nur an ein bestimmtes Video Format, wie z.B. live Videos?

Dann lese bitte weiter, es gibt nämlich unterschiedliche Video Formate und vielleicht ist eben das ein oder andere Format wie geschaffen für dich.

Video Formate sind auch eng verbunden mit deiner Video Strategie, die du haben solltest!

Schon wieder eine neue Strategie, die du unbedingt brauchst?

Ja, weil wahllos Videos zu machen, ergibt keinen Sinn und führt selten zum Erfolg. Vielleicht hast du ja sogar eine Video Strategie und nutzt eben unterschiedliche Video Formate.

Dann gehört deine Video Strategie und eng damit verbunden auch deine Social Media Strategie von Zeit zu Zeit überarbeitet.

Eine Strategie ist ja generell nicht in Stein gemeißelt, sondern darf und soll sich auch verändern.

Ich selbst habe übrigens gerade meine Video Strategie verändert, nicht zuletzt aufgrund meiner eigenen Zahlen und auch der möglichen Video Formate, dazu weiter unten. Und im Zuge dessen ist nun auch dieser Beitrag entstanden.

Ein Video Trend, den du nicht außer Acht lassen solltest

Ich sage zwar immer „lauf nicht unbedingt jedem neuen Hype hinterher“, aber längerfristigen Trends, die auch mit Rahmenbedingungen von außen zu tun haben, sollte man sich dennoch nicht entziehen.

Und der Trend 2022 heißt: von längeren Videos zu kürzeren!

Dazu passen auch die neuen oder auch nicht mehr so neuen Formate auf Social Media Kanälen, allen voran auf Instagram: Reels und Stories sind der „Renner“.

Diese Entwicklung kommt nicht überraschend, wenn man sich die Rahmenbedingungen näher anschaut und darüber ein wenig sinniert.

Zu Beginn, also wie Video Formate in Social Media erst im Kommen waren, haben noch relativ wenige Leute Videos gemacht. Da waren z.B. noch Video Interviews sehr beliebt.

Und ja, die Videos zu Beginn waren alle länger. Bei live Videos hieß es sogar, mach das Video länger, damit die Leute Zeit haben live dazu zu kommen. Der Rat war auch richtig!

Mittlerweile ist es aber so, dass immer mehr Leute Videos machen und Videos auch sehr gut ankommen. Alleine auf YouTube (laut YouTube selbst) nutzen 2 Milliarden der angemeldeten (!) Nutzer jeden Monat das Angebot. Dazu muss man sagen, dass wohl die wenigsten YouTube Nutzer sich auch tatsächlich angemeldet haben. Also sind die Zugriffszahlen insgesamt um einiges höher.

Daher kann auch die weitere Empfehlung nur lauten: mach Videos.

Aber: dadurch, dass nun so viele Videos machen, haben die Leute auch immer weniger Zeit sich längere Videos anzuschauen und präferieren daher eher kürzere Videos.

Also kleine Häppchen, die aber auf den Punkt kommen! Das ist wesentlich!

Video Formate und deine passende Video Strategie

Man hört immer wieder und du hast es von mir nun weiter oben auch bereits gelesen: "mach Videos" oder „ohne Videos läuft gar nichts“ oder „ich mach jetzt Videos“.

Heißt das nun, dass jeder Videos machen muss?

Nein, muss man nicht! Generell MUSS man gar nichts 😉

D.h. wenn es dir selbst überhaupt nicht liegt Videos zu drehen, dann lass es einfach. Dann schreibe lieber Texte, z.B. in Form von Blogbeiträgen, oder nimm Podcasts auf. Jedenfalls sorge für regelmässigen Content.

Wobei ich eines hinzufügen möchte: kein Format, ob Text oder Audio, trägt so viel zum Kennenlernen und Vertrauensaufbau bei, wie eben Videos.

Leute, die dich noch nicht kennen, können sich viel leichter und schneller ein Bild von dir machen. Dich erleben, wie du bist, wie du tickst.

Video ist jedoch nicht gleich Video! Es gibt komplett unterschiedliche Formate für Videos, die wir uns auch gleich näher ansehen werden.

Welche Video Formate du wählst, hängt sehr eng mit deiner eigenen Video Strategie zusammen. Warum? Das wird klarer, wenn wir uns die einzelnen Formate mal näher anschauen:

Live Videos

Zu Beginn gab es fast nur live und elendslange Videos. Das machte auch Sinn, weil man bei einem Live Video eben einige Elemente dabei hat, die mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Wie z.B. Begrüssungen, die obligaten Fragen „woher kommst du“, Fragen beantworten. Wir kennen das alle. Übrigens bei einem live Video muss man das auch nicht unbedingt machen.

Das hängt eben maßgeblich davon ab, welches Ziel du mit live Videos verfolgst. Wenn du möglichst viel Interaktion haben möchtest, dann wirst du um diese Bestandteile eines live Videos nicht umherkommen, d.h. du wirst für Interaktion sorgen müssen und das funktioniert nun mal am Besten durch konkrete Fragen an die Zuhörer oder wenn eben Fragen beantwortet werden.

Man kann aber auch live Videos machen ohne auf die Interaktion zu achten und erst im Nachhinein Kommentare zum Video beantworten. Auf Kommentare gar nicht zu reagieren geht allerdings nicht.

Wenn das Ziel eben nicht „nur“ Interaktion, sondern Aufmerksamkeit, Sichtbarkeit ist, dann kann man eben auch ein live Video machen, das nicht ewig lange dauert, sondern eher kürzer ist.

Das könnten z.B. kleine Inputs sein, Tipps, eben so wie mein Freitagskaffee war.

Darüber hinaus haben so kürzere live Video-Formate ohne lange Begrüssungszeremonien den Vorteil, dass du sie auch leicht auf anderen Social Media Kanälen hochladen kannst.

Wobei: mittlerweile kann auf so gut wie jedem Social Media Kanal ein Live Video gestartet werden.

Mehr zu live Videos, meinen Erfahrungen mit dem wöchentlichen Freitagskaffee und auch dem ein oder anderem Tipp für Videos generell kannst du hier nachlesen.

Aufgenommene Videos für YouTube

Wenn dir live Videos zu stressig sind oder du dir denkst „was ist, wenn ich mich verspreche“ (es passiert übrigens genau nichts, wenn du dich mal versprichst 😉 , kann ich das verstehen, auch wenn ich selbst 4 Jahre wöchentlich ein live Video gemacht habe.

Aber du kannst ja auch Videos aufnehmen, diese schneiden, bearbeiten und dann hochladen.

Das kann zwar bedeuten, dass du mehr Zeit in die Videoproduktion stecken musst als in live Videos, je nachdem wie geübt oder ungeübt du mit den Schneideprogrammen bist und wie aufwendig oder unaufwendig du deine Videos gestaltest.

Diese Videos kannst du natürlich auch für Social Media verwenden und dann auch für YouTube, den wohl am meisten unterschätzten Kanal.

YouTube wird häufig auch als Social Media Kanal bezeichnet. Ja klar, du kannst dort auch kommentieren, liken etc. Aber YouTube ist viel mehr: nämlich eine Suchmaschine!

Und mittlerweile zeigt auch die Google Suche - YouTube gehört ja auch zu Google - ebenfalls häufig Ergebnisse von YouTube an.

Der große Vorteil ist eben, dass Leute, die sich dann dein YouTube Video ansehen, meist nach bestimmten Informationen gesucht haben, also an diesen interessiert sind.

Und genau so wie du deine Blogbeiträge für Google optimieren kannst, kannst du auch deine Videos für YouTube optimieren. Immer mit dem Ziel eben besser gefunden zu werden und zwar von deiner Zielgruppe.

Im Vorhinein aufgenommene Videos für Kurse und Co

Vielleicht machst du ja sogar schon Videos und es ist dir gar nicht so richtig bewußt 😉

Nämlich für deine Kurse!

Natürlich kann man auch einen Online Kurs machen ohne Videos. Noch einmal: du MUSST nicht Videos machen.

Vor allem, wenn das ein Betakurs ist, d.h. du führst diesen Kurs zum ersten Mal durch. Dann kann es sich anbieten eben alle Inhalte live in Zoom-Meetings zu vermitteln oder auch in Form von E-Mails/Text.

Sobald du aber einen Online Kurs skalieren willst, dann wirst du um aufgenommene Videos kaum herumkommen. Oder willst du jedes Mal ein und dasselbe erklären? Eben!

Diese Videos werden wohl von dir zuvor aufgenommen werden, dann bearbeitet und dann auf deiner Kursplattform zur Verfügung gestellt.

Der Vorteil für deine TeilnehmerInnen ist, dass sie sich ein Video von dir immer und immer wieder anschauen können.

Aufzeichnungen von Meetings

Auch deine Meetings (ob nun in Kursen in Form von Fragerunden oder auch in der Einzelberatung) solltest du aufzeichnen und deinen KundInnen zur Verfügung stellen!

Das hat nämlich den riesengroßen Vorteil, dass sich deine KundInnen während des Gesprächs voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren können, ohne eben hektisch mitschreiben zu müssen. Sie können sich das Meeting ja später nochmals anschauen.

Aufgenommene Videos für deine Website

Ähnlich gelagert wie die Kurs-Videos sind auch Videos für deine Website. Auch hier handelt es sich um im Vorhinein aufgenommene Videos.

Und diese Möglichkeit wird wenig bis gar nicht genutzt, was schade ist. Weil noch einmal: durch Videos lernen dich deine Besucher besser kennen.

Darüber hinaus haben Videos auf der Website auch den Vorteil, dass deine Besucher länger auf deiner Seite bleiben, weil sie sich eben ein Video ansehen und das ist wiederum für Google ein klares Zeichen, dass deine Website inhaltlich wertvoll ist und im besten Fall eben besser gereiht wird.

Stellt sich natürlich die Frage wie und wo du Videos auf deiner Website nutzen kannst und sollst:

1. Deine Blogbeiträge

Binde doch deine Videos, die du für YouTube machst oder auch auf diversen Social Media Kanälen in deine Website ein.

Warum? Wäre doch schade, wenn du deine Videos nicht mehr nutzt!

Deine Website ist deine Plattform auf der du schalten und walten kannst, wie du willst und so haben deine Videos auch eine längere Lebensdauer, als wenn du sie nur auf Social Media posten würdest (eben mit Ausnahme von YouTube).

Wichtig ist jedoch, dass du, auch in diesem Fall, nicht nur dein Video in deinen Blogbeitrag wirfst, sondern neben dem Video auch Text zu finden ist.

Google erkennt schon sehr viel, aber eben noch nicht Inhalte von Videos, darüber hinaus gibt es Leute - wie mich z.B. 😉 - die lieber lesen als Videos schauen. D.h. du solltest deine Videos in bestehende oder neue Blogbeiträge einbinden.

Beispiele dazu findest du auf meiner Seite im Blog jede Menge oder schau auch hier am Ende dieses Blogbeitrags 😉

Damit deine Videos und Blogbeiträge thematisch zusammenpassen benötigst du natürlich einen Redaktionsplan und einen Workflow, der funktioniert!

2. Deine Über Mich Seite

Diese Seite schreit geradezu nach einem Video 😉 Hier geht es ja darum, dass dich deine Besucher eben besser kennenlernen und das funktioniert mit einem Video auf der Über Mich Seite sehr gut.

Aber Vorsicht: übertreibe es nicht! Das Video sollte kurz und knackig sein und nicht deine gesamte Lebensgeschichte vom Kindergarten bis heute beinhalten 😉 Stelle dich vor, erzähl deinen Besuchern, wie du ihnen weiterhelfen kannst, aber halte dich dabei kurz.

Wie du eine gelungene Über Mich Seite schreibst, erfährst du übrigens hier.

3. Deine Verkaufsseiten

Auch für deine Verkaufsseiten ist ein Video geradezu prädestiniert!

Insbesondere, wenn du etwas verkaufen willst mit einem hohen Grad an Betreuung (wie z.B. betreute Kurse, Masterminds, Einzelberatungen), so lernen dich deine potentiellen Kunden bereits vorher kennen und können sich ein besseres Bild von dir machen.

Jedoch gilt auch hier: in der Kürze liegt die Würze! Du musst hier nicht das gesamte Programm runterleiern, worum es geht können sie auch lesen. Erzähle ihnen lieber etwas aus dem Kurs/Programm/Beratung, was sie noch nicht wissen.

Kurzvideos für Social Media

Du siehst, wir sind schon unweigerlich bei den kurzen Formaten angekommen und da dürfen die „neuen“ Kurzvideos für Social Media nicht fehlen.

Wie bereits weiter oben erwähnt sind das vor allem die beidem Video Formate Reels und Stories.

Im Klartext: bei Reels kannst du Videos von höchstens 1 Minute und bei Stories sogar von nur 15 Sekunden erstellen.

Wenn du dir nun denkst, Hurra! Endlich ein Video Format für mich, weil es eben nicht so lang ist.

Vorsicht: du könntest gerade einem ordentlichem Irrglauben aufsitzen!

Die Kunst besteht darin kurz und knackig, dennoch mit Mehrwert auf den Punkt zu kommen und das ist meistens (lässt sich aber üben) schwieriger als ein langes Video zu drehen, wo du komplett ausschweifen kannst (nicht sollst wohl gemerkt).

Hier habe ich zugegebenermaßen einen kleinen Vorteil, weil ich vor meiner Selbständigkeit sehr häufig TV-Auftritte absolviert habe. Teils in Live Diskussionen, sehr oft aber in kurzen Interviews. Und gerade bei letzterem, musst du auf den Punkt kommen! Du hast häufig nur ein paar Sekunden Sendezeit und nicht Stunden - es wird vermutlich keine Show nur mit dir geben 😉

Du kannst also auch Stories oder Reels als „Übungsplatz“ für TV-Auftritte nutzen 🙂

Wo wir beim nächsten Thema wären: zeige dich in Videos!

Natürlich kann man auch Videos drehen, wo man dich selbst gar nicht sieht, weil du z.B. nur Bilder verwendest und diese als Videos darstellst - mit Reels sehr einfach zu machen.

Das kann Sinn machen, wenn du z.B. Interior Designer bist und mit Vorher-Nachher Bildern arbeitest oder mit Rezepten, wo du zeigst, wie ein Gericht gekocht wird.

Für den Großteil macht es jedoch Sinn - vor allem für alle Coaches, Berater und Trainer da draussen -, dass du dich immer wieder mal in Videos zeigst. Du bist das Produkt! Also zeige dich und baue Vertrauen zu deiner Zielgruppe auf!

Die Folgen: ich und mein Freitagskaffee

Wie bereits zu Beginn angekündigt, wollte ich dich nun auch kurz mitnehmen zu meiner Video Strategie, wie sich diese gerade eben ändert und eben welche Auswirkungen dies auf meine genutzten Video Formate hat.

Dazu muss man wissen, dass ich seit fast 4 Jahren jeden Freitag (ich meine wirklich jeden!) ein Live-Video auf Facebook gemacht habe, eben den Freitagskaffee.

Viele davon findest du auch hier in diversen Blogbeiträgen oder eben auch gesammelt auf YouTube.

Eine liebe Business-Kollegin meinte gar zu mir „der Freitagskaffee, der gehört irgendwie zu dir“ und sie hatte recht damit.

Dennoch habe ich den Freitagskaffee nun eingestellt und das ist mir gar nicht leicht gefallen. Warum?

Das habe ich in meinem Abschieds-Freitagskaffee hier erzählt (siehst du, ich binde Videos in meine Blogbeiträge ein 😉 :


Das kam nämlich so: ich habe mir meine eigenen Zahlen/Statistiken angeschaut und die haben eine recht deutliche Sprache gesprochen. Also, sie haben mich fast angebrüllt 😉

Die Kurzfassung: Videos funktionieren für mich gut, aber die Formate und in meinem Fall vor allem die Kanäle musste ich anpassen.

Es gilt einfach: das, was vor 4 Jahren sehr gut funktioniert hat, muss nicht ewig so sein.

Heißt das, dass ich nie wieder Videos machen werde? Nein heißt es nicht!!!

Ich mache nämlich gerne Videos und werde auch weiterhin welche produzieren. Aber eben gezielt für YouTube und mich im Zuge dessen auch bewusst um diesen Kanal kümmern, den ich in den letzten Jahren so sträflich vernachlässigt habe.

Diese Videos wirst du auch weiterhin hier am Blog von mir finden, vielleicht nicht alle, deswegen könnte es sich lohnen auch meinen YouTube Kanal (wo du bereits eben sehr viele Videos von mir findest) zu abonnieren 😉

Daneben wird es eben auch auf Instagram und Facebook Videos in Form von Reels und Stories geben, eben kurz und knackig und auch darauf freue ich mich schon 🙂

In meinen Kursen und im MACHEN-Club gibt es sowieso viele Videos. Einerseits auf meiner eigenen Kursplattform, andererseits aber auch immer wieder mal live, weil manche Fragen meiner TeilnehmerInnen leichter per Video zu beantworten sind, als im Text-Format.

Und ja, ab und zu, vor allem, wenn mir der Freitagskaffee sehr fehlen wird, werde ich auch weiterhin mal ein Live Video machen, aber das wird eher so eine spontane Sache sein ....

Also: jede Menge Video Formate, die ich mir für die nächste Zeit vorgenommen habe 🙂

Fazit

Ich weiß schon, dass Videos drehen nicht Jedermanns/-fraus Sache ist. Aber häufig denken wir noch immer, dass das Video live sein muss oder dies oder jenes sein muss. Bei der Vielzahl an Video Formaten, die es so gibt, passt ja auch eines vielleicht genau zu dir.

Bei Videos mag gelten "Probieren geht über Studieren", dennoch würde ich mir von Anfang an eine zu dir und deinem Thema passende Video Strategie überlegen!

Herzlichst, deine

Karin

PS Du willst noch mehr zu Content Marketing lesen? Dann habe ich für dich eine Übersichtsseite erstellt mit vielen Beiträgen, die rund um das Thema Content Marketing bereits hier am Blog erschienen sind (und ja, viele davon mit Video) 🙂

Karin Cvrtila
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