Umfragen sind nichts anderes als ein Tool für dein Business. Auch dann, wenn du EinzelunternehmerIn oder ein kleines Unternehmen bist.
Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Früher waren Umfragen als Werkzeug für die Entscheidungsfindung, Planung und Evaluierung von Maßnahmen vorwiegend den Großen dieser Welt vorbehalten. Aber das hat sich zum Glück geändert.
Deswegen möchte ich dir heute ein paar Ideen mit auf den Weg geben, wozu du alles Umfragen nutzen könntest und ja, dich auch motivieren Umfragen als Tool, wie jedes andere, in deinem Business einzusetzen.
Sehen wir uns also näher an, wozu du konkret Umfragen in deinem Business nutzen kannst und sollst:
Umfragen nutzen indem du deine Kunden befragst
Die fast wichtigste Gruppe sind deine eigenen Kunden. Ich meine damit Personen, die bereits bei dir gekauft haben und mit denen du zusammengearbeitet hast.
Ich weiß schon, wenn man „Kundenbefragung“ hört, dann denken viele an die riesengroßen Kundenbefragungen, die meist große Konzerne durchführen und an denen du vermutlich auch schon das ein oder andere Mal teilgenommen hast.
Ich meine aber damit etwas ganz anderes 😉 Du sollst deine Kunden nämlich nicht mit langweiligen Fragen quälen (gerade bei klassischen Kundenbefragungen habe ich schon so manche Fragebögen im Leben gesehen, die ehrlich gesagt ein Graus waren: viiiiiel zu lang und viiiiel zu langweilig für die Befragten!), das muss wirklich nicht sein.
Was du dir jedoch angewöhnen solltest, ist deine Kunden nach Beendigung der Zusammenarbeit nach Feedback zu fragen! Also am Ende eines Onlinekurses oder auch am Ende einer 1:1 Beratung etc.
Frag deine Kunden wie die Zusammenarbeit aus ihrer Sicht abgelaufen ist, was du verbessern könntest, was gut war, was weniger gut war. Niemand kann deine Arbeit besser beurteilen als Kunden, mit denen du bereits gearbeitet hast, und von niemanden sonst, kannst du so viel für dein eigenes Business dazulernen.
Übrigens: Kunden geben gerne Feedback zur Zusammenarbeit. Also falsche Scheu ist hier sicher nicht angebracht.
Ein Tip so nebenbei: frag sie doch bei dieser Gelegenheit auch gleich nach einem Testimonial, also einer Referenz. Das ist nämlich so ein Punkt den wir (ich zumindest – ich gestehe 😉 gerne mal vergessen, für potentielle Kunden jedoch umso wichtiger sind.
Deshalb installiere hier einen Prozess und plane bereits bei der Projektplanung mit ein, dass du am Ende deine Kunden zur Zusammenarbeit befragen wirst! Das ist ein Teil des Projekts, genau so wie Rechnung schreiben 😉
Umfragen nutzen indem du deine Nicht-Kunden befragst
Neben den Kunden gibt es noch eine wichtige Gruppe an Menschen, die mit deinem Unternehmen in Verbindung stehen: deine Nicht-Kunden!
Also Personen, denen du ein Angebot gemacht hast und die dieses nicht in Anspruch genommen haben. Soll vorkommen, dass nicht jeder potentielle Kunde dein Angebot auch kauft 😉
Was du sie fragen sollst? Naja, naheliegend wäre zu fragen, warum sie eben nicht gekauft haben. Welche Einwände hatten sie?
Lerne daraus, was du bei deinem nächsten Launch besser machen kannst. Meist liegt der Fehler in der fehlenden oder fehlerhaften Kommunikation. Vielleicht hat deinem Nicht-Kunden eine wesentliche Information gefehlt, vielleicht hat er Teile deines Angebots falsch verstanden. Vielleicht hat er aber eben auch ganz andere Gründe, warum er nicht gekauft hat.
Übrigens: überlege bitte davor sehr gut wie du deine Nicht-Kunden befragen willst. Ich meine nicht die Methode (also ob schriftlich, telefonisch oder persönlich (alle drei Methoden lassen sich übrigens auch online durchführen)), sondern die Art und Weise wie du deine Fragen formulierst! Hier passieren nämlich die meisten Fehler.
Es ist nämlich so: die häufigsten Antworten deiner Nicht-Kunden werden „Preis“ und „Zeit“ sein, also „kein Geld“ und/oder „keine Zeit“. Meist aber sind die Motive dahinter ganz andere. Und nein, deine Nicht-Kunden belügen dich nicht, wenn sie sagen „ich habe kein Geld“ oder eben „ich habe keine Zeit“, die Motive liegen verborgen dahinter und genau diese gilt es herauszufinden.
Umfragen nutzen indem du deine Website-Besucher befragst
Dann gibt es noch die Gruppe deiner Website-Besucher. Wir Online-Unternehmer stecken meist viel Zeit, Geld und auch Nerven in unsere Website, die ja nicht nur schön, sondern vor allem auch funktional im Sinne der Kundengewinnung sein soll.
Die Frage ist nur, ist sie das auch? Finden deine Website-Besucher das, wonach sie gesucht haben? Finden sie sich auf deiner Website zurecht?
Nun ja, einige Antworten dazu findest du „indirekt“ auch in Google Analytics heraus, indem du dir mal z.B. ansiehst wie lange deine Website-Besucher auf deiner Seite bleiben und daraus Rückschlüsse ziehst, ob der Inhalt für sie interessant ist oder eben nicht.
Du hast jedoch auch die Möglichkeit deine Website-Besucher direkt zu befragen und solltest diese Umfragen nutzen, um auch mehr über Motive, Interessen etc. deiner Website-Besucher zu erfahren. Also Antworten zu finden, die du eben mit Google Analytics nicht herausfinden kannst.
Wie du das machen sollst? Indem du auf deiner Website ein Pop-Up Fenster mit der Befragung einrichtest und um Beantwortung der Fragen bittest (Achtung: auch hier sollte, wie immer, der Fragebogen nicht elendslang sein).
Aber Vorsicht bitte! Dieses Pop-up Fenster sollte eben nicht gleich aufspringen, sobald jemand deine Website besucht. Das sehe ich leider immer wieder, auch bei wirklich großen Unternehmen und auch Medienunternehmen. Kaum ist man auf der Website gelandet, springt ein Fenster auf und fragt „wie einem die Seite gefällt“. Ich mache ja gerne bei Umfragen mit, aber solche Fragen kann ich gar nicht beantworten, wenn ich noch gar nicht die Gelegenheit hatte, mich auf der Website umzusehen.
Richte daher bitte ein Pop-up Fenster ein, das erst nach einer bestimmten Zeit aufscheint und nicht sofort beim Betreten der Website.
Und nutze die Erkenntnisse, die du aus dieser Umfrage erhältst, um deine Website weiter zu verbessern und sie an den Bedürfnissen deiner Besucher auszurichten.
Umfragen nutzen indem du deine Newsletter-Abonnenten befragst
Hier gibt es im Grunde genommen 2 Gruppen, die du befragen könntest – die Ziele sind dabei jeweils andere:
Gruppe 1: Leute, die sich von deinem Newsletter abmelden
Ja, deine Abonnenten (zumindest nicht alle) bleiben für ewig und immer in deinem Newsletter. Es gibt also auch immer wieder Leute, die sich aus deinem Newsletter austragen. Die Zahl der abgemeldeten Personen solltest du übrigens im Auge behalten.
Nun haben die meisten E-Mail Anbieter im Zuge der Abmeldung bereits vorgefertigte „Umfragen“ installiert. In dieser wird nach dem Grund der Abmeldung gefragt. Nur: diese „Umfrage“ ist meist stark standardisiert und passt nicht immer für jedes Business. Du kannst jedoch selbst diese Frage modifizieren und an deine Bedürfnisse anpassen.
Halte dich jedoch daran tatsächlich nur 1 Frage zu stellen und nicht gleich einen Fragebogen aus 50 Fragen! Schau daher erstmal in deinem System nach, was bei dir vorinstalliert ist. Und wenn die Frage für dich passt, dann schau dir auch die Ergebnisse dazu an 😉 Danach solltest du wissen wie du deinen Newsletter verbessern kannst.
Gruppe 2: Leute, die sich zu deinem Newsletter anmelden
Das ist meistens die Gruppe, die uns Online-Businessmenschen lieber ist 😉
Nun könntest du eben diese neuen Abonnenten im Zuge der Anmeldung kurz befragen – auch hier liegt die Betonung wieder auf „kurz“.
Dazu hast du im Grunde wiederum zwei Möglichkeiten:
- entweder du installierst ein kleines Quiz, einen Test und jeder Abonnent bekommt seine individuellen Ergebnisse. Dieses Quiz könnte auch gleichzeitig dein Leadmagnet, dein Freebie sein. Ich selbst hatte eine zeitlang so einen Test im Einsatz, der tatsächlich sehr gut lief. Tools für die Umsetzung gibt es am Markt mittlerweile genug, aber der Teufel steckt, wie so oft, im Detail: es geht nämlich nicht um das „richtige“ Tool, sondern darum, wie du die Umfrage/das Quiz/den Test richtig aufsetzt, also die richtigen Fragen stellst und dazu auch die richtigen Antworten lieferst (wenn du mehr dazu wissen willst, dann sprich mich ruhig an).
- Du kannst es aber auch viel einfacher halten und einfach 1-2 Fragen (bitte auch nicht mehr!) an deine Abonnenten stellen, wenn sie sich in deine Liste eintragen.
Bei beiden Varianten besteht der große Vorteil darin, dass du jede Menge über deine neuen Abonnenten lernst und deine Liste dir nicht mehr unbekannt ist. Du kannst daraus einiges ableiten, was du eben deinen Newsletter-Abonnenten zur Verfügung stellen kannst, welche Informationen sie benötigen, woran sie interessiert sind.
Und so kannst du stetig deinen Newsletter verbessern und dafür sorgen, dass deine neuen Abonnenten erst gar nicht in Gruppe 1 von oben hineinfallen, indem sie sich wieder abmelden 😉
Umfragen nutzen indem du deine neue Zielgruppe oder eben potentielle Kunden befragst
Sobald du deine Zielgruppe erweiterst oder dein Thema oder eben ein neues Angebot innerhalb deines Themas planst, dann bitte, bitte, bitte befrage davor deine potentiellen Kunden!
Frage sie was sie wollen und entwickle erst auf Basis dieser Ergebnisse dein neues Angebot. Du wirst dir damit unendlich viel Zeit, Mühe und auch Geld sparen, weil du dann Angebote entwickeln wirst, die deine potentiellen Kunden lieben und in weiterer Folge daher auch kaufen werden!
Die Sache ist nämlich die: jeder Experte – ich spreche aus Erfahrung 😉 – hat so seine Lieblingsthemen und ist in so manche eigene Idee regelrecht verliebt. Das ist auch gar nicht schlecht. Aber dennoch wollen Kunden häufig etwas anderes und das ist auch meist der Hauptgrund, warum sich Angebote nicht verkaufen, weil die Kunden eben etwas anderes wollen, als du selbst.
Ich weiß schon, das klingt ein wenig hart, aber wir müssen hier der Realität tatsächlich ins Auge blicken und deswegen bitte ich dich inständig, dass du immer wieder deine potentiellen Kunden befragst.
In meinem „Was Kunden wollen“ Programm machen wir übrigens genau das: wir setzen gemeinsam deine Umfrage auf, befragen deine potentiellen Kunden, werten die Ergebnisse aus und entwickeln dann eben gemeinsam aufgrund der Ergebnisse deine Angebote. Im letzten Durchgang gab es für die TeilnehmerInnen tatsächlich viele AHA-Erlebnisse im Zuge der Auswertung der Ergebnisse und viele waren dabei, die bereits lange selbständig tätig sind.
Du siehst dir lieber ein Video dazu an? Bitte schön:
Fazit
Lass Umfragen als Tool in deinem Business nicht außen vor, auch wenn du dir vielleicht denkst „brauche ich nicht“. Aber du lernst von niemanden so gut über dein Business als von Personen, die unmittelbar mit deinem Business in Kontakt stehen, sei es als Kunden, Newsletter-Abonnenten, Besucher deiner Website etc.
Denkst du darüber nach?
Herzlichst, deine
Karin
PS Wenn du mehr zum Thema Umfragen, richtige Zielgruppe und Co lesen willst, dann habe ich für dich eine Übersichtsseite erstellt mit weiteren Blogbeiträgen.
Du willst deine Umfrage konkret angehen und lernen, wie man Umfragen wie die Profis macht bzw. aus den Ergebnissen Angebote entwickeln? Dann sieh dir mal das „Was Kunden wollen“ Programm an.
Ich verstehe den Punkt gut, dass man seine neue Zielgruppe erst befragen soll, aber meine Frage ist, wie ich überhaupt weiss, wer meine neue Zielgruppe ist. Letztendlich will ich ja die Neukundengewinnung möglichst erfolgreich durchführen und da sollte ich ja zuerst wissen, wer die Zielgruppe ist, oder verstehe ich da etwas falsch?
Guter Punkt!
In dem Fall: zuerst breit befragen, wer an deinem Thema interessiert ist und dann aus den Antworten ableiten, wer eben deine Zielgruppe ist. Wer ist interessiert an deinem Thema? Insbesondere an einem bestimmten Angebot? So findest du heraus, ob das Junge, Alte, Anfänger, Fortgeschrittene etc. sind. Wo sind sie? Wie findest du sie? Das kannst du alles durch eine Umfrage herausfinden 🙂